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Freude über den 4. Stern, leider muss das normale Leben jetzt wieder weitergehen

So langsam müssen wir wieder „in die Hufe kommen“. Die BBBs müssen gestehen, dass sie während der WM-Zeit auch etwas nachlässig waren. Das ist jetzt vorbei, fangen wir wieder mit dem Montag-Rhythmus an.

Zum Beispiel mit der irrwitzigen Geschichte um den Flughafen Lübeck. Das ist kein Airport mit besonderer Bedeutung, er beeinflusst den nationalen Luftverkehr auch nicht besonders, aber er ist ein Musterbeispiel dafür, wie die Politik mit regionalen Flughäfen begeistert Geld verbrennt (die BBBs haben mehrfach schon darüber berichtet). Lübeck war nie der große Renner. Die Fluggesellschaft Ryanair sollte es richten, aber Kenner (dazu zählt die Lübecker Politik nicht) wissen wie so etwas endet. Ryanair kassiert viel Geld, bringt kurz Flugverkehr und kurze Zeit später ist Ryanair wieder weg.
Lübeck ist noch ein bisschen anders, da sind auch die Flughafen-Investoren schnell weg (leider das Geld auch). Da ist vor einiger Zeit der ägyptische Investor Mohamad Rady Amar mit vielen Versprechungen eingesprungen. So richtig hat man sich diesen „Heilsbringer“ allerdings nicht angesehen. Plötzlich war er jedenfalls verschwunden. Kurz vorher soll er seine Anteile noch an einen Berliner Geschäftsmann verkauft haben. Leider ist dieser auch verschwunden, Briefe –egal an welchen der beiden- kommen als unzustellbar zurück. Nur die hinterlassenen Schulden sind noch vorhanden und greifbar.
Ergebnis: Insolvenz. Kann ja mal passieren, allerdings ist der Lerneffekt gering.

Der inzwischen eingesetzte Insolvenzverwalter hat jetzt einen chinesischen Investor gefunden. Superlösung. Gesehen hat er diesen allerdings auch noch nie! Wie bitte? Vertreten wurde der „Chinese“, der über eine neu dafür gegründete Firma kaufen will (so etwas ist immer sehr verdächtig), von einem deutschen Steuerberater und einem deutschen Juristen. Beide konnten zur Vertragsunterzeichnung keine Vollmacht vorlegen. Da wollte sich die Stadt Lübeck „höflicherweise“ dieser absurden Situation anschließen und schickte ebenfalls einen „vollmachtslosen Vertreter“ zum Termin. Unterschrieben haben dann alle. Der Insolvenzverwalter meinte, das habe alles seine Richtigkeit.
Wollen Sie noch wissen wie der Insolvenzverwalter heißt, der die ganze Aufregung nicht versteht. Er heißt „Pannen“. Wenn „nomen jemals omen“ war, dann hier.

Zweite Geschichte. Es gibt viele Branchenkenner, die behaupten, Lufthansa sei z.Z. eine Baustelle. Das muss ein Lufthansa-Pilot falsch verstanden haben, denn er landete mit seinem Lufthansa-Flugzeug in Kattowitz auf einer Baustelle. Die Landebahn war noch nicht zum Betrieb freigegeben, aber die polnischen Betreiber hatten schon mal die Lichter der Bahn eingeschaltet. Das hatte der Pilot wohl missverstanden. Ein erneuter Start war ohne weiteres nicht möglich, deshalb mussten –die zum Glück unverletzten Passagiere- mit einem anderen Flugzeug zurückfliegen. Dieses startete dann auf der richtigen Startbahn.

Noch einmal „Baustelle Lufthansa“. Die Bissigen Bemerkungen hatten sich vor einiger Zeit fürchterlich aufgeregt, weil der damalige LH-Vorstand Franz zum Thema Sparmaßnahmen bei Lufthansa den schlimmen Satz „Die Zitrone ist nie ausgequetscht“ zum Besten gab (siehe BBBs vom 21.4.2014 „Unglaublich daneben“). Wenn auch manche Insider behaupteten, dieser Satz sei Franz von Journalisten „quasi in den Mund gelegt worden“, wurde diese „böse“ Aussage nie korrigiert.
Bis vor kurzem. Auf der letzten LH-Pressekonferenz sagte der neue LH-Vorstand Spohr u.a. „Wir quetschen hier keine Zitronen aus, wir pflanzen Limonenbäumchen“. Klatsch, diese Watschn hat gesessen. War auch notwendig.
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Persönliche Bemerkung zum Thema Fußball. Deutschland zum vierten Mal Weltmeister. Wahrscheinlich im Gegensatz zu den meisten BBB-Lesern habe ich alle vier Titel bewusst miterlebt. Beim ersten Mal, 1954, war ich schon so alt, dass ich mich gut daran erinnern kann. Ich war mit meinem Vater in einer völlig überfüllten Kneipe und kann mich ehrlicherweise nur an die Halbzeitpause erinnern. Wahrscheinlich weil hier mein Vater mir endlich etwas zu trinken bestellen konnte. Aber ich erinnere mich auch an den infernalischen Lärm der letzten 5 Spiel-Minuten, wahrscheinlich entstand da mein Loch im rechten Trommelfell.
Und jetzt beim vierten Titel bin ich noch nicht zu alt, dass auch mein Kurzzeitgedächtnis noch funktioniert. Klasse, werde mich auch morgen noch daran erinnern können. Werde mich nochmals freuen.

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