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Geisterflugzeuge die zu spät kommen und viele verlorene Koffer.

Klingt wie ein bisschen viel auf einmal: Stimmt.
Klingt wie British Airways: Stimmt auch.

Sich einen schön durchgehend schlechten Ruf zu erarbeiten ist auch eine Leistung, insbesondere wenn man im Jahre 2006 im Skytrax Qualitätsranking der Fluggesellschaften noch auf Platz 1 stand. Aber British Airways schafft das.
Kein Grund zum Traurigsein, wenn man im Qualitätsranking nicht mehr erster ist. Man kann ja auf noch vielen anderen Gebieten Europas Bester sein.

Zum Beispiel bei Gepäckverlusten. Angesichts mehr als 35 Mio. Fluggästen bedeuten 3% Kofferverluste (damit ist man Spitze) rund 3.000 Koffer, die jeden Tag bei BA verschwinden.
Gleichzeitig war im 3. Quartal dieses Jahres British Airways auch Europameister bei den Flugverspätungen.
Demzufolge heißt die gute Nachricht, bei BA gehen die Koffer „später“ verloren als bei anderen Airlines.

In der Flugplanung scheinen die Qualitäten der britischen Fluggesellschaft mit denen der britischen Fußballer vergleichbar zu sein: Bei beidem nicht geeignet mit Europas Besten mitzuhalten. Im November soll angeblich täglich mindestens ein Flugzeug leer gen USA geflogen sein. Ok, Piloten waren schon an Bord. Aber mit der Koordination von Flugzeugen und Kabinenpersonal gab es regelmäßig Schwierigkeiten. Um es nochmals zu verdeutlichen: Einmal täglich leer nach USA fliegen um dort wartende Passagiere und Kabinencrew an Bord gen London mitzunehmen; unser Klima lässt schön grüßen.
Und wiederum eine gute Nachricht: Immerhin gingen auf dem Hinflug keine Koffer verloren, das hat wenigstens den statistischen Schnitt verbessert.

Ach ja und ein weiteres Ranking führt die britische Fluggesellschaft auch an. Dieses Jahr wurde die höchste je von der britischen Wettbewerbsbehörde verhängte Strafe British Airways zugestellt: Insgesamt 270 Mio. Pfund für illegale Absprachen mit Virgin Atlantic bezüglich Kerosinzuschläge.
Aber wenigstens die Buchhalter der BA sind klasse. Die hatten vorsorglich für dieses Delikt schon mal 350 Mio. Pfund zurückgestellt. Da bleibt sogar ein nicht geringer Buchgewinn übrig. Daraus kann man locker die Entschädigung für die verlorenen Koffer bezahlen.
So hat alles wiederum sein Gutes bei den Inselfliegern.

Und für echte Streber unter den Airline-Beschäftigten ist British Airways ein begehrter Arbeitgeber! Wieso? Logisch, wo kann man sich sonst noch an einem so hohen Verbesserungspotenzial abarbeiten.

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Handschellen bei British Airways.

Eigentlich sind sie zum Fesseln randalierender Fluggäste gedacht. „Im vergangenen Jahr wurden 17 Passagiere mit unseren Handschellen gefesselt, aber es fehlen 255 Stück“, so schreibt der für Sicherheitssysteme verantwortliche Simone Packer ín der Zeitung Cabin Crew News (lt. taz vom 21.1.).

Ich höre die Stimme von Loriot: Ja, wo fesseln sie denn?
Das muss doch jeden potenziellen Passagier beunruhigen. Wie will British Airways die Sicherheit ihrer Passagiere gewährleisten, wenn die nicht mal die Sicherheit ihrer Handschellen gewährleisten können. Dann hätten sie eben die Handschellen fesseln müssen (notfalls mit Handschellen).
Aber wo sind die Handschellen jetzt?
1. Möglichkeit: In den privaten Schlafräumen des Bordpersonals.
Aber, kann man mit gestohlen Gut gut lieben? Andererseits stimulieren gestohlene Handschellen bestimmt mehr als gekaufte, irgendwie sind die „echter“. Hoffentlich haben die auch die Schlüssel mitgeklaut. Sonst erscheinen die Mitarbeiter von British Airways künftig zum Check-In Pärchenweise.
2. Möglichkeit: In den Diensträumen von Alan Stewart und Charles Gurassa (für Nicht-Touristiker: Stewart und Gurassa sind die Oberbosse der Touristikfirmen Thomas Cook und Thomson). Die armen Jungs stehen so unter Druck ihrer deutschen Chefs, dass sie das Thema Kundenbindung jetzt sehr energisch angehen wollen.
3. Möglichkeit: British Airways führt nicht genau Buch über die gefesselten Passagiere.
Die Fluggesellschaft sollte nicht 255 Handschellen suchen, sondern 255 mit Handschellen gefesselte Passagiere, die irgendwo von BA vergessen auf ihre Entfesselung warten.
Nachtrag: Wie sieht die Lage bei Lufthansa aus? Wie ist dort das Verhältnis gefesselte Passagiere zu (nicht) vorhandenen Handschellen. Oder stimmt das Gerücht, auf den Lufthansa-Handschellen könnte man noch schwach das schlecht entfernte „British Airways“ lesen?

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