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Wie denkt ein Vordenker?

In einer bekannten Zeitschrift, deren Namen ich aber trotzdem vergessen habe, wurden Top-Manager aus verschiedenen Branchen vorgestellt, die als Vordenker gelten. Leider wurde in diesem Beitrag nicht erläutert, was diese Manager dazubringt „vorzudenken“ statt „nachzudenken“, wie es andere Manager tun.

Was bedeutet eigentlich „vordenken“? Ist vordenken die Embryonalform von vorausdenken? Warum sind schon so viele Vordenker in ihrem Job nach einiger Zeit abgestürzt? Weil sie das nachdenken vergessen haben? Schließt vordenken und nachdenken sich aus? Braucht demzufolge jeder Vordenker noch einen Nachdenker?
Ist Vordenker ein Wort ähnlicher (reziproker) Qualität wie Gewinnwarnung (siehe Bemerkungen vom 22.10.).
In einer Zeitschrift der Bahn habe ich gelesen Hans-Olaf Henkel sei ein Vordenker (was nicht für die Bahn spricht). Dabei habe ich von ihm immer nur Wirtschaftspolitik von gestern gehört, ist demzufolge eloquentes wiederkäuen schon vordenken?
Ich selbst war vor einiger Zeit eingeladen, eine Rede auf einem Kongreß zu halten. Den ganzen Vormittag sprachen nur „Vordenker“. Ich sollte anschließend über das Thema reden „Kundenbindung konsequent zu Ende gedacht“. Da dieses Thema vom Veranstalter vorgegeben war, hatte er wohl selbst Zweifel, ob Vordenker zu Ende denken. Jetzt ist dummerweise mein Vortrag ausgefallen. Was heißt dies für die liebe Tourismuswirtschaft? Liegt hier die moderne Variante der Geschichte von Aloysius und der bayr. Staatsregierung vor?
Fragen über Fragen, über die ich jetzt erst mal nachdenken muss oder könnte mir das jemand vordenken?

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