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Archiv für Airline

Verar….. kann ich mich selbst

Das ist ja wirklich schön, dass ab 2012 die unselige Luftverkehrsabgabe gesenkt werden soll, wobei ersatzlose Streichung natürlich besser gewesen wäre. Aber auch aus der Senkung macht das Finanzministerium eine Luftnummer erster Ordnung. Für die Kurzstrecke soll die Abgabe um 44 Cent gesenkt werden! Kein Scherz, das meinen diese Sesselfu…. ernst. 44 Cent! Da ist die Änderung auf diesen neuen Betrag bei den Fluggesellschaften garantiert teurer. Es wäre vielleicht unangebracht jetzt einen Vergleich herzustellen wofür unsere Regierung im Handumdrehen dreistellige Milliardenbeträge durch den Schornstein pustet. Aber eine Bemerkung ist sicherlich angebracht: „Behaltet eure 44 Cent, verar….. können wir uns selbst.“

Für die nächste Witznummer hat sich mal wieder unser Wirtschaftsminister Rösler empfohlen. Vielleicht sollte man vorausschicken, bevor man zur Pointe kommt, dass er als Minister auch für das Thema Tourismus zuständig ist. Bei seiner Reise nach Libyen, die ohnehin zu spät kam, weil Engländer und Franzosen das Feld schon längst abgegrast hatten, landete er auf dem falschen Flughafen. Das Gesicht von Rösler hätte ich gerne gesehen, wie sein nerviges Grinsen aus dem Gesicht wich, als er kein Empfangskomitee auf dem Rollfeld sah. Angeblich sondierte Rösler höchst persönlich in schusssicherer Weste die Lage auf dem Rollfeld. Aber da war niemand. Also musste die Bundeswehrmaschine, mit der er gekommen war, neu starten um ihn und seine hochrangige Wirtschaftsdelegation zum richtigen Flughafen zu fliegen. Vielleicht hat Westerwelle doch eine weise Entscheidung getroffen, sich nicht am Libyen-Einsatz zu beteiligen. Wer weiß was da alles falsch bombardiert worden wäre.

Aber einmal muss man auch ein Regierungsmitglied loben. Ausgerechnet jenen Minister, von dem man es zuletzt erwartet hätte. Ausgerechnet jener, über den die BBBs regelmäßig lästerten. Genau, unser Peter „ich tu ja nichts, ich will nur spielen“ Ramsauer. Da war die Flugbranche schon in super action um die entsprechenden Vorbereitungen zur Überwindung des Fluglotsen-Streiks zu treffen, da meldete sich Ramsauer zu Wort und regte ein neues Treffen an, obwohl alle Signale bereits auf Streik standen. Was genau den Ausschlag für die Streikabwendung gab ist nicht bekannt. Es könnte Geld eine Rolle gespielt haben. Aber um es kurz zu machen, ich hätte nie geglaubt, dass dieser Satz jemals in den BBBs stehen würde: Danke Peter Ramsauer!

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Ben Akiba: Alles schon mal dagewesen

Ob der Rabbi Akiba tatsächlich vor 2000 Jahren „alles schon mal dagewesen“ gesagt hat oder ob der Dramatiker Karl Gutzkow diesen Spruch nur „seinem Ben Akiba“ in den Mund gelegt hat, weiß niemand so genau. Aber wir alle stolpern manchmal über Ereignisse, bei denen uns spontan in den Sinn kommt „das war doch schon mal dagewesen“. Dabei muss das nicht 100% exakt gleich sein, sondern nur in etwa so erinnerbar.
Ein solches Déjà-vu hatten sicherlich viele Leserinnen und Leser der Wirtschaftswoche als sie direkt zwei Seiten hintereinander auf „alte Bekannte“ trafen.

Déjà-vu 1: Der Nürnberger Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl verkaufte seine erst im Juni erworbene Fluggesellschaft Flynext an die Unternehmerin Ingrid Bischoff, Mehrheitsgesellschafterin der Fluggesellschaft Germania und Witwe des legendären Germania-Gründers Hinrich Bischoff. Da erinnert man sich doch: Anfang 2005 verkaufte Wöhrl die Mehrheit der erst zwei Jahre zuvor erworbenen Fluggesellschaft dba an Hinrich Bischoff (der diese Anteile allerdings wenige Monate später wieder zurück gab). Erstaunlicher als diese „Wiederholung“ ist jedoch, dass jetzt schon die neunte von ihm gekaufte Fluglinie (sofern die Wirtschaftswoche richtig mitgezählt hat) wieder rasch über den Tisch an andere ging. Insofern hat Wöhrl den ihm von den BBBs in 2007 verliehene Titel GröFaZ, größter Fluggesellschaften-Verkäufer aller Zeiten, nachhaltig bestätigt. Aber noch erstaunlicher ist, dass Wöhrl in einer Mitarbeiterinformation (lt. Wirtschaftswoche) den Verkauf der Fluggesellschaft mit den „gegenwärtigen Verwerfungen in der deutschen Luftfahrt“ begründete und abschließend meinte „Flynext habe keine dauerhaft gute Perspektive“. Nicht diese Analyse als solche ist verwunderlich (sie ist sicherlich absolut zutreffend), sondern die Tatsache, dass trotz dieser „öffentlichen Analyse“ Hans Rudolf Wöhrl einen Käufer für genau diese „Airline ohne gute Perspektive“ gefunden hat.
Da er nach eigenen Worten im Moment über den Kauf einer europäischen Airline, „die sich in einer schwierigen Lage befindet“ verhandelt (ich glaube nicht, dass es jene Airline ist an die jeder jetzt denkt), können wir uns kurz danach sicherlich über Deal Nr. 10 freuen.

