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05.05.2003 Ein Schiff voller Bellheims


Ohne offizielle Einladung, nur auf Zuruf, wurde ein Mainschiff für „Condorianer“ gechartert. Die Gespräche drehten sich nicht um das „Gestern“, sondern um die „Sorge für das Heute“. Danach wurde die Parole „Bellheim“ ausgegeben. Eine Firma zu gründen, die zum Erfolg nur eines braucht: Die Fehler der „Aktuellen“ zu vermeiden.

Kommentar Karl Born:

Einem Ondit zufolge, muss man „auf Schalke“ nur das Flutlicht einschalten und schon sind wenige Minuten später viele Tausende in der Arena. In Frankfurt muss man nur eine Condorfahne aufhängen und schon kommen Hunderte gelaufen. Das ist die Kraft starker Marken und das Engagement jener, die diese Marke über eine lange Zeit geschaffen und getragen haben.
Wenn sich in den 70er-Jahren die damals „Alten“ der Condor getroffen hatten, wurde über Fußball gesprochen und dass man mit den „Aktuellen“ fast noch mithalten könnte. Wenn sich in den 80er und 90er-Jahren die damals sog. „Jungen Alten“ der Condor getroffen hatten, wurde über Fußball und Sex gesprochen und dass man mit den „Aktuellen“ allemal noch mithalten könnte. Wenn sich jetzt die „50up“ der Condor treffen, wird kurz über Fußball und Sex und dann über das laufende Firmengeschäft gesprochen und dass man das allemal noch besser könne als die „Aktuellen“.

Üblicherweise wird beklagt, dass sich die Mitarbeiter heute zuwenig mit Politik und dem Wirtschaftsgeschehen identifizieren. Ganz anders bei Mitarbeitern, die so sehr mit ihrem Unternehmen verbunden waren, wie die alten „Condorianer“. Da wird nicht schwärmerisch von früher gesprochen und pauschal das heute kritisiert, sondern sich sehr konkret mit dem aktuellen Geschehen der ganzen Branche auseinandergesetzt.
Da wird hinterfragt, ob es schon ein Erfolg sein kann, wenn eine neue Marke mit Millionenaufwand fast den Wert der abgelösten erreicht? Ob es schon kreativ sei eine Woche Urlaub für 9 Euro anzubieten? Ob jene Unternehmer erfolgreicher sind die millimetergenau dem Zeitgeist hinterher rennen oder jene die neue Trends dagegensetzen? Ob Aldi nicht deshalb erfolgreich ist weil seine Konzeption damals nicht Zeitgeist, sondern Gegentrend war?

Dass dann irgendwann der Geist des großen Bellheim über das Schiff wehte, spricht für das andauernde Engagement der Betroffenen, dass sie es nicht ernst gemeint haben, spricht für deren Intelligenz, dass sie dem aktuellen Branchengeschehen mit Unverständnis gegenüberstehen für deren Wissen und ihre mehrfache Erfahrung mit dem Überwinden von Krisen.


Nachtrag: Erinnern Sie sich noch an die BBB vom 27.1.2003 „Nackt fliegen“ ? Am Samstag, 3. Mai, fand der Flug tatsächlich statt.



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