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Archiv für 2010

Erfolgreich im Wettbewerb – wie machen sich Reisebüros unersetzlich?

„Erfolgreich im Wettbewerb – wie machen sich Reisebüros unersetzlich?“
DRV Jahrestagung, Agadir/Marokko, 25.11.2010

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Wie reisen wir 2020 – mit oder ohne Gepäck oder sogar auf den Mond?

„Wie reisen wir 2020 – mit oder ohne Gepäck oder sogar auf den Mond?“
ORIS-Technologietag, Markgröningen, 18.11.2010

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Es fährt ein Bus nach Nirgendwo?

„Es fährt ein Bus nach Nirgendwo?“
Fachverband Omnibusverkehr Hessen, Baunatal, 13.11.

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Jenseits von Mittelmaß

„Jenseits von Mittelmaß“
Fachverband Omnibusverkehr Hessen, Baunatal, 13.11.

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Der Gipfel, der eine Grube war

Eigentlich darf ich mich ja nicht beklagen. Ich hatte von Ramsauers Rede auf dem BTW-Gipfel nichts erwartet und meine Erwartungen wurden voll erfüllt. Aber das kann eigentlich nicht sein, dass der Verkehrsminister vor der Tourismusbranche spricht und sich überwiegend mit Straßenverkehr, LKW-Maut u.ä. befasst. Zu den wirklich wichtigen Dingen, zu all den Dingen die der Branche auf den Nägeln brennen, fast nur Lächerliches.

Single European Sky? O-Ton Ramsauer: „Das ist eine Sisyphus-Arbeit“.
Natürlich ist sie das. Aber hier könnte man Großes vollbringen für die Branche, Kostensparen und gleichzeitig die Umwelt entlasten. Aber bei ihm hat man nicht den Eindruck, dass „er den großen Stein nach oben rollt, dieser aber leider im entscheidenden Moment immer wieder nach unten rollt“ wie es Sisyphos in der griechischen Mythologie geschieht. Bei ihm hat man eher den Eindruck, dass genau aus diesem Grund er den großen Stein nicht einmal anfasst.

Luftverkehrssteuer? O-Ton Ramsauer: „Meine Erfindung war das nicht. Wenn ich könnte, dann würde ich …“. Auch hier ist er kein Sisyphos (ja nicht anfassen), sondern er macht jetzt einen auf Pilatus „Ich wasche meine Hände in Unschuld“.

Aber die Bahn, die würde ihm am Herzen liegen. Er kontrolliert auch „die Sauberkeit der Bahnhofstoilette in Traunstein“, seinem Wahlkreis. Das hat er wörtlich gesagt, soll wohl Volksnähe bedeuten. Auch ansonsten „liegen ihm die Bahnhöfe sehr am Herzen“. Ramsauer könnte wohl sofort zu „Wetten, dass …“ gehen: Er kann 10 deutsche Bahnhofstoiletten am Geruch erkennen. Toll, Herr Minister.

Etwas unverständlich, wenn er bei der Verabschiedung noch gelobt wird, als einer der Minister, der immer „ein offenes Ohr für die Branche hat“. Was nützt das, wenn in seinem Kopf immer „Durchzug zwischen den beiden Ohren herrscht“. Von ihm hat die Branche auch in Zukunft nicht viel zu erwarten. Diese 40 Minuten waren verlorene Zeit.

Verlorene Zeit war auch, bis zum Schluss ausgeharrt zu haben, zur Verleihung des „Innovationspreis der Deutschen Tourismuswirtschaft“. Der Preisträger heißt: Lufthansa. Dann lauscht man gespannt der Begründung und man lauscht und man lauscht und man lauscht und die Laudatio nimmt kein Ende. Einige Teilnehmer meinten, diese Rede könne nur die Marketing-Abteilung der Lufthansa geschrieben haben. Glaube ich nicht, das sind Profis, die hätten nicht so dick aufgetragen. Und die Begründung: Die besondere Leistung der Lufthansa für ihre First-Class Passagiere. Ist dies das Thema, das die Branche z.Z. bewegt und vorwärts bringt? Nach einer gefühlten halben Stunde hatte ich im Kopf abgeschaltet, aber wenn ich mich im Unterbewusstsein richtig erinnere, wurde auch der Teppich in der First Class lobend erwähnt (kein Scherz). Ich will niemanden persönlich zu nahe treten, aber hatte diese Nummer Lufthansa oder der BTW nötig?

