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Borns "bissige" Bemerkungen ist die montägliche Kolumne rund um das aktuelle Geschehen in der Welt, speziell in der Tourismuswirtschaft. BBB erscheint seit März 2001 jeden Montag auf diesen Webseiten und als kostenloser email-Newsletter. Im Archiv finden Sie 300 weitere Kommentare zu den verschiedensten Themen und Anlässen.

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Bücher von oder mit Beiträgen von Karl Born: Abschied von der Spassgesellschaft | Der integrierte Touristikkonzern | Kundenorientierung im Touristikmanagement | Kundenmanagement als Erfolgsfaktor


19.9.2004 Als die Urlaubshotels noch überbucht waren…


Am 20. und 21.9. findet der 8. Tourismusgipfel in Berlin statt. Im Vorwort wird plakativ postuliert: „Wer ständig zurückblickt und den guten alten Zeiten nachtrauert, verliert die erforderliche Sehschärfe, um klar in die Zukunft schauen zu können“.
Dies ist unzweifelhaft richtig. Aber je später der Abend, desto mehr wird an der Bar von den „guten“ alten Zeiten geschwärmt werden. Von Situationen, die den Jungmanagern unvorstellbar sind, nämlich vom täglichen Kampf der Reiseleitungen gegen Hotelüberbuchungen. Aber wer sagt, dass man daraus nichts für die Zukunft lernen könnte?


Kommentar Karl Born:

Geschichte 1:
Ein Mann kommt zur Reiseleitung: „Ich habe ein Sechsbett-Zimmer zur Alleinbenutzung. Darf ich da noch jemanden mitbringen. Es ist ja schade um die vielen leeren Betten.“
Die Reiseleitung: „Es gibt Doppel-Zimmer zur Alleinbenutzung – aber doch kein Sechsbettzimmer.“
Klärung: Das Hotel war überbucht. Im Keller des Hotels gab es ein Personalzimmer mit 6 Betten und einer Dusche. Das Personal wurde ausquartiert und der Kunde dort untergebracht. Der Gast wollte keine Rückvergütung, weil das Zimmer ja so schön groß war.
Lernerfolg für heute: Offensichtlich ist noch Potenzial für die Low-Cost-Pauschalreise vorhanden.

Geschichte 2:
Ein sehr aufgeregtes junges Paar ruft bei der Reiseleitung an: „Das Hotel ist total überbucht. Die Hotelleitung will, dass wir uns mit einem anderen (fremden) Paar das Zimmer für eine Nacht teilen sollen.“
Die Reiseleitung spricht mit der Hotelleitung, mit dem anderen „überbuchten“ Paar, mit anderen Hotels. Alle Bemühungen sind vergeblich, die ganze Ferienregion ist ausgebucht.
Ergebnis: Die beiden Paare einigen sich „für eine Nacht“ das Zimmer zusammen zu nutzen, wenn eine Schnur gespannt und eine Decke zur „Abgrenzung“ angebracht würde. Außerdem bestehe man auf „großzügige“ Entschädigung durch den Hotelier.
Überraschendes Ende der Geschichte: Von den Kunden wurde nichts mehr gehört. Die beiden Paare teilten sich das Zimmer bis Ende Aufenthalt auf eigenen Wunsch. Schnur und Decke wurden entfernt.
Lernerfolg für heute: Offensichtlich sind noch nicht alle denkbaren Geschäftsfelder erschöpft.

Nachtrag: Beide Geschichten sind als wahr verbürgt.


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