Abschlag für Sonnenschein?
Da wird immer über manch undurchsichtigen Zuschlag, in feinstem Marketing Kauderwelsch verschleiert, bei den Airlines gejammert. Aber es gibt auch undurchsichtige Abschläge bei manchem Veranstalter. Ja, richtig gelesen, „undurchsichtige Abschläge“ und ebenfalls in schönsten unverständlichen Marketing Formulierungen. Eigentlich muss man da doch stutzig werden, statt schnell zu buchen.
So gelesen in einer (vorliegenden) Reisebestätigung von Neckermann-Reisen für Teneriffa (28.5. – 11.6.2012): „Sonnenscheinabschlag“ von Minus 291,00 Euro.
Wie bitte, Abschlag für Sonnenschein? Verkauft sich Sonnenschein bei einer Urlaubsreise so schlecht, dass man den Reisepreis (nicht unerheblich) reduzieren muss? Oder soll es in Wirklichkeit heißen „Abschlag für fehlenden Sonnenschein“?
Ist „Sonnenscheinabschlag“ ein Begriff von ähnlicher Qualität wie „Minus-Wachstum“?
Für die gleiche Reise nach Teneriffa gab es auch noch einen Feiertagsbonus von minus 50,00 Euro. Auch das ist etwas überraschend, denn für Feiertage zahlt man normalerweise ebenfalls einen Zuschlag.
Liebe Neckermänner, ist bei euch der Wohlstand ausgebrochen? Macht Ihr jetzt karikative Abschläge?
Oder ist es nicht vielmehr so, dass da eine Reise wie „Blei im Regal“ liegt und nur mit 340,00 Euro Abschlag (bei einem Ausgangspreis von 984,00 Euro!!!!) zu verkaufen ist? Dann nennt es doch auch so: „Preisabschlag, weil dieser Termin in dieses Hotel nur schwer verkäuflich ist“ (aber vielleicht mit Sonnenschein).
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Liebe Leserinnen und Leser, erinnern Sie sich noch an die BBBs vom 13.7.2009 („Luftfahrt ist schon eine andere Welt“)? Wir berichteten u.a. wie Mitglieder der kanadischen Band „Sons of Maxwell“ aus dem Fenster ihres United Airlines-Flugzeuges ohnmächtig mit ansehen mussten, wie Gepäckmitarbeiter so rabiat mit den Instrumenten der Band umgingen, dass eine der teuren Gitarren nicht mehr zu gebrauchen war. Briefe, Anrufe auf der Hotline und Emails an die Fluggesellschaft blieben ohne Resonanz. Da produzierte die Band den Song „United Breaks Guitars“ und stellte ihn bei YouTube ein (100.000 Klicks in den ersten Tagen, inzwischen mehr als 1 Mio. Besucher). Danach reagierte die Fluggesellschaft „sofort“ und bot Wiedergutmachung an.
Inzwischen hat die Band, die in 1999, 2002 und 2005 auch bei TUI-Katalogpräsentationen auftrat, ein Buch darüber veröffentlicht („united breaks guitars: the power of one voice in the age of Social Media“). Dieses Buch sollten Firmen für ihre Mitarbeiter in den Beschwerdeabteilungen zur Pflichtlektüre machen.
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