Déjà-vu 2: Thomas Middelhoff, auch in der Touristik hochgelobter Superstar vergangener Zeit, hat einen neuen Aufsichtsratsjob. Er wurde zum Aufsichtsratsvorsitzenden der Marseille Kliniken gewählt. Vorstandchef der Marseille Kliniken ist Stefan Herzberg, der vor wenigen Wochen dieses Amt von dem zuletzt wegen Bestechung verurteilten Ulrich Marseille übernommen hat. Und bei der Kombination Middelhoff und Herzberg fällt einem schnell ein, dass die beiden schon mal in gleicher Aufstellung „gespielt“ hatten. Auch bei Arcandor war Middelhoff Aufsichtsratsvorsitzender und Herzberg wurde von ihm zum Vorstandschef Karstadt berufen. Und es gibt noch eine weitere Gemeinsamkeit: Beide werden gegenwärtig vom Arcandor-Insolvenzverwalter auf Schadenersatz in Millionenhöhe verklagt. Zumindest letzteres muss sich ja bei den Marseille-Kliniken nicht unbedingt wiederholen. Aber bei einem Aktienkurs der vor wenigen Tagen auf 1,33 Euro sank, blinzelt manch professioneller Insolvenzverwalter schon mal vorsichtig hinter der Ecke hervor, um zu schauen ob es bald „Arbeit geben könnte“.

Um jegliches Missverständnis zu vermeiden, zwischen den genannten Personen zu 1 und 2 soll von den BBBs nicht der geringste Vergleich gezogen werden. Nur die Déjà-vus in sich sind bemerkenswert.

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Neutrino-Witze für die Reisebranche

Ob einer der Grundpfeiler der Physik wankt oder ob sich auch Wissenschaftler mal verrechnen können, ist noch offen. Zitat: „Offenbar überlichtschnelle Partikel verblüffen derzeit Physiker am europäischen Teilchenforschungszentrum Cern bei Genf. So genannte Neutrinos, ultraleichte Elementarteilchen, scheinen in einem Experiment schneller zu fliegen als das Licht“. (siehe http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,788156,00.html).

Sofort erschienen im Netz absurde Neutrino-Witze. Der Gag bei den Neutrino-Witzen: Ursache und Wirkung werden in verkehrte Reihenfolge gesetzt – die Pointe kommt nicht zum Schluss, sondern gleich zu Beginn (weil Neutrinos eben schneller sind).

Hier der beliebteste Neutrino-Witz: Der Barkeeper sagt:
„Tut mir leid, wir bedienen keine Neutrinos, die schneller sind als das Licht“. Ein Neutrino kommt in die Bar.
System verstanden?
Auf die Touristik übertragen könnte ein Klassiker so lauten:
„Ich habe eben meine Beschwerde an den Reiseveranstalter abgeschickt. In zwei Wochen fahre ich in Urlaub.“

Oder bezogen auf die QTA-Tagung der entsprechenden Reisebüro-Kooperationen ab 30.9. in Salzburg könnte es heißen:
„Bösl hat eine prima Eröffnungsrede gehalten. Bösl geht zum Rednerpult.“
Oder noch heftiger:
„Die Podiumsdiskussion hatte Biss. Ich fahre am Freitag nach Salzbug zur QTA-Tagung.“
Jetzt noch etwas schwieriger:
„Schluss mit den Neutrino-Witzen, die habe ich alle schon auf der QTA-Tagung gehört.“

Und jetzt noch ein Neutrino-Witz für Fortgeschrittene:
„Meinen nächsten Urlaub buche ich wieder im Reisebüro. Ich buche nur noch im Internet“.

Wenn Sie liebe Leserinnen und Leser gute Neutrino-Witze über die Touristik wissen (oder erfinden) bitte gleich an die BBBs direkt schicken (post@karl-born.de), die besten werden nächste Woche veröffentlicht.

Hier noch die Bemerkung von Alice Schwarzer zum Neutrino-Experiment: „Neutrinos die zu früh kommen sind sicher männliche Exemplare.“

Und zum Schluss noch ein Klassiker des englischen Science Fiction-Autors Douglas Adams zum Thema Lichtgeschwindigkeit, übertragen in Neutrino-Logik:
Es gibt es nur eins, was sich schneller bewegt als Lichtgeschwindigkeit: Schlechte Nachrichten. Man hat deswegen Raumschiffe gebaut, die mit schlechten Nachrichten betrieben wurden, aber die waren überall wo sie hinkamen so unbeliebt, „dass sie gar nicht abgeflogen sind“.

Und zum Abschluss noch diesen:
Weil sie ihrer Zeit voraus sein wollen. Warum schreiben die BBBs einen solchen Mist?

