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Archiv für 2008

Seid gegrüßt, meine lieben Prostituierten

Eine ungewöhnliche Überschrift für die Bissigen Bemerkungen. Klingt fast nach einem Outing. Ist aber nur ein abgewandeltes königliches Zitat.

Voller Stolz erläuterte nämlich die slowenische Tourismusexpertin Maja Uran wie ihr Heimatland gerade ein lokales Netzwerk für Touristen aufbauen will. Weiß der Geier, an was in diesem Moment ihr Zuhörer, der englische Prinzgemahl Philip, gedacht hat. Seiner Meinung nach, so meinte er sich äußern zu müssen, sei Tourismus nichts anderes als „nationale Prostitution“. „Wir brauchen nicht mehr Touristen, sie ruinieren die Städte“, so dozierte das königliche Geblüt weiter.
In Australien hatte er schon mal ähnliches Feingefühl gezeigt, als er in einem Gespräch mit Aborigines fragte „werft ihr immer noch mit Speere aufeinander?“

Tja, liebe Londoner Touristiker von TUI Travel und Thomas Cook, könnt ihr den alten Herrn mal aufklären. Ist ja nicht gerade eine gute Visitenkarte, die er für die (englische?) Tourismusindustrie abgibt.

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Erwartungsdämpfer

„Erwartungsdämpfer“
FAZ, 3. 11.08

Noch übt sich die Reiseindustrie in Zuversicht. Doch die Lage könnte sich schnell eintrüben. Denn die Krise an den Finanzmärkten zieht ihre Kreise. Die Kataloge der Reiseanbieter werden in diesen Tagen zwar erst noch präsentiert, und große Veranstalter wie TUI, Rewe-Touristik und FTI stellen dann ihre Neuheiten für den kommenden Sommer vor. Doch auf mögliche Verwerfungen durch einen harschen Rückgang der Nachfrage können die Kataloganbieter dann kaum noch reagieren.

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Produkt- oder Kundenkenner

„Produkt- oder Kundenkenner“
RP online, 30.10.08

Die Wirtschaftsförderung Kreis Kleve lud zum zweiten Mal zum Fachleute-Treffen. Vor über 200 Unternehmern wurden in drei Vorträgen interessante Szenarios und Perspektiven für die Zukunft vorgestellt.

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Geht’s noch? Wie sich die Bankenkrise auf den Tourismus auswirkt

„Geht’s noch? Wie sich die Bankenkrise auf den Tourismus auswirkt“
Die ZEIT, 30.10.08

Weniger Geschäftsreisen, mehr Last-Minute-Trips: Wie sich die Bankenkrise auf den Tourismus auswirkt

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Wundersame Welt mit und ohne Sinn

Er hat einen Bart wie Käptn Ahab auf der Pequod auf der Jagd nach Moby Dick, dem weißen Wal. Die Rede ist von Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn. Das beste Beispiel, dass Nomen nicht immer Omen bedeutet. Er ist so „superschlau“ und giert permanent danach knackig zitiert zu werden. Egal zu was, egal über was, egal wie.

Seine „Intelligenzbemerkung“ von vor fast genau einem Jahr „wonach die Deutschen bis 77 arbeiten müssten, um das derzeitige Rentenniveau zu halten“, bekommt ihren „Glanz“ in Relation zur Tatsache, dass die durchschnittliche Lebenserwartung des deutschen Mannes bei ca. 75 Jahre liegt. Nach seiner Berechnung müssten dann in den nächsten Jahren einige Zombies, ohne Chance eigene Rente zu bekommen, sich in Büros und Werkstätten tummeln, um den Rentenstandard zu halten.

Und es ist wieder Spätherbst, wo erfahrungsgemäß bei Käptn Ahab, Entschuldigung bei Prof. Sinn, es wohl Schwierigkeiten gibt die Sinne zusammenzuhalten. Seine neueste These: „Die Bankenmanager sind an der aktuellen Krise unschuldig. In jeder Krise wird nach Schuldigen gesucht, nach Sündenböcken. In der Weltwirtschaftskrise 1929 hat es die Juden getroffen, heute sind es die Manager“.
Soweit Originalton Hans-Werner Sinn!

