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23.5.2004 TUI Hauptversammlung: Alles Minus oder was?


1. Auf einem Vortragschart von Herrn Dr. Frenzel war bei allen touristischen Bereichen vor die Ergebnisveränderung gegenüber Vorjahr ein Minuszeichen gesetzt, auch beim Bereich Europa West, obwohl dieser eine positive Veränderung hatte.
2. Des weiteren wurde ausgeführt, dass ohne Thomson und Nouvelles Frontières das Ergebnis in 2003 wesentlich schlechter gewesen wäre. Zu Ende gerechnet, sollte man mal nachsehen, welches Vorzeichen da steht.
3. Und über das Essen hatten einige Aktionäre auch „Minus“ behauptet.


Kommentar Karl Born:

Wenn man früher die Tourismusbranche beschreiben wollte, hieß es, es sei die einzige Branche, bei der auf der PC-Tastatur der Mitarbeiter das Pluszeichen kaum lesbar, weil abgenutzt, und das Minuszeichen noch jungfräulich unbenutzt sei. Inzwischen sind die Minuszahlen so geläufig geworden, dass die Chartmaler jetzt automatisch vor jede Zahl ein Minuszeichen setzen. Kommentar eine Aktionärs im Saal: „Bei TUI hat nicht nur das Ergebnis, sondern auch der Optimismus gelitten, die schreiben jetzt überall ein Minus davor.“

Stärkere Unruhe auch im Saal,als im Gegensatz zum deutschen Markt über den „stabileren englischen und französischen Markt berichtet wurde“, der geholfen hätte „unter dem Strich positive Ergebnisse zu schreiben“. Und weiter „ohne Thomson und Nouvelles Frontières wäre im Jahr 2003 das Ergebnis erheblich schlechter ausgefallen“. Na ja, unter Hinzurechnung von „AfA auf Goodwill“ und „Schuldendienst“ (wie von den Analysten schon lange gefordert), dürfe auch hier der so unbeliebte waagrechte Balken vor dem Ergebnis stehen.

Fast klischeehaft dann die Bemerkung eines Aktionärs beim Mittagessen „und das Essen ist quantitativ auch weniger geworden, das sagt über dieses Unternehmen mehr aus, als die ohnehin jonglierte Bilanz“ (gemeint war die freiwillige vorzeitige Umstellung der Bilanz nach IAS-Standard, die erneut die Vergleichbarkeit zum Vorjahr extrem erschwerte).
Zum Glück hatte dieser unzufriedene Aktionär nicht gelesen, was vor kurzem in der populärwissenschaftlichen Zeitschrift „Bild der Wissenschaft“ (5/2004) stand. Dort wurde über ein Experiment berichtet, dass durch Jonglieren die Gehirnmasse sich vergrößert und die Testpersonen auch sonst wesentlich agiler wurden. Mit Sicherheit hätte er behauptet, dass dies die Erklärung sei, dass TUI-Finanzvorstand Feuerhake nach Bilanzerstellung immer so unverschämt vital aussehe!



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