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Wahlprüfsteine der Tourismuswirtschaft

Mithilfe sog. Wahlprüfsteine hat der Bundesverband der Tourismuswirtschaft (BTW) die Parteien gefragt, wie sie zu den Themen und Anliegen der Tourismuswirtschaft stehen. Es wurden 27 Hauptanliegen definiert wie beispielsweise:
Sind Sie der Meinung, dass die Luftverkehrssteuer ein Ende finden muss?
Werden Sie sich gegenüber den Kommunen für ein endgültiges Aus der Bettensteuer stark machen?
Werden Sie sich für die Weiterentwicklung der Schieneninfrastruktur stark machen?
Werden Sie sich für eine Ausdehnung des Sommerferienkorridors stark machen?
usw. usw.

Einige Punkte waren unterteilt, dass sich damit 41 Fragen an die Parteien CDU/CSU, SPD, FDP, Die Grünen, Die Linke und die Piraten ergaben. Die jeweilige Partei konnte entweder mit JA (Zustimmung) oder NEIN (Ablehnung) antworten. Je mehr JA-Antworten eine Partei abgab, desto höher ist also die Zustimmung zu den Forderungen der Tourismuswirtschaft. Komischerweise wurde das Ergebnis dieser Befragung nicht intensiv der touristischen Öffentlichkeit vermittelt. Ob das am Ergebnis lag?
Hier die Reihenfolge der Parteien mit den meisten JA-Stimmen, also höchste Übereinstimmung mit den Wahlprüfsteinen der Tourismuswirtschaft.
1. Piraten 28 JA
2. Die Grünen 25 JA
3. FDP 24 JA
4. CDU/CSU 23 JA
5. SPD 22 JA
6. Die Linke 17 JA.

Liebe Leserinnen und liebe Leser der BBBs, wenn Sie danach Ihre Wahlentscheidung treffen wollen, müssen die BBBs, als besonders kritischer Hinterfrager, Sie noch auf etwas hinweisen. Leider haben die Parteien nicht immer mit JA oder NEIN geantwortet, sondern oft unklar oder mit Einschränkungen. Bedauerlicherweise einige sogar sehr oft, dass man jetzt nicht unbedingt weiß, sind sie dafür oder dagegen. Wenn man diese Antworten, sagen wir mal als „Wischiwaschi“ oder als „sowohl als auch“ wertet, tun sich dabei zwei Parteien besonders hervor:
CDU/CSU hat 17x so Wischiwaschi geantwortet, die FDP 16x.
Komisch, dass dies die Bissigen Bemerkungen überhaupt nicht wundert.
(Der guten Ordnung halber: Die Linke war 11x unklar, Die Grünen 7x unklar, die SPD 6x unklar, die Piraten 3x unklar.)
So, liebe BBB-Leserinnen und –Leser, jetzt wählt mal schön.
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Manche Leserinnen und Leser der BBBs deuten mitunter sachte an, die BBBs könnten einen leichten Hang zur Besserwisserei haben. Ok, damit muss man dann leben. Aber es gibt nun mal Zeitgenossen, da ist es so offensichtlich, dass sie in erster Linie „Schaumschläger“ sind, dass man sich schon wundern muss, wenn diese „Lichtgestalten“ immer wieder auch von der Tourismusbranche hochgelobt wurden. Einer der „Lieblingsfeinde“ der BBBs war deshalb z.B. Thomas Middelhoff. Er hatte nie etwas Präzises zu sagen und wurde immer wieder eingeladen, dieses Nichts vorzutragen.
Über seine Rolle bei Arcandor (Muttergesellschaft von Karstadt und Thomas Cook) urteilte nun das Landgericht Essen. Es verurteile Middelhoff zu einer Schadenersatzleistung in Höhe von 3,4 Mio. Euro wegen unrechtmäßig gezahlter Boni an ihn, wegen unrechtmäßig gezahlten Sponsoring-Gelder an „seine“ Universität Oxford, wegen unrechtmäßig Arcandor in Rechnung gestellte Charterflüge obwohl privat genutzt, um die wichtigsten Punkte zu nennen (lt. Bericht Reuters).
Irgendwie muss unsereiner dann doch seine Genugtuung zum Ausdruck bringen.

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