Person | Interviews | Vorträge | Veröffentlichungen | Kontakt

Archiv für Flughafen

Weihnachten auf arabisch

Advent, Advent ein Lichtlein brennt,
erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier,
dann steht Etihad vor der Tür.
Damit ist dem Air Berlin CEO Hartmut Mehdorn ein spektakulärer Ersatz für die aus Sparsamkeitsgründen ausgefallene traditionelle AB-Weihnachtsfeier gelungen.

„Der Islam gehört zu Deutschland“, sagte vor einiger Zeit der (Noch-) Bundespräsident und intime Air Berlin-Kenner Christian Wulff. Der Einstieg der Abu Dhabi-Airline Etihad mit 29% bei Air Berlin eröffnet für die „leicht“ angeschlagene Air Berlin neue Möglichkeiten. Zählt man hierzu noch den nächst größeren Aktionär Ali Sabanci der türkischen ESAS-Holding mit bislang 16% Anteil, dann weiß man wo künftig bei Air Berlin „der Hammer hängt“.

Damit wird sich das Air Berlin Schwergewicht von Dubai nach Abu Dhabi verschieben. Das dürfte auch von „Interesse“ für Dubai-Veranstalter sein (z.B. JT-Touristik).

Die Geschichte der Air Berlin-Großaktionäre spiegelt auch die Entwicklung der globalen internationalen Wirtschaft wider. Die Air Berlin Vorläufergesellschaft wurde von einem Amerikaner gegründet. Nach Ende des Kalten Krieges wurde Air Berlin deutsch. Dann gab es einen russischen Großaktionär (Blavatnik). Jetzt wird Air Berlin arabisch und es würde nicht wundern wenn der nächste Großaktionär ein Chinese wäre.

Sicherlich wird der finanzielle Aspekt für Air Berlin kurzfristig der wichtigste sein. Abu Dhabi ist finanziell noch potenter als andere arabische Länder. So ist z.B. der Abu Dhabi Investment Fond (ADIA) der weltgrößte eigenständige Fond. Langfristig dürfte es aber von größerer Bedeutung sein, die neue Verbindung mit strategischem Leben zu erfüllen, z.B. zusammen mit der One World-Allianz. Schließlich bedeutet Etihad im arabischen „Gemeinschaft“. Dann könnte Air Berlin ein wichtiger Player im Airline-Business werden und d e r Garant, dass der neue Berliner Großflughafen ein Erfolg wird.
———————————————
In eigener Sache:
Die Bissigen Bemerkungen wünschen allen Leserinnen und Leser ein frohes Weihnachtsfest und ein erfolgreiches Jahr 2012.
Die nächsten BBB erscheinen erst wieder am 2.1.2012

Ihr Feedback, Ihre Anregungen, Ihre Meinung ist gern gesehen. (hier klicken)

Man mag es kaum glauben…….

Laut Financial Times Deutschland werden bei Lufthansa bestimmte Kunden auf der Passagierliste gekennzeichnet. So bedeute ein Pluszeichen neben dem Namen, dass der Kunde besonders umsatzstark sei. So weit so gut. Aber ein Kunde will auch das Kürzel „RAL“ neben dem Namen entdeckt haben. Angeblich sei das ein Kennzeichen für „besonders nervige“ Kunden. Ausgeschrieben würde das Wort mit „Riesen..“ beginnen, dazwischen etwas mit „A..“ und mit „..loch“ enden. Aber das ist sicherlich nur eine Zeitungsente, oder doch nicht?

Vor dem Einsteigen in ein Flugzeug sollte man auch sicherheitshalber fragen, ob das Flugzeug vorher im chinesischen Xiamen zur Überholung war. Ein A340 der Air France wurde in Boston gegroundet, weil drei Dutzend (für nicht Mathematiker = 36) Schrauben an einem Teil der Außenverkleidung an der rechten Tragfläche fehlten. Immerhin hat es der Airbus trotzdem bis nach Amerika geschafft. Ein Glück, dass unsere „amerikanischen Freunde“ nicht nur bei der Kontrolle der einreisenden Menschen so rigide sind, sondern auch bei den „einreisenden“ Flugzeugen.

Von Ryanair-Boss O`Leary kennen wir den Spruch „Die Fluggäste mögen doch schon im Flughafen auf die Toilette gehen“, damit seine Airline Toiletten an Bord einsparen könne. Jetzt wurde O`Leary auf fast tragische Weise bestätigt. Ein 81-jähriger Passagier mit Blasendruck versuchte auf einem Flug nach Vietnam den Notausgang zu öffnen. In seiner „großen Not“ und offensichtlich „unter Druck“ verwechselte er die Türen zum Notausgang und zur Toilette. Gerade noch mal gut gegangen und auch ohne, dass der Fluggast „den Depardieu“ machen musste.

