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Reiner Calmund und seine Beziehung zu Unister und TUI

Die Dauerpräsenz von Reiner Calmund auf allen TV-Kanälen kann einem richtig „auf den Keks“ gehen. Wenn er den Mund aufmacht, läuft die Heißluftmaschine auf vollen Touren. Insbesondere bei seinem Werbeauftritt für „Fluege.de“, einer Firma aus dem Unternehmensgeflecht von Unister, kann einem übel werden. Kann man sich ernsthaft vorstellen, dass es jemand gibt, der zu diesem Anbieter wegen Calmund wechselt? Allein der Gedanke, auf einem Flug dann neben ihm zu sitzen, muss doch sofort Platzangst auslösen. Aber Calmund und Unister, das passt ja („Gleich und Gleich gesellt sich gern“). „Besonders die Portale des Leipziger Unternehmens Unister haben sich mit unseriösen Methoden einen Namen gemacht“, schrieb z.B. schon am 2.7.12 die Westdeutsche Allgemeine. Inzwischen hat sich die Staatsanwaltschaft für die Unister-Gruppe interessiert und einige Vorstandsmitglieder haben danach auch die Luft in der Untersuchungshaft geschnuppert (siehe auch BBBs vom 17.12.2012 „ab-in-den-Knast.de“). Nur so nebenbei, für Calmunds Abschied bei Bayer Leverkusen interessierte sich damals auch die Staatsanwaltschaft (offiziell „ohne Ergebnis“). Das soll gerüchteweise Bayer Leverkusen damals sehr recht gewesen sein.

Interessanterweise tritt auch das Unister-Portal „ab-in-den urlaub.de“ immer wieder mit Umfragen an die Öffentlichkeit, deren Wissenschaftlichkeit man zumindest bezweifeln darf. Auch die Interpretation dieser „Ergebnisse“ dient wohl in erster Linie dazu „Hauptsache man steht in den Medien, egal wie“. Besonders die letzte Umfrage „von der Beschwerdebereitschaft von Urlaubern schon vor dem Urlaub“ fällt unter diese Kategorie. Ausgerechnet dieses Portal untersucht die Beschwerdebereitschaft schon vor dem Urlaub, wo man „auf deren Facebook-Seite Schauermärchen geprellter Kunden nachlesen kann“ (Zitat WAZ).

Etwas überraschend kommen die BBBs damit auf den TUI-Blog, aber den Grund lesen Sie einige Zeilen weiter unten.
Einen Blog auf der eigenen Firmenhomepage zu haben, ist absolut „in“. Insofern liegt TUI Deutschland damit auch richtig im Trend. Besonders interessant ist der erste Blog von TUI Deutschland Chef Christian Clemens über seine praktischen Erfahrungen an der Arbeitsfront. Wobei die Bissigen Bemerkungen dies weniger unter dem Gesichtspunkt Kundenorientierung sehen wollen (man sollte seinen Kunden, die man liebt, eigentlich nicht den „Service von Amateuren“ zumuten), sondern mehr unter der Rubrik Mitarbeitermotivation. Es kann kein Fehler sein, wenn ein Chef die Arbeitssituation vor Ort kennt. Interessant wäre allerdings auch die umgekehrte Aktion, Mitarbeiter werden für einen Tag Chef. Aus der Literatur kennen wir die Frage an Mitarbeiter „Was würden Sie tun, wenn Sie für einen Tag Chef wären und nur eine einzige Entscheidung hinsichtlich Qualität bzw. Serviceorientierung fällen dürfen“. Da wäre die Antwort mancher Reiseleiter/in bzw. von Mitarbeitern im Servicecenter sicherlich interessant.
Einziger Schwachpunkt des TUI Blogs bisher ist die Mitwirkung von…. Ja von wem? Ausgerechnet wieder von Reiner Calmund. Hallo? Wie kann man auf die Idee kommen, das Testimonial einer Firma, die einen so zweifelhaften Ruf hat und der man zudem vor kurzem die Zusammenarbeit gekündigt hat, auf seiner eigenen Homepage schreiben zu lassen. Inhalt? Siehe oben, Stichwort Heißluft, nichts Spezifisches. Wenn das getoppt werden soll, dann erleben wir demnächst Sylvie van der Vaart mit „mein TUI Urlaub mit meinem neuen Lover“ und anschließend von Jenny Elvers-Elbertzhagen „mein TUI Urlaub ohne meinen alten Lover“.
Ich wüsste schon, wer hier einen „geilen Reise Blog“ schreiben könnte. Aber dazu müsste man sich bei TUI trauen.

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