21.04.2003 100mal gebissen und alle leben noch
Gerade rechtzeitig zur 100. Ausgabe der „Bissigen Bemerkungen“ gibt es ein „Sonderangebot“ der katholischen Kirche. Wegen der Ausbreitung von SARS hat die katholische Kirche ihren Priestern in Singapur die persönliche Abnahme der Beichte verboten, stattdessen gibt es pauschale Vergebung. Die Kirche lasse das allgemeine Vergeben von Sünden in Zeiten „schwerer Not“ zu (wie praktisch für Sünder und Priester!). Diese Chance der pauschalen Vergebung nehmen auch die BBBs für die ersten 100 Bisse in Anspruch, denn schließlich ist die Touristik ebenfalls in „schwerer Not“.
Kommentar Karl Born:
Kaum wurde die Pauschal-Vergebung in Anspruch genommen, kommt schon die Versuchung für den ersten der nächsten 100 Bisse. Da hält man sich am besten an Oscar Wilde: „Der einzige Weg eine Versuchung loszuwerden, ist ihr nachzugeben“ (Das Bildnis des Dorian Gray). Also! Nachricht: Philippinen verfügen Lachverbot in Aufzügen (wegen SARS). Kommentar: In den meisten Firmen hierzulande müsste man dieses nicht verbieten. Selbst in den Fahrstühlen ist den Mitarbeitern inzwischen das Lachen vergangen.
Zum Abschluss noch eine andere Variante von Oscar Wilde zum Thema Versuchung: "Wenn die Versuchung kommt gib ihr nach. Wer weiß, ob sie wiederkommt." Ein Leser der BBB hat hierzu passend den Ausspruch seines Kaplans nachgereicht: "Man muss auch mal auf ein Opfer verzichten können." Das hat "Dornenvögel"-Niveau!
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