Kein Wunder, dass u.a. der Generalsekretär des Zentralrats der Juden empört ist. Seine sarkastische Widerrede: „Mir wäre neu, dass Bankmanager geschlagen, ermordet oder ins Konzentrationslager gesperrt würden“.
Ist es sehr zynisch wenn man jetzt schreibt „ganz im Gegenteil“?

Wie bekommt man nun die Kurve zum Thema Tourismus? Der Autor dieser Zeilen ist sich fast sicher, dass Hans-Werner Sinn irgendwann mal Redner auf einem touristischen Kongress war? Auf jeden Fall hat er sich in der Presse auch schon wissend zum Thema Tourismus geäußert.

Hier zumindest ein Zitat:
„Uns fehlen aufgrund der rigiden Lohnpolitik heute Industrien und Dienstleistungen, die früher üblich waren. Der Tourismus in Deutschland ist unterentwickelt. Die Erhöhung der Löhne für einfache Arbeit ist auch die Erklärung dafür, dass sich die Kundschaft der deutschen Feriengebiete gewandelt hat. Während sich der Massentourismus von Deutschland abgewendet hat, nehmen die besser Verdienenden nach wie vor die hochwertigen Leistungen der deutschen Hoteliers in Anspruch. Früher konnten sich nur reiche Leute den Urlaub auf Mallorca leisten. Arme Leute fuhren, wenn überhaupt, gelegentlich einmal an die Nordsee oder in die Alpen. Heute ist es umgekehrt. Die Reichen dinieren in Norderney oder Garmisch, doch die Massen müssen nach Mallorca.“
Noch Fragen?

Die BBBs meinen: Hans-Werner Sinn sollte mal eine touristische Erkundungsreise machen. Wie wäre es ihm ein Ticket auf eine Insel östlich von Japan zu schenken, aber one way. Dort kann er dann bis zu seinem 77. Geburtstag als Ahab-Nachfolger nach Moby Dick Ausschau halten.

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Wie gehaltvoll sind manche Meldungen?

So lautete die erste Meldung: „Ein Passagierflugzeug der Lufthansa auf dem Weg von Düsseldorf nach Antalya ist heute in der Früh wegen eines Feuers in einem Triebwerk in Belgrad notgelandet.“

Im Laufes des Tages eine Korrektur nach der anderen:
Kein Flugzeug der Lufthansa, sondern ein Flugzeug von XL Airways
Flugzeug ist nicht in Düsseldorf, sondern in Frankfurt gestartet
Das Triebwerk hat nicht gebrannt
Es war keine Notlandung, sondern eine Sicherheitslandung.

Es blieb:
Ein Flugzeug einer deutschen Fluggesellschaft steht in Belgrad, wo es nicht hingehört.

Passender Scherz dazu in einem Airliner-Forum gelesen:
Frage an Radio Eriwan: Stimmt es, dass der Kosmonaut Yuri Gagarin auf einer Tombola in Moskau einen roten ausländischen Sportwagen gewonnen hat.
Antwort: Im Prinzip ja, aber… Es war nicht der Kosmonat Yuri Gagarin, sondern der Oberlehrer Pjotr Gagarin. Und es war keine Tombola in Moskau, sondern ein Tanzfest in Kiew. Und er hat keinen roten ausländischen Sportwagen gewonnen, sondern es wurde ihm sein blaues Fahrrad gestohlen.

