Die kanadische Coastal Mountair Air hat das Geschäft mit
der Lust in der Luft entdeckt. Ab dem Flughafen Pemberton bietet
die Fluggesellschaft Rundflüge mit einer Cessna 206 an, in
der Sex ausdrücklich erlaubt ist (lt. SZ, 16.9.2002).
Kommentar Karl Born:
In der Luft vom Kabinenpersonal in flagranti erwischt zu werden
oder sich einen Rückenschaden auf dem Flugzeug-Klo zu holen,
ist nicht jedermanns Sache. Und ehrlich, die Zahl derer, die davon
träumen ist ungleich größer als die Zahl derer
mit einschlägigen Erfahrungen. Letztlich ist das auch in
Ordnung so. Wirklich reich sei angeblich jener, der mehr Träume
in seiner Seele hat, als die Realität zerstören kann.
Hin und wieder ist es aber auch nett, wenn Träume in Erfüllung
gehen.
Dafür steht beispielweise die kanadische Fluggesellschaft
Coastal Mountain Air, die allen deutschen touristischen Billig-Fuzzys
zeigt, wie man Marktlücken erspäht und erschließt.
Im folgenden deshalb ein Vergleich von (kanadisch) Richtig und
(deutsch/englisch) Falsch.
1.
Richtig: Man gründe eine Tochtergesellschaft und gebe ihr
einen ordentlichen Namen. Im vorliegenden Falle den Namen Love
Air, da weiß man um was es geht.
Falsch wäre z.B. ein Name mit dem Zusatz Express,
das würde potenzielle (diese Rechtschreibreform!) Kunden
abstoßen.
2.
Richtig: Man packe in die Airline ein großes Bett, mit roten
Laken, das rüttelfest an der Rückwand befestigt ist
(O-Ton der Airline).
Falsch wäre ein Sitzabstand, der so gering ist, dass durch
das verkrümmte Sitzen starke Durchblutungsstörungen
verursacht werden, und man noch Stunden nach einem solchen Flug
zum sexuellen Dummie degeneriert ist.
3.
Richtig: Man nehme einen ordentlichen Preis. Eine halbe Stunde
voll abgehobener Romantik und luftiger Ekstase kostet
250 Dollar, all inclusive.
Falsch wäre, wenn man an Bord für individuelle Wünsche
nachkassieren würde.
4.
Richtig: Man hat auch ein Angebot für jene Nachfrager die
nach einem Stundenpreis fragen (350 Dollar). Wie viel von der
Zeit real genutzt wird, ist jedermanns Privatsache.
Falsch wäre, von sich auf andere zu schließen und zu
glauben, alles über 10 Minuten sei unverkäuflich.
5.
Richtig: Man denke auch an die Freunde und Bekannte der Kunden
und gebe die Laken als Souvenir nach der Landung mit.
Falsch wäre, einen individuellen Aufschlag für Reinigung
zu nehmen.
Wie hieß es an dieser Stelle vor zwei Wochen:
Nur billig, ist zu wenig.
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