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Ich bin dann mal weg…

Mit seiner Abschiedserklärung, mitten in einer Pressekonferenz, fast nach Art von Hape Kerkeling, ohne vorherige Info an seine Mitarbeiter, hatte sich Hunold schon für einen etwas „ungewöhnlichen“, vielleicht sogar unnötig „unschönen“ Abgang entschieden.
Wie auch immer, es wird heftig darüber diskutiert, was der größere Schocker am Donnerstagmorgen war, der plötzliche (und zumindest zu diesem Zeitpunkt unerwartete) Rücktritt von Achim Hunold oder die Nachfolge durch den Ex-Bahnchef Hartmut Mehdorn. Beide hatten zuletzt nicht den besten Ruf in der Presse. So urteilte Spiegel online (treffend?) „Rambo I geht, Rambo II kommt“. Sicherlich nicht ahnend, dass beide Manager das nicht als Beleidigung, sondern eher als Kompliment auffassen würden. So entgegnete der ebenfalls höchst umstrittene Ex-EnBW-Chef (und Ex-Hannover 96 Präsident) Utz Claasen mal auf diesen Vorwurf „Lieber Rambo als Bambi“.

Zutreffender war da eher die weitere Formulierung bei Spiegel online „der Visionär geht, der Sanierer kommt“. So wie der „Vordenker“ zumeist noch einen „Nachdenker“ braucht, folgt dem Visionär in der Regel der Sanierer (Helmut Schmidt lässt grüßen).
Und bei Hunold kam, wie es kommen musste. Zuerst gleichermaßen von allen hochgelobt und jetzt gleichermaßen von allen niedergeschrieben. Wobei ich da an einen „Klassiker“ eines guten Hunold-Freundes denken muss: „Über Achim wird viel gesagt….., aber es stimmt auch viel“. Nur BILD stimmte nochmals eine Lobeshymne an. Wobei diese in Teilen eher peinlich (bis sehr peinlich) war. Dann doch lieber Rambo sein….

Aber eine Hunold Erkenntnis in diesem Interview sollte erwähnt werden. Auf die Frage, was er (Hunold) hätte rückblickend anders machen sollen, antwortete er: „Ich hätte noch stärker gegen die unsägliche wettbewerbsverzerrende Luftverkehrssteuer ankämpfen müssen“. Die BBBs haben nie verstanden wie schwach die Airlines hier reagiert haben (siehe BBB vom 6.9.2010 „Wenn Unvermögen zur Routine wird“, ebenso u.a. BBBs vom 14.6.2010, 19.7.2010 und 13.9.2010).
Aber, auch wenn es Hunold nicht gerne hört, die meisten Experten sind sich einig, dass der Kauf der LTU einer der entscheidenden Knackpunkt auf dem Weg zu schlechten Ergebnissen war. Es ist fast ein Treppenwitz in der Lebensgeschichte von Hunold, dass der wahrscheinlich emotionale Höhepunkt seines Wirtschaftslebens (siehe BBB vom 2.4.2007 „Achim Hunold: I had a dream“), der Kauf jener Firma die ihn Jahre vorher gefeuert hatte, gleichzeitig der Wendepunkt auf der Erfolgsleiter war. Der Kauf der LTU war zu teuer und fraß zuviel Energie und personelle Ressourcen, so die allgemeine Fachmeinung.

In den eben angeführten BBBs vom 2.4.2007 lästerten die BBBs auch über den LTU-Verkäufer Wöhrl, dessen unglaubliche Qualität darin besteht, „vermeintlich sanierte“ Gesellschaften zu einem hohen Preis zu verkaufen. Die BBBs „verliehen“ ihm damals den Titel: „GröFaz“: Größter Fluggesellschaften-Verkäufer aller Zeiten!
Ausgerechnet dieser Wöhrl, den man deshalb vielleicht nicht zu Unrecht als einer der „Sargnägel“ von Hunold bezeichnen könnte, entblödet sich jetzt nicht in der Abendzeitung Nürnberg zu verkünden: „Ich habe noch keinen Anruf bekommen, aber ich traue mir zu, Air Berlin innerhalb eines Jahres zu sanieren“.
Spätestens an dieser Stelle beginnt man Hartmut Mehdorn zu lieben.

Das hat Hunold wahrscheinlich unterschätzt, wie heftig die Presse und die öffentliche Meinung in vielen Foren über seinen Nachfolger Mehdorn herziehen würde. Wobei die meisten sog. Gags in der Umwandlung von Bahnsprüchen in Air Berlin-Sprüchen bestand, die nicht unbedingt auf einer IQ-Skala zu heftigen Ausschlägen nach oben geführt haben.
Man sollte es einfach leidenschaftslos feststellen, zur Umsetzung des angedachten Sparprogramms (und vielleicht noch etwas mehr) braucht es einen Sanierer der bedingungslos und mit Schärfe an die Sache herangeht. Dafür ist Mehdorn zweifellos der richtige Mann. Und die ihm (mit Recht) angekreideten Fehler, er hätte viel zu viel Energie und (Geld) in den Börsengang der Bahn gesteckt und den Datenskandal verharmlost, werden ihm bei Air Berlin nicht im Wege stehen. Air Berlin ist schon an der Börse und die Mitarbeiter von Air Berlin sind es gewohnt, dass ihr Chef alles wissen will. Und zwar alles.

Aber in den fast 100 Presseberichten die ich über den oben beschriebenen Wechsel gelesen habe, ist ein großer Verlierer nirgends erwähnt worden. Es ist eine kleine sizilianische Firma, namens Averna. Sie wird in den nächsten Monaten einen deutlichen Umsatzeinbruch erleben. Die Kenner der Materie wissen warum.

