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Borns "bissige" Bemerkungen ist die montägliche Kolumne rund um das aktuelle Geschehen in der Welt, speziell in der Tourismuswirtschaft. BBB erscheint seit März 2001 jeden Montag auf diesen Webseiten und als kostenloser email-Newsletter. Im Archiv finden Sie 300 weitere Kommentare zu den verschiedensten Themen und Anlässen.

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Bücher von oder mit Beiträgen von Karl Born: Abschied von der Spassgesellschaft | Der integrierte Touristikkonzern | Kundenorientierung im Touristikmanagement | Kundenmanagement als Erfolgsfaktor


11.7.2004 Selbsterkenntnis einer Kellnerin


Das Restaurant: klassifizierte Sternklasse. Die Küche: Sonderklasse. Fachkenntnis Wein: unübertroffen, jede Empfehlung ein Volltreffer. Diese Art von Restaurant muss man lieben. Die Speisekarte bleibt tabu, die Empfehlung des Küchenchefs ist nicht irgendeine allgemeine, sondern speziell auf den jeweiligen Stammgast zugeschnitten, die dazu passende Weinempfehlung perfekt. Hier ist (isst) man zuhause.
Aber mehr als ein Sternchen ist nicht drin, denn leider hat der Service noch deutlich Verbesserungspotenzial.


Kommentar Karl Born:

Die junge weibliche Servicekraft soll es nun bringen. Keckes Aussehen und noch keckere Sprüche, speziell in Richtung männliche Kundschaft. Formal nicht ganz okay, kommt aber an, zumindest solange die „Jungs“ beim Geschäftsessen unter sich sind. Beim privaten Essen mit Frau und Tochter fällt die Bewertung deutlich differenzierter aus.
Aber die letzte Kommunikation fürchte ich, war dann wirklich die letzte.

Es begann wie immer. Zuerst die italienische Vorspeisenplatte, sensationell. Der Wein hatte Format für standing ovations.
Aber die junge aufstrebende Service-Dame „haut“ die (heißen) Teller mit der Hauptspeise ziemlich heftig mit einem ebensolchen Spruch („Vorsicht, ich bin heiß“) auf den Tisch. Unübersehbares Missfallen (auch für die Servicekraft erkennbar) bei Frau und Tochter, der Mann nimmt es noch relativ gelassen.
Und dann beim Abräumen, der lockere, vielleicht sogar als Entschuldigung (?) gemeinte „Granaten-Spruch“ (wohlgemerkt im Sterne-Restaurant): „Hat es wenigstens geschmeckt, wenn der Service schon für `nen Arsch war?“
Da vergewissert man sich schon beim Tischnachbar, ob man richtig gehört hat.

Oh Leute, ich fürchte der eine Stern wird tatsächlich „bald am Arsch“ sein und den erhofften zweiten könnt ihr schon runterspülen.

Nachtrag: Stadt und Namen des Restaurants bleiben auch auf Nachfrage geheim, e i n e Chance hat die Küche noch verdient!

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Rückblick 1: Der Streit zwischen TUI/HLX und dem Flughafen Hannover (siehe BBB von letzter Woche) machte Schlagzeilen quer durch die Presse. Am Donnerstag kündeten Gerüchte aus dem Hause TUI/HLX an, dass über eine Aufstockung des örtlichen Billigflug-Angebotes nachgedacht wird. Warum nicht gleich so?

Rückblick 2: Erinnern Sie sich noch an die Reichtagsfahne, die eine Bordellbesitzerin aus Halle ersteigert hatte (BBB vom 13.6.2004)? Die „Scheinheiligen“ haben inzwischen gesiegt. Die Fahne kommt runter. „Puff gehen“ ist schon ok, aber die Reichstagsfahne auf dem Dach? Nein, das ist unerträglich!

Und beim Thema Scheinheiligkeit möchte natürlich auch der Deutschen liebste Insel Mallorca nicht zurückstehen. Dass die neue touristische Führung Mallorca aus den negativen Zahlen (als Folge von Öko-Steuer und ähnlichem Unsinn) herausgeholt hat, weckt offensichtlich Neid und Missgunst (nicht bei der touristischen Konkurrenz, das könnte man noch verstehen, sondern bei der Opposition). Eine Mini-Rechnung über den Besuch eines Erotik-Theaters in Moskau führte zum Rücktritt des Direktors des balearischen Fremdenverkehrsamtes Ibatur. Wie kommentierte das Mallorca-Magazin hierzu treffend: Das könnten die teuersten 360 Euro der Balearen werden.


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