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Der Flughafen Tegel wird am 3. Juni trotzdem geschlossen

Entschuldigung, das soll nur ein Scherz sein. Aber halten Sie das für wirklich unmöglich? Es ist die echte Sorge der Bissigen Bemerkungen. Das zuständige Team des Flughafens für die Eröffnung von BER, hat das zuständige Team des Flughafens für die Schließung von Tegel (TXL), nicht über die Verschiebung der Eröffnung von BER informiert. Und letztere machen in TXL wie geplant dicht.
Aber auch das würde Wowereit weglächeln, denn Unschuld hat in Berlin einen Namen: Wowereit. Dass die Eröffnungsfeier ausfällt hat ihn aber echt geärgert. Angeblich hat er prüfen lassen, ob man eine Flughafeneröffnung auch feiern kann wenn der Flughafen nicht eröffnet wird. Tja, lieber Herr Wowereit, im Schließen eines Flughafens (siehe Tempelhof) sind Sie wesentlich stärker als im Eröffnen. Oder wie es ein BBB-Leser zutreffend formulierte: Für Wowereit ist es offensichtlich kein Kunstwerk einen funktionierenden Flughafen in eine Brache zu verwandeln, anstatt eine Brache in einen Flughafen.

„Echt cool“ (Zitat) wie nun Wowereit bzw. die Wirtschaftssenatorin von Obernitz mit dieser „Krise“ umgehen. „Berlin sei krisenerprobt“, also alles kein Problem. Schwer zu verstehen. Gerade wenn man krisenerprobt ist (oder glaubt es zu sein) müsste man doch Mechaniken entwickelt haben, um weitere Krisen zu vermeiden. Normalerweise geht es andersherum: Wenn man zweimal einen Verkehrsunfall überlebt hat, dann passt man doch künftig besser auf, wenn man die Straße überqueren muss.

Und überhaupt, ist „Krise“ hier die richtige Bezeichnung? Das Wort „Krise“ wird hier verwendet, wie wenn „plötzlich“ etwas „Unvorhersehbares“ von „außen“ den Flughafen getroffen hätte. Im Deutschen gibt es ein viel besseres Wort dafür: „UNVERMÖGEN“. Die Berliner Flughäfen brauchen kein Bachneunauge und keinen Feldhamster, da bremsen die Verantwortlichen die Zukunft persönlich. Man könnte auch sagen das „Das Bachneunauge (ersatzweise Feldhamster oder Fledermaus) von Berlin heißt Wowereit“.

Ebenso beliebt ist in solchen Situationen der Spruch „Sicherheit geht vor“, gerne noch mit dem Zusatz „die Sicherheit für Menschen geht vor“. Inzwischen scheint aber festzustehen, dass die Eröffnung erst abgesagt wurde, als man endgültig zur Kenntnis nehmen musste, dass die zuständigen Behörden auch eine Miniversion von Eröffnung nicht genehmigen wollten.

Aber manchmal (oder sogar meistens) hat so ein Knall wirklich etwas Gutes. Inzwischen wissen wir, dass der Flughafen BER nach dem 3. Juni ein riesiges Potemkinsches Dorf gewesen wäre. Angeblich war schon seit Wochen beschlossen 700 Türöffner einzustellen um die wichtigsten „automatischen“ Türen per Hand zu bedienen. Und , und …..
Aus Imagesicht hat Berlin gute Chancen alle Probleme die vor der Eröffnung aufgetreten sind zu „überleben“, alles was nach der Eröffnung schief geht belastet das Image auf Dauer. Also bitte jetzt erst starten, wenn alles, wirklich ALLES funktioniert. Und der passende Termin dafür bietet sich direkt an: 30.10.2012. Warum? Vor dem 3.6.2012 galt lange Zeit der 30.10.2011 als „feststehender“ Eröffnungstermin. Das wäre doch ein typischer Wowi-Gag. „Wir eröffnen heute, am 30.10.2012, den Flughafen. Gegenüber dem ursprünglichen Termin 30.10.2011 hat sich von 8 einzelnen Zahlen nur eine einzige geändert, die letzte. So präzise arbeiten wir hier in Berlin“.
Noch ein Zitat zum Thema Tempelhof aus den BBBs vom 14.1.2008 („Mein Knut heißt Tempelhof“). „Dass man den Flughafen Tempelhof schließen will, weiß der Senat schon lange. Konzept zur Nachnutzung? Fehlanzeige“
Inzwischen sind mehr als vier Jahre vergangen. Nachnutzung? Weiterhin Fehlanzeige! Das ist Berliner Senat: “Keene Haare uff’m Kopp, aba ‘n Kamm inner Tasche”.

Bevor allerdings andere Städte gegenüber Berlin zu überheblich werden:
Liebe Hamburger: „Ihr könnt auch nicht Elbphilharmonie“.
Man könnte hier noch einige deutsche Städte hinzufügen.
Liebe Leserinnen und Leser, erinnern Sie sich noch, wie wir in Deutschland gelästert haben, „die Griechen schaffen es nie die Olympiade pünktlich zu eröffnen“ und die „Südafrikaner schaffen es nie, pünktlich die Stadien fertig zu stellen“. Beiden haben wir angeboten Experten aus Deutschland zu schicken. Sorry, wäre es jetzt an der Zeit, mal um Experten aus Griechenland und Südafrika zu bitten?

Zu guter Letzt: Von Verkehrsminister Peter Ramsauer war wenig zum Thema BER zu hören. Das heben wir uns für „demnächst“ auf.

Nachtrag: Die Mitarbeiter von Air Berlin und Lufthansa u.a. die diesen Mist ausbaden müssen, tun den BBBs wirklich leid!

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