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Es ist immer schwierig, eine Kolumne zu schreiben, wenn langjährige Weggefährten betroffen sind. Aber ganz kneifen, ist auch nicht BBB Art. Aber beides, Bissige Bemerkungen hier und akustische Bissige Bemerkungen im Reiseradio, wäre dann doch zu viel gewesen. Deshalb gibt es diese Woche nur das ganze normale Reiseradio ohne bissige Bemerkungen. Zumal diese Woche auch das Thema Entlassungen bei TUI noch angestanden hätte und das ist auch kein einfaches (vielleicht nächste Woche mal).

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Sex sells

Ausgerechnet Qantas möchte man sagen. Die australische Airline Qantas bietet ihren Kunden einen neuen Höhepunkt im Bordprogramm. Wobei „Höhepunkt“ durchaus wörtlich genommen werden darf. Die Fluggesellschaft erteilt jetzt an Bord ihren Passagieren eine ausführliche 45-minütige Orgasmus-Lektion. Es sei das beliebteste Programm unter den Passagieren, meinte ein Qantas-Sprecher zu dem 45-minütigen Film.

Ungefähr genauso lange brauchten letztes Jahr die Piloten einer Qantas, um eine A380 nach einem Start in Singapur wieder zurück zum Boden zu bringen. „Es habe so viele Warnmeldungen der Computer an Bord gegeben, dass es das elektronische System nicht mehr bewältigen konnte“, hieß es im damaligen Bericht. Exakt 50 Minuten (also gerade mal Orgasmus-Filmlänge) waren die Piloten mit dem Abarbeiten der Warnmeldungen beschäftigt. Letztlich schafften es die Qantas-Piloten, „eine Großraummaschine mit Übergewicht, einem brennenden Triebwerk, Löchern im Flügel, zerstörten elektronischen Systemen und einem Leck in den Treibstoffsystemen“ sicher zu landen. Diese Piloten haben ihr „Höhepunkt-Erlebnis“ wohl schon hinter sich.
Dabei muss man wissen, dass es schon zwei Monate vorher eine Qantas-Notlandung gab, als ein Teil des Motors einer B747 der Qantas abriss und den äußeren Teil des Triebwerksgehäuses beschädigte.

Ob da das Orgasmus-Filmchen reicht um den Ruf der Airline aufzupolieren? Vielleicht sind die Passagiere vom Film so „gefesselt“, dass sie nicht „aufgeregt“ auf irgendwelchen Geräuschunregelmäßigkeiten achten. Wobei Sex und Angst für manchen Fluggast auch eine interessante Verbindung sein kann.

Nur ganz nebenbei erwähnt. 15 Minuten aus dem Film sind auch bei YouTube eingestellt. Die interessierten BBB-Leserinnen und –Leser müssen nur ein bisschen suchen.
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Diese Woche ist auch das Reiseradio (ww.reiseradio.org) wieder in Aktion. Interviews gibt es u.a. mit Markus Orth, Chef von L`tur, einer der wenigen Bundesbürger, der sich über das schlechte Wetter jeden Tag aus Neue freut und mit Steffen Böhnke, der für TUI auf der Fernstrecke durchstarten will. Und für alle vom Regen abgenervten Zeitgenossen ist auch ein Bericht über das sonnige Tessin dabei.
In den akustischen Bissigen Bemerkungen wird der Anstieg der Deutschland-Urlauber „kommentiert“, ebenso die „Liebe“ von Frau Fankhauser, dass sich ihr Mann im Urlaub nur eine Stunde mit dem Elend von Thomas Cook beschäftigen „muss“. Und natürlich muss auch gelästert werden über die Sensationsmeldung aus der Türkei: Frauen essen am AI-Buffet weniger, deshalb sollen sie jetzt 10% Preisnachlass bekommen.

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Konfuzius sagt …….

„Der Mensch hat drei Möglichkeiten klug zu handeln:
erstens durch Nachdenken, das ist die edelste,
zweitens durch Nachahmen, das ist die leichteste,
drittens durch Erfahrung, das ist die bitterste.“

Die Leserinnen und Leser der bissigen Bemerkungen können in den nächsten Tagen in ihrem Umfeld mal überprüfen, wer nach welcher dieser „Möglichkeiten“ regelmäßig arbeitet. Diese Woche ist den BBBs mindestens zweimal aufgefallen, dass vorheriges Nachdenken nicht jedermanns Sache ist.

Erinnern Sie sich noch an die Einführung der Luftverkehrsabgabe vor ca. einem Jahr? Wir wollen nicht mehr besonders erwähnen, dass die Bundeskanzlerin auf der 30-Jahrfeier von Air Berlin im April 2009 versprochen hatte „es wird hier keinen nationalen Alleingang geben“ (siehe BBB vom 19.7.2010 Luftverkehrsabgabe – ein weiterer Wortbruch der Regierung). Wir wollen auch nicht mehr besonders erwähnen, dass die danach folgende Festsetzung weder gerecht noch ökologisch ausgefallen ist. Erinnern wollen wir hier an dieser Stelle nur, dass viele Experten vorhersagten, dass diese Steuer auch gesamtwirtschaftlich ein Flop werden würde (Erkenntnis abgeleitet aus der Erfahrung in den Niederlanden, wo eine ähnliche Steuer relativ schnell wieder korrigiert wurde). Selbst der damalige Wirtschaftsminister Brüderle soll sich zweifelnd geäußert haben („die Einnahmenminderungen wegen Passagierrückgang könnten größer als die zu erwartenden Mehreinnahmen sein“) und einige Verkehrsexperten von CDU und FDP äußersten sich ähnlich kritisch (siehe BBB vom 1.11.2010 „Undankbare Verkehrspolitiker?“). Trotzdem haben sie alle der neuen Steuer zugestimmt.
Jetzt liegen die ersten echten Zahlen vor und diese zeigen Passagierrückgänge, insbesondere auf den grenznahen Flughäfen, und entsprechende Zuwächse auf der holländischen Seite.
Jetzt kommen die ersten Erkenntnisse danach (siehe Konfuzius). Besonders schlau (im Nachhinein) äußert sich nun der Finanzexperte Frank Schäffler (FDP): „Es war abzusehen, dass die Luftverkehrssteuer ihr Ziel nicht erreicht“ und der CDU-Tourismusexperte Jürgen Klimke fordert „diese Steuer muss wieder weg“. Aber zugestimmt haben sie alle. Und nun?

