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Kein schöner (Touristik-)Land in 2014?

Eines ist leider auch 2013 nicht gelungen: die Bedeutung des Tourismus (und die berechtigten Sorgen hierzu) „nachhaltig“ in die Politik zu tragen. Spätestens der Koalitionsvertrag und noch mehr die „Postenvergabe“ in der GroKo haben gezeigt, Tourismus hat auch in der neuen Regierung keinen wesentlichen Stellenwert. Jobmotor Tourismus, der statistische Spitzenplatz ist inzwischen unbestritten, und die Auswirkung auf die tägliche Politik? Fehlanzeige. Da hörte man öfters wie wichtig die Rüstungsexporte für unsere Arbeitsplätze seien.

Deshalb drei große Wünsche für 2014:
1. Luftverkehrssteuer
Es gibt inzwischen auch in der Politik fast niemanden mehr, der diese Luftverkehrssteuer nicht für falsch und deren Abschaffung demzufolge für zwingend hält (Ausnahme Herr Schäuble). Wie kann es dann sein, dass zwischen Entwurf der Koalitionsvereinbarung und der endgültigen Fassung, plötzlich dieses Thema komplett verschwindet? Nicht einmal ein Prüfauftrag ist übrig geblieben.

2. Gewerbesteuer
Da schafft es ein Finanzamt und in Folge auch andere das Gewerbesteuergesetz vollkommen realitätsfern „auszulegen“. Wenn das im Ergebnis tatsächlich so „exekutiert“ würde, würde das zehntausende Arbeitsplätze kosten. Und niemand in dieser Regierung kann diesem Schwachsinn Einhalt gebieten?

3. Neue Pauschalreise-Richtlinie
Und der nächste Unsinn wird schon seit einiger Zeit in Brüssel ausgebrütet. Würde der Entwurf Gesetz werden, dann würde für Schlechtleistung im Tourismus eine „schuldunabhängige“ Haftung eingeführt. Ein Reisebüro könnte dann, auch bei vollkommen korrekter Beratung, z.B. für eine Schlechtleistung eines Hotels haftbar gemacht werden.

Wenn hier (Liste könne verlängert werden) kein Einhalt geboten wird, dann wäre das kein schöner (Touristik-)Land in 2014!
Aber wenigstens an dieser Stelle, liebe Leserinnen und Leser der Bissigen Bemerkungen: Alles Gute für 2014.

Und wenn nicht, denken wir mal über diese (echte) Story nach: Der Distriktvorsteher der Provinz Ngada in Indonesien, ein gewisser Marianus Sae, war richtig sauer. Warum? Eine Fluggesellschaft hatte sich geweigert, in einer ausgebuchten Maschine ihm einen Platz freizuräumen. Was macht der Mann dann aus Verärgerung? Er weist die Sicherheitskräfte am Zielflughafen an, die Landebahn zu blockieren. Ergebnis? Hat „geklappt“, die Maschine musste wieder umkehren.
Wenigstens in unseren Tagträumen sollten wir mal durchspielen, was wir so alles „veranlassen“ könnten.

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