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„Schwein gehabt“ und andere Glücksmomente zum Jahresabschluss

Kennen Sie diesen Kalauer? Ein ausländischer Student gewinnt ein Stipendium in Deutschland. Zur Feier wird er in die Deutsche Botschaft eingeladen. Dort lernt er die Frau des Botschafters kennen. Sie gratuliert ihm zum Stipendium mit den Worten: „da haben Sie aber Schwein gehabt“. Dieser Satz übersteigt den aktuellen Sprachschatz des Studenten und die Botschafterfrau erklärt ihm, dass dieser Ausdruck in der deutschen Umgangssprache bedeutet: „da haben sie großes Glück gehabt”.
Kurze Zeit später fragt ihn der Botschafter selbst, ob er schon seine Frau kennengelernt habe. Da wollte unser bedauernswerter Student seine neuen Deutschkenntnisse anbringen und antwortet: „ich hatte schon das Schwein“.

Und damit sind wir bei der ersten Story. In Connecticut (wo auch sonst) stieg eine Frau mit einem kleinen Hausschwein im Handgepäck (eine Empfehlung ihres Therapeuten gegen Flugangst!) ins Flugzeug. Die Kabinencrew hielt das Schwein fälschlicherweise für ein Stofftier. Kaum hatte die Frau Platz genommen, zeigte das kleine Schwein seine Lebendigkeit, flitzte durch das Flugzeug, um letztendlich in bester „Depardieu-Manier“ seine Notdurft im Gang zu machen. Da war dann auch Ende des Fluges für Frau und Therapie-Schwein. Somit hatten die Fluggäste „Schwein gehabt“, dass das schweinische Abenteuer schon vor dem Start „aufgeflogen“ war.

Kein „Schwein gehabt“ hatte der Kabinenchef eines Korean Air-Fluges. Während das Flugzeug in New York zum Start rollte, servierte eine Flugbegleiterin einer Dame in der First Class ein paar Macadamia-Nüsse. Leider nicht servicegerecht im Schälchen, sondern noch in der Tüte. Wie schrecklich, denn die First Class-Lady (war sie eine Lady?), war leider Mrs. Cho Hyun Ah, Vizepräsidentin von Korean Air. Sie war über diesen Service-Fauxpas so sauer, dass sie die Maschine zurück zum Terminal rollen ließ, der Kabinenchef musste sich niederknien und entschuldigen (Niederknien! Herzliche Grüße nach Frankfurt, Berlin, Köln, Hannover und andere Airline-Standorte). Trotzdem wurden er und eine Flugbegleiterin sofort vom Dienst suspendiert.
Leider hatte die wütende Managerin bei dieser Aktion selbst „kein Schwein“. Denn zuhause in Südkorea war der shitstorm in den sozialen Netzen so groß, dass sie als Vizepräsidentin zurücktreten musste. Der Boss von Korean Air entschuldigte sich öffentlich (so etwas gibt es auch nur in Südost-Asien?) für diesen Vorgang. Dummerweise ist Cho Hyun Ah auch die Tochter des Airline-Bosses, deshalb fügte er noch –vor laufender TV-Kamera hinzu- „ich entschuldige mich auch dafür, dass ich meine Tochter so schlecht erzogen habe“. Wow!!
Die Story ist noch nicht ganz zu Ende. Schlechtes Benehmen verliert sich ja nicht so von jetzt auch nachher. Da die Crew im Nachhinein unter massiven Druck gesetzt wurde, ihre Aussagen zurückzunehmen, wurde jetzt Haftbefehl gegen Cho Hyun Ah ausgesprochen. Da sitzt sie nun im Knast ganz ohne Nüsschen und „Schwein“ gibt es nur in ganz kleinen Portionen aus der Gefängnisküche.

Irgendwie ein Problem in der Kinderstube muss auch eine andere Dame gehabt haben. Denn auf einer Schulungskonferenz einer Schweizer Unternehmensberatung, erklärte Frau Ursula Schütze-Kreilkamp, seit zwei Jahren bei der Deutschen Bahn !!! für die Rekrutierung von Managern verantwortlich, dass sie für die Bereiche Finanzen, Controlling und Compliance „gerne Zwanghafte“ einstelle, gerne mit „einer schönen Angststörung“. Diese Mitarbeiter seien „superpedantisch“.
Alle Bahnkollegen und –kolleginnen, die in 2014 im Umgang mit diesem Bereich „kein Schwein hatten“, wissen jetzt warum.
„Superpedantisch“ wie die Bissigen Bemerkungen zuweilen sind, sei noch darauf hingewiesen, dass Frau Schütze-Kreilkamp im Nachhinein bemerkte, sie habe bei der genannten Veranstaltung nicht als Bahn-Personalmanagerin gesprochen. Ebenfalls kleine Angststörung bekommen?

Eine massive Angststörung haben die Bissigen Bemerkungen beim Lesen dieser Überschrift in der BILD-Zeitung vom 27.12.2014 bekommen: „Crashkurs bei der Lufthansa. In drei Tagen werden Schreibtischtäter zu Piloten“!
Übertreibt Lufthansa hier nicht in ihrem Sparkurs? Oder sollen diese Schmalspur-Piloten beim nächsten Streik einspringen? Angeblich nichts von alldem. Dieser Crashkurs gilt als „Weiterbildung“, aber nicht im Sinne von Weiterbildung auf künftigen Job, sondern „nur“ als Horizonterweiterung.
Da haben aber alle Lufthansapassagiere nochmals richtig „Schwein gehabt“.

Auf ein gutes Jahr 2015!

Sorry für alle „Schwein gehabt“-Meldungen, die hier aus Platzgründen nicht mehr untergekommen sind, z.B. wie viel „Schwein wir alle gehabt haben“, dass bei den eklatanten Sicherheitsmängeln in Frankfurt und Düsseldorf nichts passiert ist usw. usw.

Wer zum Jahresabschluss auch noch Bissige Bemerkungen „hören will“, dem sei unbedingt der Reiseradio von Jürgen Drensek empfohlen. Da wird das Touristik-Jahr 2014 in bester „Statler und Waldorf“-Manier nochmals von mir abgelästert und zwar ausführlich.
Siehe http://travel-radio.eu/borns-bissiger-jahresrueckblick/
Wer die Sendung insgesamt hören will, dem sei http://travel-radio.eu/tag/collection182/ empfohlen.

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