Ähnlich ist die Situation beim Körperscanner in den sich so viele „Sicherheitsexperten“ so nachhaltig verrannt haben. Auch hier haben die BBBs mehrfach gelästert (siehe u.a. BBB vom 4.1.2010 „2010 – ein Jubeljahr für die Nacktscanner-Fetischisten?“). Dass diese Scanner vieles „nicht sehen“, aber im Gegenzug viel zu oft Fehlalarm anzeigen, ist allgemein bekannt (siehe auch eigene Erfahrungen in den BBBs vom 20.9.2010 „Mein erstes mal ….. mit einem Bodyscanner“). Der Flughafen Zürich hat seine Scanner schon längst wieder abgebaut. Grundsätzlichen Gegenwind für die Scanner gab es auch von mehreren deutschen Flughäfen. Nur der arme Flughafen Hamburg musste sich mit den Scannern „herumärgern“, weil der damalige Innenminister de Maiziere unbedingt „eigene Erfahrungen“ (siehe Konfuzius) sammeln wollte. Da die ersten Ergebnisse nicht wie gewünscht ausfielen, wurde statt entsprechende Schlussfolgerungen daraus zu ziehen, die Testperiode nochmals verlängert. Das Ergebnis lautet unverändert „unbrauchbar“ (auch wenn die offizielle Pressemitteilung das Ende mit viel Bla-Bla zu verschleiern versucht).

Aus Erfahrung lernen, wird auch eine Australierin. Ihr fiel beim Sex im Hotel ein Lampenschirm ins Gesicht und verletzte die Dame an Nase und Mund. Da der Vorfall während einer Dienstreise stattfand kam die Dame auf die nahe liegende Idee Entschädigung von der betrieblichen Unfallversicherung zu fordern. Leider hat sie Pech gehabt, der Richter sah das alles deutlich anders. Die Dame wird daraus lernen und das nächste Mal nur ihren Hinterkopf dieser Gefahr aussetzen.
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Im Reiseradio (www.reiseradio.org) dreht sich diesmal alles um Salzburg, mit teilweise sehr überraschenden Erkenntnissen. Die Bissigen Bemerkungen im Reiseradio beschäftigen sich mit dem aktuellen Trendthema „Beschwerden“ mit ebenfalls überraschenden Erkenntnissen.

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Was ist Aufgabe eines Flughafens?

Früher, in der guten alten Zeit, erzählte man sich über Lufthansa die Geschichte, wie in ferner, ferner Zukunft, von Archäologen die Firmenzentrale ausgegraben wird. Nach kurzem rätseln kommen die Forscher zum Ergebnis: Das muss eine riesengroße Papierfabrik gewesen sein, die war so groß, die hatten sogar eigene Flugzeuge.

Wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser, diese Geschichte auf die großen Flughäfen dieser Welt übertragen, könnte man vermuten, das sind riesige Shoppingzentren mit eigenem Flugzeuglandeplatz. So haben sich dort die Prioritäten verschoben. Auf der einen Seite werden die Fluggäste von den Airlines durch Ticketaufschläge immer mehr in die Richtung gedrängt mit weniger Gepäck zu reisen. Auf der anderen Seite bemühen sich die Airports unter Einsatz aller Marketingtricks, das eingesparte Gepäck durch Verkäufe in den Flughafenshops wieder „auszugleichen“.
Im Prinzip ist gegen die faszinierende Geschäftswelt an den Flughäfen nichts einzuwenden. Sie darf nur nicht zu Lasten des Hauptzwecks eines Flughafens gehen. An einigen Airports werden nämlich die Fluggäste, wie bei IKEA, über Umwege zu den Gates geführt, um auch den letzten unentschlossenen Fluggast noch zum Kaufen zu verführen (siehe auch Bericht im Reiseradio über den Flughafen Barcelona). Dass es auch anders geht, kann man am Flughafen Hannover sehen. Inzwischen gibt es auch hier die pralle Geschäftswelt, aber unverändert daneben der kurze direkte Wege zum Gate.

Unsere wie immer sehr geschäftstüchtige Schweizer Nachbarn sind dem Rest der Welt aber schon wieder ein Stück voraus: „Duty Free bei Ankunft“ heißt die neue Zauberformel. Nach einer Gesetzesänderung können seit 1. Juni auch ankommende Fluggäste in Duty Free-Läden an Schweizer Flughäfen zollfrei einkaufen. Das pervertiert zwar den Ursprungsgedanken von Duty Free, aber wenn es ums Frankenverdienen geht, darf man nicht so pingelig sein. Eine weitere Feinheit des Geschäfts heißt „collect on return“. Das bedeutet, die zollfreie Ware wird auf dem Hinflug ausgesucht, aber erst auf dem Rückflug mitgenommen. Es wird wohl nicht lange dauern, dann muss der „störende Flug dazwischen“ nicht mehr in Anspruch genommen werden.