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In eigener Sache:
Letzten Montag erregten sich die Bissigen Bemerkungen (noch bevor es in der Presse zu lesen war!!) über die von der KfW „wegen der allgemeinen Finanzkrise“ erhöhten Zinsen auf Studiendarlehen. Im Laufe dieser Woche dann die Kehrtwende, die Erhöhung wird fast komplett zurückgenommen. Nicht durch Einsicht der Bank, sondern durch „Anordnung von oben“. Zitat: „Die KfW-Förderbank sieht sich zu diesem Schritt von der Regierung gezwungen“. Bravo Frau Merkel oder Frau Schavan, wer immer dies veranlasst hat.
Zur ursprünglichen Erhöhung gab die Bank nachträglich noch eine Erklärung ab, die sie besser unterlassen hätte. Sie bestritt, dass die drastische Zinserhöhung von zunächst 0,81 Prozentpunkte „mit Management-Fehlern und dem 350–Millionen-Euro-Verlust der Bank durch eine Überweisung an die US-Investmentbank Lehman Brothers in Zusammenhang stehe“.
Dazu fällt auch Radio Eriwan nichts mehr ein.

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Zwei Skandale die zum Himmel stinken

1. Skandal: KfW-Bank – die schamlosesten Banker der Nation
Das ist der Gipfel der Unverschämtheit. Die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) erhöht die Zinsen für Studiendarlehen von bislang 6,29% auf über 7%. Begründung: „Folge der Kapitalmarktkrise“!
Ausgerechnet die KfW, die noch über 350 Mio. Euro pennerhaft der bankrotten Lehman-Bank hinterher warf. Ausgerechnet die KfW, die total die Aufsicht über ihre Tochtergesellschaft IKB verpennte, was zu einer Belastung der deutschen Steuerzahler von mehr als 1 Mrd. Euro führte.
Die Banker, die durch ihr Unvermögen Geschichte geschrieben haben, versuchen jetzt einen klitzekleinen Teil des vermurksten Geldes zurückzuholen. Ausgerechnet bei jenen, die sich nicht wehren können. Die Dummheit dieser Banker belastet die Bildungszukunft. Herzlichen Glückwunsch Deutschland.
Frau Merkel, sie wollten Bildung zur Chefsache machen. Greifen sie ein.

2. Skandal: Tempelhof: Ein Leichenschmaus der mehr als ekelhaft ist.
Wenn jemand mit 85 Jahren stirbt, treffen sich nach der Beerdigung jene zum Leichenschmaus, die das Ableben des Verstorbenen bedauern. Richtig unanständig wird es, wenn der Verstorbene keines normalen Todes gestorben ist, sondern dahin gemeuchelt wurde und ausgerechnet die Täter anschließend zum Leichenschmaus laden. Die Krokodilstränen von Wowereit und Co. kann man sich bestens vorstellen. Aber Charakterschwäche ist anscheinend unbegrenzt steigerbar. Die Veranstalter des makabren Schauspiels versuchen sich den Leichenschmaus auch noch von den Gästen bezahlen zu lassen. Das Sponsoring-Paket Platinum soll 45.000 Euro kosten, beste Sicht auf die Leiche natürlich garantiert. Die Pakete Gold, Silber oder Bronze sollen zwischen 12.500 Euro und 6.500 Euro kosten. Da sieht man dann nur noch Teile der Leiche und wird auch nicht in die „Schlussinszenierung eingebunden“.
„Sozial“ wie man ist darf auch der kleine Mann von der Straße oder das alte Mütterchen von der Ecke, sich mit 250 Euro beteiligen. Dafür gibt es dann allerdings nur „Menü und Getränke und Programm“. So bescheuert wird wohl niemand sein.

Der Autor dieser Zeilen hat sich vor wenigen Tagen auf diskretere Art von dem schönen Flughafen verabschiedet. Ein Rundflug mit DC 3 (Rosinenbomber) und noch einmal den legendären Flughafen angeflogen. Schön und traurig gleichermaßen.

Es ist kein Trost, wirklich keiner, dass absehbar ist, wann der Senat diese Fehlentscheidung bereuen wird. Die neuesten „Erfolgszahlen“ der Berliner Flughäfen (sie seien der Flughafendirektion von Herzen gegönnt) belegen es geradezu, dass BBI kurz nach der Eröffnung schon zu klein sein wird. Wie lange darf Flughafendirektor Schwarz noch solche Zahlen verkünden, bevor der Senat wegen des Erfolges sauer wird? Möglich ist in diesem absurden Spiel wirklich alles.

