Man liest und hört es immer öfter: Wir sollen unsere
Mentalität ändern. Der Regierende Bürgermeister
von Berlin forderte es in seiner Regierungserklärung (wobei
etwas unklar blieb von wem). Top-Manager fordern es von ihren
Mitarbeitern, besonders nach Fusionen, je internationaler die
Fusion, desto dringender. Aber niemand hat bisher erklärt,
wie so ein Mentalitätswechsel vorgenommen werden soll.
Kommentar Karl Born:
Und so funktioniert es (Nachdruck in der Mitarbeiterzeitschrift
wird schon im voraus genehmigt):
Wir müssen die alte Mentalität ausbauen und die neue
einbauen. Dabei ist wie folgt vorzugehen. Wir schalten kurz den
Kopf aus, klappen die Abdeckung der Mentalitätskammer auf
und entriegeln die Halterung. Dann ziehen wir flutsch die alte,
nicht mehr genehme Mentalität heraus. Vorsichtig von der
neuen grauen Einweg-Mentalität die Folie von den Lamellen
abziehen und das Ding in Pfeilrichtung bis zum Anschlag reinschrauben.
Nach dem Einrastgeräusch Kammer zuklappen und den Kopf wieder
einschalten. Schon funktioniert der Laden viel besser.
(Der Dank für diese Anregung gilt der taz und
F.W.Bernstein [von 1984 bis 1999 Professor für Karikatur
und Bildergeschichte an der Berliner Hochschule der Künste].)
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