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19.5.2003 Eichel auf Mallorca?


Nach der Ökosteuer plant Mallorca schon die nächste Steuer. Die Regierung möchte eine Abgabe für Fernsehgeräte in den Hotels einführen. Die Hoteliers drohen diese „Fernseh-Steuer“ von den Urlaubern zu kassieren.
Die Stadt Köln plant die Einführung einer neuen Sex-Steuer für den Besuch von Nachtbars und Sex-Shows. Die mallorquinischen Steuerbeamten sind schon auf dem Weg nach Köln um sich über die neue Einnahmemöglichkeit zu erkundigen.

Kommentar Karl Born:

Im April 2001 erklärte die Präsidentin des Inselrates von Mallorca Antonia Munar, man könne gerne auf jene Urlauber verzichten, denen die Ökosteuer zu hoch sei. Und Tourismusminister Alomar wünschte sich im letzten Jahr: „Der Pauschaltourismus möge um 20% sinken“. Die braven deutschen Urlauber erfüllten nicht nur diese Wünsche, sie übererfüllten sie sogar.

So kann es gehen, wenn man Zauberlehrling spielen will. Zu arrogant waren die Wünsche, man wolle nur noch „gehobenes Golf- und Wellness-Publikum“, auf Familien und die Kumpels vom Ballermann könne man demzufolge gerne verzichten. Wenn dann das ganze noch von Unfreundlichkeiten im Service begleitet wird, darf man sich über das Ergebnis nicht wundern. Jetzt soll eine Imagekampagne den Schaden reparieren und wieder um Familien buhlen, die letztlich die Basis für das Geschäft auf Mallorca sind.

Extrem kontraproduktiv ist da die Ankündigung einer neuen Steuer. Wenn Urlaub idealerweise „Gegenteil vom Alltag“ sein soll, ist „Steuergequatsche im Zielgebiet“ das Gegenteil vom Gegenteil. Vielmehr muss man fürchten, dass jede neue deutsche Steuer, wie zum Beispiel die „Sex-Steuer“ in Köln, über kurz oder lang ihren Gegenpart auf Mallorca finden wird. Die mallorquinischen „Steuererfinder“ sollen sich jedenfalls sofort auf den Weg nach Köln gemacht haben. Lassen wir dahingestellt, wie intensiv sie sich mit dieser Art der Steuererhebung auseinandersetzen werden.

Aber das würde gerade noch fehlen, dass auch noch Urlaubsliebschaften reglementiert und besteuert werden.



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