Fast im Gegensatz dazu stehen unzählige Miniflughäfen in Deutschland, deren Bedeutung nur mit der Bedeutung des zuständigen Landrats begründet werden können. Betrachten wir uns (nur als Beispiel, es gibt noch so ein paar Kandidaten) den „Groß“-Flughafen Hof. Er ist so unnötig wie sonst etwas, wird aber seit Jahrzehnten dank starker Lobby-Arbeit mit Millionensubventionen am Leben gehalten. Die Süddeutsche Zeitung hat letzte Woche einen schönen Situationsbericht geliefert, wie sich sieben Personen fleißig um das Flugzeug bemühen und ein paar andere Beschäftigte gespannt aufs Rollfeld blicken. Und es steigt eine (repeat eine) Person aus dem Flugzeug aus. Leider ist das Gepäck des einzigen Fluggastes nicht im Flugzeug mitgekommen!!!. Aber mit der Stewardess des Fluges ist der Gast „per Du“. Ob die Annäherung auf diesem Flug passierte oder ob man schon auf früheren Flügen Zeit und Muße hatte sich kennen zu lernen, blieb leider unbeantwortet.

Jetzt aber Halleluja, diese frohe Nachricht muss noch abgefeiert werden. Air Berlin und Condor klagen wegen der Aschewolke. Präzise gesehen, eigentlich nicht wegen der Aschewolke, sondern wegen der unnötigen Schließung des Luftraums, wegen einer vermeintlichen Aschewolke. Erstaunlich nur, dass nur „zwei“ Fluggesellschaften klagen. Uneinigkeit im Kreise der Airlines?

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Im Reiseradio (www.reiseradio.org) geht es diese Woche insbesondere um die Programmpräsentation von airtours, aber auch um den Flughafen von Barcelona (siehe auch weiter oben). In den akustischen bissigen Bemerkungen geht es u.a. um eine Schulung der Bahn am Echtbetriebsautomaten, um zwei liebestolle Krähen die eine Bahnstrecke lahm legen, um 150 Schildkröten die nicht ganz so erfolgreich am New Yorker Kennedy-Flughafen agierten und darum, wie die Airlines immer mehr Arbeiten (unentgeltlich) auf ihre Kunden übertragen.

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Diskriminierungs-Geschrei an der falschen Stelle

Der Weltluftfahrtverband IATA hat den Prototyp einer vollautomatischen Sicherheitskontrolle vorgestellt. Endlich, kann man nur sagen, wurden die Empfehlungen echter Sicherheitsexperten berücksichtigt. Die Passagierströme werden dabei durch drei unterschiedliche Tunnel geleitet, in denen die Fluggäste und ihr Handgepäck im Vorbeigehen gescannt werden. Dabei muss das Handgepäck bzw. der Laptop nicht mehr auf ein Laufband gelegt werden. Die Kontrolle erfolgt tatsächlich „im Vorbeigehen“. Das allein wäre schon ein Vorteil gegenüber heute.

Aber, und jetzt kommt der nächste und gravierende Vorteil. Die Tunnelgänge sind mit unterschiedlich hohen Sicherheitsstandards ausgestattet und können deshalb mit unterschiedlicher Geschwindigkeit passiert werden.
Vielflieger, die ihre persönlichen Angaben in einer Datenbank hinterlegt haben, werden anhand ihrer Pass- und biometrischen Daten erkannt und gehen sehr schnell durch die erste Röhre.
Wer anhand seines Passes als Passagier mit „normalem Risiko“ identifiziert wird, geht durch die zweite Röhre. Hier prüft ein Scanner, ebenfalls im Vorbeigehen, etwas intensiver, z.B. auch nach Sprengstoffspuren.
Die dritte Röhre ist für Risiko-Passagiere. Hier sind die Scanner darauf eingestellt schärfer zu kontrollieren.
Die IATA glaubt, dass dieses Modell in fünf Jahren Wirklichkeit werden könnte. Man geht davon aus, dass ein Drittel der Passagiere sich als Vielflieger (mit ihren biometrischen Daten) registrieren lassen würden und 60 Prozent der Passagiere als „Normalrisiko“ eingestuft würden. Dies würde zu einer wesentlichen Beschleunigung im „Durchfluss“ führen und vor allem sehr viel Stress und Ärger vermeiden.