Legen wir auch den Mantel des Schweigens über jede Art der Moderation am ersten Tag. Umso bemerkenswerter wie sich die Teilnehmer der Podiumsdiskussionen (außer Moderator) angestrengt haben, sich vom generellen Niveau des Tages nach oben abzuheben. Auch die unaufgeregte sachliche Präsentation von BBI war sehr angenehm. Immerhin war nicht der ganze Tag verloren.
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Besonders empfehlenswert sind diese Woche im Reiseradio (www.reiseradio.org) die akustischen Bissigen Bemerkungen. Die wurden nämlich unmittelbar nach dem „Gipfel“ aufgenommen. Da kommt meine Originalstimmung klasse rüber und weitere Kommentare zu den Reden von Wowereit und Gabriel.
Außerdem ist noch mehr Gipfel drin, auch ein Interview mit Dr. Peter Raumsauer. Ich selbst habe es noch nicht gehört, wahrscheinlich werde ich diese Stelle im Reiseradio überspringen. Aber wer nicht in Berlin war, kann es sich ja gönnen.

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Viele Skihallen fädeln nach dem Start ein

„Viele Skihallen fädeln nach dem Start ein“
TT.com, 10.10.2010

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Deutsche Kultur auf der Hotelrechnung

Wie sagte schon Murphy, der Freund der in Büros arbeitenden Menschen: „Wenn eine Sache schief geht, geht sie von Anfang bis Ende schief“.

Schauen wir uns doch einmal die Geschichte mit der Senkung der Mehrwertsteuer für Hotels an. Bewusst wird hier der Begriff „für Hotels“ verwendet und nicht die übliche Bezeichnung „für Hoteliers“, denn auf Hoteliers wird bislang noch keine Mehrwertsteuer erhoben – bislang jedenfalls. Andererseits ist Senkung „für Hotels“ auch wieder nicht richtig, denn die Mehrwertsteuer wird nur für bestimmte Leistungen gesenkt. Kurzum, das umzusetzen war schon schwierig genug, politisch und praktisch.

Jetzt kommen die gierigen Haushälter vieler Stadtverwaltungen ins Spiel. Die wollen von der Mehrwertsteuersenkung etwas abhaben, zumindest 5%-Punkte. In vielen Städten soll deshalb jetzt eine entsprechende Steuer erhoben werden, manchmal Bettensteuer genannt (wiederum falscher Begriff, es wird ja nicht das Bett, sondern die Übernachtung besteuert), manchmal auch Kulturtaxe genannt. Hier hat die Stadt Hamburg eine schöne Verwendungsregelung gefunden, nur 75% sollen in die Kultur fließen und 25% in das Hamburg-Marketing. Jetzt soll der Gast noch Geld dafür zahlen, damit man andere zum Besuch der Stadt werben kann. Natürlich wird auf die Kulturabgabe auch wiederum Mehrwertsteuer erhoben. Logo.

Und jetzt kommt der Clou. Das ganze muss wiederum getrennt auf der Rechnung ausgewiesen werden, denn so heißt es beispielsweise in Köln: „Der Geschäftsreisende kann sich die Kulturförderabgabe von der Stadt Köln auf Antrag erstatten lassen. Den dazu notwendigen Antrag gibt es an der Rezeption des Hotels“. Also erst zahlen, dann per Antrag erstatten lassen. Das sichert Arbeitsplätze in der Verwaltung, aber leider nicht in der Hotellerie.
Jetzt haben Hotels in der Großstadt auch viele fremdsprachliche Geschäftsreisende. Für die gilt natürlich die gleiche Erstattungs-Regelung. Aber, die Provinz lässt grüßen, als nun ein Hotelier darum bat, dieses Erstattungsformular bitte in mehreren Sprachen zur Verfügung zu stellen, am Anfang zumindest in Englisch, wurde solches Ansinnen von der Stadt Köln abschlägig beschieden. Man habe dafür keine Kapazität (vielleicht auch keine Sprachkenntnisse) diese Arbeit zu leisten. Die Hoteliers mögen doch die Übersetzungsarbeit für ihre fremdsprachlichen Kunden selbst leisten.