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Griechischer Wein oder defekter Wecker?

Eine Maschine der griechischen Fluglinie Olympic Airlines musste mehr als eine halbe Stunde lang über dem kleinen Flughafen der Ostägäisinsel Lesbos Runden fliegen, weil der diensthabende Fluglotse verschlafen hatte. Das Flugzeug mit 73 Menschen an Bord erreichte planmäßig aus Athen kommend um 06:35 Uhr die Insel. Der Pilot konnte jedoch erst gegen 07:10 Uhr, nachdem der Fluglotse im Tower seinen Dienst aufgenommen hatte, landen.

Die Bissigen Bemerkungen sehen das weniger dramatisch: Lieber zu spät und ausgeschlafen, als pünktlich und verpennt zum Lotsendienst.

Der lesviotische Fluglotse (Achtung: Die Bewohner der Insel werden an das Neugriechische angelehnt auf deutsch als Lesvioten oder Lesvier, nicht als Lesbier bezeichnet) entschuldigte sich mit der Begründung „sein von ihm als Wecker benutztes Handy sei kaputtgegangen“.

Für alle Leserinnen und Leser der BBB die ebenfalls Probleme mit ihrem „konventionellen“ Wecker haben, seien zwei sehr unkonventionelle Weckgeräte empfohlen.
Der „flüchtende“ Wecker Clocky hat zwei große Räder. Mit dem ersten Klingelton rollt er davon. Auch wenn er vom Nachttisch herunterfällt rollt er weiter durch das Zimmer bis er eingefangen wird.
Fast noch witziger ist der „fliegende“ Wecker Blowfly. Er hebt beim Klingeln ab und fliegt surrend durch den Raum. Auch er muss zum Abstellen eingefangen werden.

Noch effektiver, sprich nachhaltiger, wecken nur Babys.

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Wenn bei einem Vordenker der Lack abblättert

Er war der Starredner auf dem diesjährigen fvw-Kongress. Während er einem aufmerksamen Publikum, wie bei anderen Gelegenheiten schon vorher, seine grandiosen Gedanken über eine glorreiche Zukunft verkündete, sank der ohnehin schon gebeutelte Aktienkurs seines Unternehmens um satte 20%. Ein teurer Vortrag. Für ihn. Die Rede ist von Thomas Middelhoff, CEO von Arcandor (früher ganz einfach KarstadtQuelle genannt- als der Aktienkurs noch stimmte).

Dies veranlasst die bissigen Bemerkungen mal wieder generell über das Thema „Vordenker“ nachzudenken. Vorausgesetzt, dass man Vordenken und Nachdenken in einen Zusammenhang bringen darf.

Was bedeutet eigentlich „Vordenken“? Ist Vordenken die Embryonalform von Denken? Dann wäre Vordenken eine noch nicht ausgereifte Form von Denken. Warum sind schon so viele Vordenker in ihrem Job nach einiger Zeit abgestürzt? Weil sie das Nachdenken vergessen haben? Schließt Vordenken und Nachdenken sich eventuell sogar aus? Braucht demzufolge jeder Vordenker noch einen Nachdenker?

Ist Vordenker ein Wort ähnlicher (reziproker) Qualität wie Gewinnwarnung? Gewinnwarnung warnt ja auch nicht vor Gewinn, sondern vor dem Gegenteil:

Leid kann einem dabei nur Thomas Cook tun. Die armen Cookies hatten schon immer Elternprobleme. Schon 2005 konnte man in den Bissigen Bemerkungen lesen: „Eigentlich könnte es ein tolles Gefühl sein für Thomas Cook zu arbeiten. Wenn diese lieblosen Eltern nicht wären“. Siehe BBB vom 18.4.2005 „Tochter verpfändet und zum Kauf angeboten“.
Drei Jahre später hat sich nicht viel verändert. Darüber muss man echt mal nachdenken!