Bereits als ich die Nachricht las, war mir klar, dass zumindest zwei Personen mit ihrem üblichen „Geplärre“ die Nachrichten belästigen würden. Genauso war es auch. Der immer schon in den Morgennachrichten omnipräsente Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses Wolfgang Bosbach (CDU), (hat er evtl. Schlafstörungen?) beklagte sofort die „Gefahr der Diskriminierung“. Passagiere könnten fragen , warum sie anders behandelt werden als andere.
Verflucht und zugenäht, dann könnte ich auch jedes Mal fragen, warum ich am „Economy-Check in“ anstehen muss, wärend andere über rote Teppiche am First class-Schalter eingecheckt werden und natürlich beim Sicherheitscheck ebenso eine eigene Line haben. Also, über Geld darf man diskriminieren?? Aus Platzgründen wollen wir nicht die vielen ähnlichen Fälle des täglichen Lebens anführen, die uns spontan einfallen, bei denen „erlaubterweise“ mehr als deutlich „diskriminiert“ wird und zwar zumeist über den Faktor Geld.
Und dann noch unsere Bundesjustizministerin Sabine Leutheuser-Schnarrenberger, bei der man sich echt fragen muss, wie weit entfernt von der realen Welt sie eigentlich lebt. Sie sprach sofort von einer Stigmatisierung von Fluggästen, wenn man sie unter anderem planmäßig nach Religion einteile. Wer sich schon mal das Lufthansa First Class- und Business-Class-Publikum angeschaut hat, wird hier eine bunte Mischung aus allen Religionen, Hautfarben usw. feststellen. Und wenn es sich hierbei um Vielflieger, mit hinterlegten biometrischen Daten handeln sollte, würden diese alle durch Tunnel Eins gehen. Selbstverständlich.
Und wenn man sich nur mal die Mühe machen würde, das Profiling-System zu verstehen, dann würde man allerdings in der Tat erkennen, dass es in den weit überwiegenden Fällen gewisse „gemeinsame Merkmale“ gibt.

Heute fühle ich mich jedenfalls bei jeder Sicherheitskontrolle als potenzieller Terrorist diskriminiert und stigmatisiert.

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Korrektur zur BBB von letzter Woche: Jetzt hatten wir endlich mal einen spuckenden Vulkan mit einem netten Namen, den Dubbi in Eritrea. Da kam schon die Korrektur des Vulkanbeobachtungszentrums. Es war nicht der Dubbi, sondernd der Nabro. Er war und jetzt kommt ein sehr schönes Zitat „seit Menschengedenken nicht mehr ausgebrochen, er schlief seit mindestens 10.000 Jahren“. Menschengedenken und 10.000 Jahre in einem Zusammenhang. Großartig.
Aber vielleicht war es auch nicht der Nabro. In der Nähe gibt es noch den Gufa, den Jalua und den Alid (nicht zu verwechseln mit Aldi).

Im Reiseradio (www.reiseradio.org) geht es um Urlaub auf dem Wasser, ein absolutes Trendthema. Und welche Gegend würde sich besser eignen als die Mecklenburger Seenplatte auf der es über 1000 Seen gibt? Reiseradio stellt ganz neue, innovative Möglichkeiten vor, wie man auch ohne Bootsführerschein langsam durch die Fluss- und Seenlandschaft dümpeln kann. In den akustischen Bissigen Bemerkungen wird darüber spekuliert was man alles verkaufen könnte um zu „Geld zu kommen“. Natürlich wird auch über den Ort Hallstatt gesprochen, aber nicht über jenen im Salzkammergut, sondern über das nachgebaute Hallstatt in China. Und zuletzt wird noch darüber nachgedacht, was man mit den abgestellten 300 Zügen machen könnte, bei denen sich das Eisenbahn-Bundesamt beharrlich weigert die Freigabegenehmigung zu erteilen (und das schon seit vielen Wochen).

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Was ist der Unterschied zwischen dem Bauernverband und der Reisebranche?

Antwort: Die einen haben politische Power, die anderen sehen nur gut aus!
Betrachten wir mal nicht das Vordergründige, dass die EHEC-Krise uns einige Tage heftig in Atem hielt. Stellen wir mal nicht in den Vordergrund wie schlimm die Auswirkungen für die Erkrankten waren (und sind). Schauen wir doch einfach mal hinter die Kulissen. Ist Ihnen aufgefallen, wie schnell die Politik sich darüber einig war, dass die Bauern finanziell entschädigt werden sollten. „Die Gemüsebauern seien unverschuldet in Schwierigkeiten geraten“, so der allgemeine Tenor, weil das Robert-Koch-Institut (und andere) zu voreilig vor Gurken, Tomaten und Salaten warnten.

Jetzt erinnern Sie sich, liebe Leserinnen und Leser, mal ein gutes Jahr zurück: Aschewolke über Deutschland. Die Verluste für die Reisebranche waren in ähnlicher finanzieller Dimension. Für einige sogar im Bereich Existenz gefährdend. Und hatte die Reisebranche daran Schuld? Trotzdem wurde heftig darüber berichtet, welche Schadenersatzforderungen die Verbraucher insbesondere gegenüber Fluggesellschaften hätten (obwohl die nicht Verursacher waren). Inzwischen weiß man, dass diese Warnung ebenso unnötig war, wie aktuell jene vor Gurken und Tomaten. Schadenersatzforderung gegenüber dem Bund? Pustekuchen. Im Gegenteil, die Branche bekam anschließend zur Belohnung noch die Luftverkehrsabgabe aufgebrummt.

Warum dieser Vergleich? Beide Problemfelder werden uns in Zukunft häufiger beschäftigen. Zum einen: BSE, Geflügelpest, Dioxinskandal, EHEC, die „Einschläge“ kommen in kürzeren Abständen. Zum anderen: Die isländischen Vulkane Eyjafjallajökull und Grimsvötn, letzte Woche in Chile Puyehue-Cordon Caulle und jetzt ganz aktuell am Pfingstmontag der Dubbi in Eritrea. Die gute Nachricht zum aktuellen Vulkan – endlich ein Name den man ohne Zungenbruch aussprechen kann. Die schlechte Nachricht – es ist nicht auszuschließen, dass die Wolke Richtung Arabische Halbinsel zieht. Dann träfe es wieder Fluggesellschaften, die wir gut kennen. Nicht so heftig wie bei einer Aschewolke über Deutschland (und Ramsauer könnte man das Ganze auch nicht in die Schuhe schieben), aber als Grund für ein verfehltes Ergebnis könnte es allemal reichen.