Das wird den zumeist zeitkritischen morgendlichen Check out in den Hotels aber beflügeln. Also erklärt der Hotelangestellte morgens seinen ausländischen Gästen die Hotelrechnung:
„Übernachtungspreis und alle anderen Kosten (wie Frühstück, Parken, WLAN usw.) müssen wir getrennt ausweisen, dann kommt der jeweils richtige Steuersatz hinzu. Dann addieren wir eine Kulturabgabe plus erneut Mehrwertsteuer hinzu. Letzteres mein lieber Gast, falls Sie geschäftlich unterwegs sind, müssen Sie nicht so ernst nehmen, Sie können sich nämlich diese Kosten wieder erstatten lassen. Dazu müssen Sie nur dieses kleine Formular ausfüllen. Ach, Sie können das nicht lesen. Nein, in Englisch gibt es dieses Formular nicht. Aber alles kein Problem, wir übersetzen Ihnen das, die hinter Ihnen stehende Gäste warten gerne so lange. Wieso wir Kultursteuern erheben, um sie anschließend wieder zu erstatten? Ja, so ist halt deutsche Kultur, zumindest in der Bürokratie“.

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Im Reiseradio (www.reiseradio.org) erklärt diese Woche TUI-Hotelboss Karl Pojer wie heute „Robinson-Urlaub“ funktioniert. Anschließend wird ein Club vorgestellt der Robinson-Feeling durch und durch vermittelt: Robinsonclub Malediven! Und wie immer noch einiges mehr.

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Die schmerzfreie Branche

Diese Tourismusbranche scheint wirklich absolut schmerzfrei zu sein, sonst würde sie zu ihrer Jahrestagung nicht Verkehrsminister Ramsauer einladen.
Der hat nun wirklich keine Gelegenheit ausgelassen um der Branche zu schaden. Unvergessen bleibt sein unseliger Auftritt während der Aschewolke. Sein anfängliches Nichtstun und sein späteres Tun (oder war es umgekehrt?) während der Krise hat der Tourismusbranche (inkl. Luftverkehrsgesellschaften) einen Schaden in hoher dreistelliger Millionen Höhe verursacht. Den Beschluss über die Einführung der Luftverkehrssteuer, der eben so urplötzlich über die Branche kam wie die Aschewolke, hat er ohne Widerstand über sich ergehen lassen. Verantwortung für eine Branche sieht anders aus. Man kann ebenso noch anführen, sein Nichtstun bei „Single European Sky“, der dringend notwendigen Neuordnung des europäischen Luftraumes, einem der allergrößten (kostspieligsten) Luftfahrtprobleme überhaupt. Und jetzt ist er Hauptredner auf der Jahrestagung! Wenn man damit rechnen könnte, dass er ausgepfiffen und ausgebuht würde, dann wäre das ja noch in Ordnung. Aber das Gegenteil wird der Fall sein. Hofiert und beklatscht wird er werden, wie manche Luftnummer zuvor. Die „grandiose“ nichtssagende, aber trotzdem mit Beifall bedachte Rede von Middelhoff bleibt unvergessen. .

Gespannt darf man auch auf den Auftritt des parlamentarischen Staatssekretärs und Tourismusbeauftragten Ernst Burgbacher sein. Vor einem Jahr wurde er noch gefeiert, weil er (und seine FDP) die Senkung des Mehrwertsteuersatzes für das Hotelgewerbe auf 7% durchgesetzt hatte. Wie wird er, persönlich ein absolut honoriger Mann, was man von vielen seiner Polit-Kollegen nicht unbedingt sagen kann, erklären, dass die Tage dieser Steuersenkung schon nach einem guten Jahr gezählt sind. Für Burgbacher wird es besonders schwer werden, weil sogar sein FDP-Generalsekretär Lindner, schon das Totenglöcklein für die Steuerermäßigung geläutet hat. Man mag zu der viel gescholtenen Steuersenkung stehen wie man will. Aber eine solch kurze Halbwertzeit für eine Steuerentscheidung, widerspricht allem, was man mal über die Zuverlässigkeit von staatlichen Entscheidungen gelernt hat. Jene Hoteliers, die im Vertrauen auf alt hergebrachte Grundsätze staatlicher Politik positive Investitionsentscheidungen getroffen haben (von denen letztlich auch andere Branchen, z.B. Bau- und Möbelbranche profitierten) stehen jetzt im Regen.

