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Aus gegebenem Anlass heute nur “gute“ oder „gut gemeinte“ Nachrichten

Gute Nachrichten

1. Die Wünsche der Bissigen Bemerkungen von letzter Woche wurden erfüllt.
Wir hatten den Bardabunga gebeten nicht am Wochenende auszubrechen. Er hat sich daran gehalten, zur großen Enttäuschung von BILD und Co. Die hatten am Wochenende eine Horrornachricht (Alarmstufe Rot, Wie lange können Flugzeuge noch fliegen) nach der anderen herausgefeuert, die allerdings mit der Realität wenig gemein hatten. Offensichtlich waren die Redaktionen auf „Ausbruch getrimmt“ und wollten die vorgefertigten Nachrichten nicht in den Schubladen verkommen lassen.
Auch das Verkehrsministerium hat die BBB-Wünsche „auf vorbereitet sein“ erfüllt. Am Donnerstag wurde eine Pressemeldung verbreitet, dass das „spezielle Messflugzeug“ zur Messung der Vulkanasche sofort startbereit sei. Außerdem könnten die Stationen des Infrarot-Laser-Messnetzes sofort in Betrieb genommen werden. Wow, soviel Vorsorge sind wir seit Ramsauers Zeiten nicht mehr gewohnt.

2. Wowereit lässt die Air Berlin-Aktie steigen
Allein Klaus Wowereits Rücktritt werden viele schon als gute Nachricht gesehen haben. Aber etwas anderes war faszinierender. Da arbeiten die Air Berlin-Bosse seit Wochen an einer neuen Strategie um die AB-Aktie zum Steigen zu bringen und Super-Klaus schafft das fast mit einem Fingerschnippen: Er tritt einfach zurück und sofort steigt die Air Berlin Aktie.
Allerdings um genau zu sein, Wowereit ist nicht zurückgetreten, er hat es nur angekündigt. Das ist typisch Berliner Art, es wird viel angekündigt, wann es dann sein wird steht in den Sternen (Wowereit wird doch nicht?).

3. Was verbindet Berlin-Tempelhof mit der Stadt Ahlen?
Die BBB-Leser mögen sich erinnern, wie Wowereit fast in einem persönlichen Krieg (warum eigentlich?) den Berlinern den Flughafen Tempelhof „abgeschossen“ hatte. Inzwischen wissen fast alle (die BBBs haben es schon damals geschrieben), dass sowohl die rechtliche wie auch die wirtschaftliche Begründung in keiner Weise stichhaltig waren/sind.
Wie kommen wir nun zur Stadt Ahlen in NRW? Ahlen ist die Partnerstadt von Berlin-Tempelhof. Ahlen hat jetzt zwar keinen Flughafen verloren (haben ja keinen), aber quasi ein Flugzeug. Seit 12. März 2012 flog ein Lufthansa Airbus mit dem Namen „Ahlen“ (große Freude in der Stadt). Jetzt war exakt dieses Flugzeug zu Wartungsarbeiten in einer spanischen Werft. Als das Flugzeug die Werft verließ hieß es überraschender Weise „Hanau“. Das ist kein Märchen der Hanauer Gebrüder Grimm, es ist tatsächlich so. Laut Lufthansa-Sprecher sei es ein „Versehen“ das korrigiert werde.
Ein aktueller Blick in die offizielle Lufthansa-Flotteninformation zeigt allerdings, dass die D-AIZH, so das Kennzeichen obigen Flugzeugs, „Hanau“ heißt. Eine „Ahlen“ gibt es dort offiziell nicht. Sitzt einer der Nachfolger der Gebrüder Grimm in der Lufthansa-Pressestelle?

„Gut gemeint“ ist das Gegenteil von „gut gemacht“

4. Kommentar von BILD.de zum Pilotenstreik Lufthansa
Soll man sich wirklich über BILD aufregen? Eigentlich nicht. Aber der Kommentar des Chefredakteurs (!) von BILD.de zum Streik ist so daneben, da muss dann selbst heute noch „gebissen“ werden. Er wollte pro Streik schreiben und bemühte den „Lufthansa-Pilot“ als deutschen Mythos. Jetzt das unglaubliche Zitat: „Er steht dafür, dass Lufthansa nicht abstürzt. Er steht für das tadellose, heldenhafte Verhalten bei der Entführung der „Landshut“. Er steht dafür, dass all die deutschen Ingenieure, Kaufleute, Erfinder, Unternehmer, Mittelständler, Maschinenbauer sicher um die Welt fliegen, ihre Waren verkaufen und unseren Wohlstand mehren. Die Piloten wollen ihre Betriebsrente behalten. Gebt sie ihnen. Sie fliegen Deutschland.“ Zitat Ende.
Wir wissen nicht was der Bild.de-Chef so morgens frühstückt, aber die Auswirkung ist heftig. Dagegen ist „Post von Wagner“ direkt konventionell. Bestimmt würde sich selbst der Vorsitzende der VC Cockpit für diesen Text schämen.

5. Pilot der Turkish Airlines macht öffentlichen Heiratsantrag
Ein Heiratsantrag ist etwas Schönes und ein außergewöhnlich formulierter Heiratsantrag ist etwas besonders Schönes. Also flötete ein Pilot der Turkish Airlines auf dem Flug von Van nach Istanbul über das Lautsprechersystem an seine Angebetene: „Vor den Wolken, den Vögeln und dem Himmel“ bat er seine mitreisende Freundin, „jede Sekunde meines Lebens mit mir zu verbringen. Willst du mich heiraten?“. Der Pilot kam danach in die Kabine und streifte der „Künftigen“ den Ring über.
Sicherlich wird demnächst bei BILD.de eine Gehaltserhöhung für diesen „tapferen“ Piloten gefordert. Die BBBs jedoch werden künftig vor jedem Start den Familienstatus des Piloten abfragen.

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