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Tiefster Aktienkurs von Arcandor am 26.9.2008: 1,61 Euro.
Während Arcandor Anfang Januar noch 1,7 Mrd. Euro wert war, lag der Wert Ende letzter Woche bei ca. 234 Mio. Euro!

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Peinlich, peinlich, peinlich

Der Preis „Travel Industry Manager des Jahres“ soll sich zum Oscar der Reisebranche entwickeln. Damit sollen nicht nur individuelle Spitzenleistungen ausgezeichnet werden, sondern der Branche selbst noch mehr Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit gegeben werden.

Dieser Schuss ging bei der diesjährigen Verleihung allerdings kräftig nach hinten los.
Die Hauptschuld lag an den teilnehmenden 350 Spitzenmanager und –managerinnen der Branche. Der Auftritt der Branche kann an diesem Abend nur als peinlich bezeichnet werden. Als Keynote Speaker war mit FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher, ein Spitzenredner verpflichtet worden, der in unzähligen Auftritten bei Events verschiedener Branchen begeistert hat. Sein Thema „Demografischer Wandel“ ist nicht nur allgemein von besonderem Interesse, für die Reiseindustrie ist es eines der bedeutendsten Themen hinsichtlich künftiger Strategien. So wenig Aufmerksamkeit wie an diesem Abend dürfte ihm allerdings noch nie ein Publikum entgegengebracht haben. Die Hälfte der Anwesenden quatschte nämlich während der Rede von Schirrmacher munter weiter. Es war offensichtlich, dass der Redner angesichts dieses Lärmpegels seine Rede abkürzte.

Während fvw.de im Bericht über die Veranstaltung noch höflich formulierte „Schade, dass es ein Großteil der Gäste wenig interessierte. Sie beschäftigten sich während der Veranstaltung mit sich selbst. Es ist eben eine kommunikative Branche“, leisten sich die Bissigen Bemerkungen eine treffendere Bezeichnung: Es war eine absolute Ungezogenheit, was sich hier ein großer Teil der Anwesenden herausnahm. Jede Schulklasse wäre für ein solches Verhalten von ihren Lehrern zusammengefaltet worden. Und man möge sich vorstellen, wie diese Spitzenmanager bei einer eigenen Rede vor ihren Mitarbeiter reagieren würden, wenn diese das gleiche Verhalten zeigen würden.

Ebenso uninteressiert zeigte sich das Publikum bei der Verleihung der Preise an ihre Besten, nach dem Motto „wenn ich den Preis nicht bekomme, interessiert es mich auch nicht wenn ihn andere bekommen“. Da sollte man sich mal die Verleihungen diverser Filmpreise ansehen, wie hier das Publikum den siegenden Kollegen eine außergewöhnliche positive Referenz erweist.

Was kann man daraus für das nächste Mal lernen? Die Veranstaltung darf nicht vor stehendem, sondern muss vor sitzendem Publikum stattfinden. Die Zeitdauer der Verleihung war in Ordnung. Danach kann man dann an einen anderen Ort „zur Kommunikation“ wechseln. Im Zweifel kann man sich bei Karlheinz Kögel erkundigen, wie er genau so seinen Medienpreis organisiert.

Auch die Moderation der Preisverleihung hatte noch deutlichen Spielraum nach oben.

Bleiben noch die Gewinner nachzutragen:
Lufthansa Chef Mayrhuber wurde zum besten „Travel Industry Manager“ gewählt. Wybcke Meier von Öger gewann in der Kategorie „Vertrieb und Marketing“. In der Kategorie „Business Travel Manager“ kam Lutz Stammnitz auf Platz 1. Und zur „Best Campaign“ wurde die TUIfly-Kampagne “Willkommen an Bord” gewählt. Zumindest in diesen Punkten konnte man feststellen: Alles bestens.

Bleibt der übliche Trost:Die Idee ist unverändert richtig. Am 14. September 2009 kann es nur besser werden. Muss es aber auch. Ein „bisschen Benehmen“ kann auch Spitzen-Touristiker nicht schaden.

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