Die einen werden dann immer häufiger entschädigt und die anderen bekommen „zusätzlich“ den Emissionshandel aufgebrummt? Gerechtigkeit (welch großes Wort) sieht anders aus.
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Das Reiseradio (www.reiseradio.org) ist diese Woche auch nicht bissig, sondern präsentiert, inspiriert vom pfingstlichen Heiligen Geist, liebevolle akustische Begegnungen mit Menschen, die unseren Urlaub – wie heisst es so schön – authentisch machen. Was immer der Begriff „authentisch“ auch für jeden Einzelnen bedeutet. So zum Beispiel: Wie lebt es sich auf einer Almhütte? Die Schweizer haben ja gerade die derzeit witzigste touristische Social Web Kampagne gestartet mit Sebi und Paul auf www.urlaubohneinternet.de. Passend dazu erzählen echte Alm-Sennerinnen, wie es sich oben in den Bergen so lebt: Witzig und an einer Stelle auch deftig!

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Der „kleine Biss“ für zwischendurch

Auch für die BBBs wird es Zeit mal etwas Neues anzubieten. Zwar konnte vor wenigen Wochen der 4.000. Abonnent für den Newsletter registriert werden und die direkten Zugriffe auf die BBBs steigen kontinuierlich, aber auch „Gutes“ sollte man hin- und wieder verbessern. Deshalb wird es ab 1. Juli als Neuigkeit den „kleinen Biss für zwischendurch“ geben. „Gebissen“ werden hier „kleine Köstlichkeiten“, die zu klein sind, für eine wöchentliche BBB-Geschichte, aber zu schade sind, um „vergessen zu werden“. Sie erscheinen dann in unregelmäßigen Abständen auf der BBB-Homepage (ohne Newsletter dazu) und automatisch auf der Facebook-Seite der Bissigen Bemerkungen. Damit kann es zu mehr Interaktionen zwischen den Bissigen Bemerkungen und den Leserinnen und Lesern der BBBs kommen.

Beispiel: TUI hat den Börsengang für die Hapag Lloyd Reederei abgesagt. Das gleiche hat auch der Unterwäschenhersteller Schiesser getan. Während die TUI dafür gelobt wurde, lautete die Überschrift für Schiesser in der Börsenzeitung: „Schiesser hat die Hosen voll“.
Das Produkt macht den Unterschied.

Oder: REWE-Chef Caparros, verkündete auf der Bilanzvorstellung der REWE: „Bisher haben wir in der Touristik die Aktivitäten meist nur verwaltet, jetzt wollen wir den zweiten Gang einlegen“.
Schön, wenn der oberste Chef einem so öffentlich eine auf die Rübe haut.

Oder: Längere Öffnungszeiten für viele griechische Sehenswürdigkeiten. Ab sofort bleibt die Akropolis ganzjährig von 8.00 bis 19.00 Uhr geöffnet.
Da wird sich Frau Merkel aber freuen, dass jetzt die Griechen länger arbeiten (siehe ihr Forderung dazu vom 18. Mai d.J „Griechen sollen länger arbeiten“).
In der Pressemitteilung der Griechen stand auch: „damit kann auch der Sonnenuntergang in dieser Sehenswürdigkeit genossen werden“.
Aber mit dem Sonnenuntergang wird es trotzdem nichts werden, im Juni geht meines Wissens die Sonne über Athen erst fast eine Stunde später unter.

Oder: Der unliebsame TUI-Großaktionär Frederiksen steht vor einer Anklage in den USA. Drei seiner Firmen sollen durch unlautere Öl-Geschäfte einen illegalen Gewinn von mehr als 50 Mill. Dollar erzielt haben.
Ob er mit diesem Geld zusätzliche TUI-Aktien kaufen wollte?

Oder: Fast hätte dies keinen Widerhall in den Bissigen Bemerkungen gefunden. Der BBB Ex-Feind Middelhoff ist vor dem Landgericht Essen verurteilt worden. Begründung für die Verurteilung: „Er habe sich vorsätzlich sittenwidrig verhalten“ und wegen dieser „sittenwidrigen Schädigung“ wurde er zu Schadenersatz verurteilt.
Die Größenordnung des Schadens hat zwar noch nicht „Frederiksen-Format“, aber noch ist nicht aller Tage Abend.

Unabhängig von diesem „kleinen Biss zwischendurch“ bleibt der montägliche „große Biss“, inklusive Email-Versand, bestehen wie gehabt.
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Im Reiseradio (www.reiseradio.org) empfiehlt DEHOGA-Chef Fischer „Schmuddelrestaurants“ zu schließen, statt mangelnde Sauberkeit mit „Ampeln“ zu kennzeichnen. Außerdem wird berichtet, wie TUI beim Thema Nachhaltigkeit noch offensiver werden will und wie im Engadin ein ganzes Dorf zu einem Hotel werden will (oder auch nicht). In den akustischen Bissigen Bemerkungen geht es um die Online-Innovationstage, die Outgoing-Lizenz der TUI für China und ein paar Kleinigkeiten mehr.

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