Freuen darf man sich auch auf den obersten Berliner Klaus Wowereit. Er wird eloquent wie immer die großen Berliner Luftfahrtentscheidungen begründen und warum alle negativen Entwicklungen (wie z.B. Verzögerung BBI, fehlende Nachnutzung Tempelhof) absolut unvorhersehbar waren. Was für Angela Merkel in der Not das Wort „alternativlos“ bedeutet, ist für Wowereit das Wort „unvorhersehbar“.

Wie schmerzfrei muss eine Branche sein, die im Moment eigentlich als einzige (im Gegensatz zu Energiebranche, Pharmabranche und viele andere) von dieser Regierung verlassen ist, dass sie dies, innerhalb eines Tages alles über sich ergehen lässt.

Einzig über die Rede des ebenfalls an diesem Tag auftretenden Sigmar Gabriel lässt sich nichts Negatives sagen. Allein schon deshalb, weil er selbst garantiert bis zu seiner Rede noch nicht weiß, was er eigentlich sagen will. Hoffentlich kommt er auch und lässt sich nicht von Andrea Nahles vertreten.

Nur für einen wird es garantiert ein Festtag werden. Der Autor dieser Zeilen wird an diesem einzigen Tag mehr Futter für seine BBBs bekommen, als sonst in einem Monat.

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Der Polit-Biss der Woche:
Haben Sie gelesen, unser neuer Bundespräsident beklagt mangelnden Respekt gegenüber seinem Amt. Erinnern Sie sich noch, liebe Leserinnen und Leser, an den 31. März dieses Jahres. Morgens hatten die Bissigen Bemerkungen noch eine Breitseite gegen den zu diesem Zeitpunkt noch amtierenden Bundespräsidenten abgeschossen, nachmittags beklagte dieser dann „mangelnden Respekt gegenüber seinem Amt“ und trat anschließend zurück. Also langsam lieber Herr Neu-Bundespräsident nicht dass sie auch gleich zurücktreten. Vorher müssen erst die BBBs noch zuschlagen.

Der Wirtschafts-Biss der Woche:
Das war wirklich der Witz der Woche: WestLB und BayernLB wollen sich zu einer starken neuen Landesbank zusammenschließen. Da fällt die Nation vor Lachen vom Hocker. Ein Lahmer schließt sich mit einem Blinden zusammen um Leistungssportler zu werden? Oder machen wir es doch mathematisch (aber das wird in diesen Häusern bekanntlich nur mangelhaft beherrscht): Minus plus Minus bleibt Minus! Oder erklären wir es in der Bankersprache: 3 Mrd. Miese plus 1 Mrd. Miese ergeben 4 Mrd. Miese (das ist zwar mehr, bleibt trotzdem Minus). Aber, aufgepasst, eine Bad Bank plus eine weitere Bad Bank wäre eine besonders große Bad Bank. Also Minus plus Minus doch Plus?
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Noch ganz schnell soll das Reiseradio (www.reiseradio.org) erwähnt werden. Heute geht es vor allem um Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein. In den akustischen Bissigen Bemerkungen wird Neues über die Bodyscanner gelästert, von denen immer mehr Flughäfen Abstand nehmen. Der Unsinn ist zu offensichtlich. Und weil wir gerade bei Unsinn waren, noch einen Nachschlag zu „Stuttgart 21“.

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Sie sind heute so freundlich, geht es Ihnen nicht gut?

„Sie sind heute so freundlich, geht es Ihnen nicht gut?“
1. Zillertaler Tourismustag, Mayrhofen/Österreich, 9.11.2010

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Können Angebote Nachfrage schaffen?

„Können Angebote Nachfrage schaffen?“
Jahreshauptversammlung Omnibus und Touristik Niedersachsen, Bad Lauterberg, 29.10.10

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