Nicht jede Dienstleistung die erbracht wird, ist auch im Sinne
des Kunden. Eine Fahrt mit dem Flughafenbus zum danebenstehenden
Flugzeug kann zur negativen Dienstleistung werden.
Kommentar Karl Born:
Flughafen Neapel, Abflughalle, Gate 11. Da steht sie, die schöne
Lufthansa-Maschine, fast zum Greifen nah, direkt vor dem Ausgang,
keine 100 Meter entfernt. Wie immer ein schönes Gefühl
im Ausland, den Lufthansa-Flieger zu sehen. Wer gerne
nach Hause reist, für den ist der Anblick jedes Mal schon
ein Stück zuhause.
Das Lufthansa-Flugzeug zu sehen, heißt in der Regel auch,
es geht bald los. Also ist Entspannung angesagt.
Da verdunkelt sich die mittägliche italienische
Sonne. Einer dieser gigantischen dickbäuchigen Flughafen-Busse
schiebt sich zwischen Ausgangstür und Flugzeug. Die werden
doch nicht? Doch Sie werden! Lufthansa-Flug LH 3927 ist
zum Einsteigen bereit. Der Flughafen-Bus öffnet seine
Türen. Ich hasse diese Dinger. Denn jetzt wird aus dem Traum
vom Fliegen, zuerst einmal der Alptraum vom Viehtransport.
Die Passagiere klettern einer nach dem anderen in
den Bus. Das dauert, denn der Flug ist gut gebucht, der Lufthansa-Controller
hätte seine helle Freude. Endlich beginnt die Fahrt. Aber
dem Fahrer ist es anscheinend peinlich, direkt zu dem daneben
stehenden Flugzeug zu fahren. Also fährt er eine große
Schleife. Tim Montgomery oder Morris Greene brauchen weniger als
10 sek für die 100 m. Der Flughafenbus benötigt, handgestoppt,
48 sek., zugegeben ist er auch mehr als 100 Meter gefahren. Die
Passagiere sind sauer, denn die gefühlte Zeit
ist deutlich länger. Ein Fluggast bringt es auf den Punkt:
Da lobe ich mir die Ryanair, da darf man wenigstens zu Fuß
gehen.
PS: Erinnern Sie sich noch an die Bissigen Bemerkungen vom 14.10.
Die Lufthansa Stewardess hat gelächelt?
Dazu gab es zwei interessante Zuschriften. Zuerst meldete sich
ein Leser mit den Worten: Die Lufthansa Stewardess
hat gelächelt? Sie machen einem auch jedes Vorurteil kaputt.
Noch schöner war die Nachricht von gestern. Lufthansa war
so nett, die zitierte unbekannte lächelnde Stewardess
ausfindig zu machen und die nette Lufthanseatin hat sich bei den
Bissigen Bemerkungen per mail gemeldet. Vielen Dank an Lufthansa
und an die nette Stewardess.
Es bleibt dabei: Die Billig-Airlines (mit Bindestrich!) schlägt
man nicht mit punktuellen Preissenkungen (das schlägt eher
auf LH zurück, siehe Preisk(r)ampf gegen Germania, Berlin-Frankfurt),
sondern nur mit insgesamt moderaten Preisen, Vielfalt im Streckennetz,
Pünktlichkeit und mit perfekter Dienstleistung (nette Stewardessen
und Stewards gerne inklusive).
mehr zum Thema Billig Airline:
13.05.2002 - Der mit der Billig-Airline
tanzt
07.10.2002 Alle reden von den Billig-Airlines,
dabei gibt es wesentlich interessanteres
11.11.2002 - Wann führen die Billig Airlines den Minus-
Preis ein?
|