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Bücher von oder mit Beiträgen von Karl Born: Abschied von der Spassgesellschaft | Der integrierte Touristikkonzern | Kundenorientierung im Touristikmanagement | Kundenmanagement als Erfolgsfaktor


29.10.2001
Von der Delle zum Desaster - eine kleine Niederlage für Herrn Pichler und eine große für die Branche


Thomas Cook erwartet für das nächste Jahr 15% weniger Buchungen und kündigt an, dass 2.600 Stellen gestrichen werden.

Kommentar Karl Born:
Als unmittelbar nach dem 11. September der Thomas Cook-Chef Pichler sich mit der Bemerkung „der Nachfragerückgang würde nur eine kleine Delle verursachen“ in die Presse drängte, stellte DRV-Präsident Laepple auf einem Tourismus-Forum die richtige Frage „ob es Firmen gäbe, die in einem eigenen Markt leben würden“, denn die Branchenzahlen ließen schon damals anderes erwarten.
Über Nacht ist Herr Pichler in der richtigen Welt angekommen. Die leeren Liegestühle in seiner Dachmarken-Kampagne (ohnehin schon oft verspottet) haben jetzt plötzlich eine neue Bedeutung.

Vertikal integrierte Systeme, so Pichler, seien für Krisenzeiten besser gerüstet, als andere Unternehmen. Wenn man die Presseerklärung genau liest, scheint dies vor allem auf das „zelebrieren“ des Krisenmanagements zuzutreffen. Ein Teil der Energie, die in interne Kostensparprogramme und Gestaltung von Dachmarkenstrategie investiert wird, würde besser zum Finden kreativer Lösungen, um das langfristige Vertrauen der Kunden zu gewinnen, verwendet werden.
Ebenso wäre es besser gewesen, einen Teil des Geldes, das für Dachmarken und Imagekampagnen vorgesehen war, jetzt direkt für die Unterstützung der Verbrauchermarken zu verwenden. Kaum eine Werbe-Mark wurde bis dato in eine wenigstens versuchte Stimulierung des Marktes investiert, man gibt den Kampf um den Kunden verloren, ohne ihn aufgenommen zu haben.

Leider ist der Marathonläufer schon auf der Hälfte der Strecke gescheitert. Aber anders als im Sport, trifft es hier nicht nur den einzelnen Akteur, sondern die gesamte Branche.

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