Aber nicht nur ältere Mitflieger sollten Sie im Auge behalten, sondern auch Flug-Neulinge. Ein 22-jähriger Student (was der wohl studiert?) wollte nach dem Start in Ho-Chi-Minh-Stadt den Notausgang öffnen um „die Aussicht besser genießen zu können“.

Und Sie sollten in Frankfurt keinen Flug nach 22 Uhr buchen, denn ab 23 Uhr gehen am Frankfurter Flughafen neuerdings die Lichter aus. Zumindest was Start und Landung betrifft. Und wenn es dann aus welchen Gründen auch immer etwas knapp wird mit dem Abfliegen vor 23 Uhr, dann heißt es „nichts wie weg“, notfalls auch ohne Koffer. So erging es 256 Passagieren der Condor auf dem Weg in die Dom.Rep. Also liebe Fluggäste, wenn Sie schon so spät fliegen, dann etwas mehr ins Handgepäck packen.

Dabei ist das grundsätzliche Schicksal der Condor ungewisser als die Zukunft des Nachtflugverbotes in Frankfurt. Die gute alte Condor hatte schon immer etwas Pech, entweder mit eventuellen Partnern (siehe BBB vom 14.7.2008 „Condor: die Braut, die keiner traut“) oder mit ihrer Muttergesellschaft Thomas Cook. Schon vor zwei Jahren suchten die Bissigen Bemerkungen verzweifelt „jemand“ der sich künftig um Thomas Cook kümmern würde (siehe BBB vom 7.9.2009 „Eltern gesucht“).
Und so wird neuerdings zum xten mal jemand gesucht, der die inzwischen 56-jährige Condor in eine sichere Zukunft führen könnte. Und da die Fantasie der Presse irgendwie auch begrenzt ist, fällt dann sofort der Name Hans Rudolf Wöhrl (so zuletzt in der Börsen-Zeitung). Würde gerade noch fehlen in Zusammenarbeit mit Achim Hunold.

Ihr Feedback, Ihre Anregungen, Ihre Meinung ist gern gesehen. (hier klicken)

Verar….. kann ich mich selbst

Das ist ja wirklich schön, dass ab 2012 die unselige Luftverkehrsabgabe gesenkt werden soll, wobei ersatzlose Streichung natürlich besser gewesen wäre. Aber auch aus der Senkung macht das Finanzministerium eine Luftnummer erster Ordnung. Für die Kurzstrecke soll die Abgabe um 44 Cent gesenkt werden! Kein Scherz, das meinen diese Sesselfu…. ernst. 44 Cent! Da ist die Änderung auf diesen neuen Betrag bei den Fluggesellschaften garantiert teurer. Es wäre vielleicht unangebracht jetzt einen Vergleich herzustellen wofür unsere Regierung im Handumdrehen dreistellige Milliardenbeträge durch den Schornstein pustet. Aber eine Bemerkung ist sicherlich angebracht: „Behaltet eure 44 Cent, verar….. können wir uns selbst.“

Für die nächste Witznummer hat sich mal wieder unser Wirtschaftsminister Rösler empfohlen. Vielleicht sollte man vorausschicken, bevor man zur Pointe kommt, dass er als Minister auch für das Thema Tourismus zuständig ist. Bei seiner Reise nach Libyen, die ohnehin zu spät kam, weil Engländer und Franzosen das Feld schon längst abgegrast hatten, landete er auf dem falschen Flughafen. Das Gesicht von Rösler hätte ich gerne gesehen, wie sein nerviges Grinsen aus dem Gesicht wich, als er kein Empfangskomitee auf dem Rollfeld sah. Angeblich sondierte Rösler höchst persönlich in schusssicherer Weste die Lage auf dem Rollfeld. Aber da war niemand. Also musste die Bundeswehrmaschine, mit der er gekommen war, neu starten um ihn und seine hochrangige Wirtschaftsdelegation zum richtigen Flughafen zu fliegen. Vielleicht hat Westerwelle doch eine weise Entscheidung getroffen, sich nicht am Libyen-Einsatz zu beteiligen. Wer weiß was da alles falsch bombardiert worden wäre.

Aber einmal muss man auch ein Regierungsmitglied loben. Ausgerechnet jenen Minister, von dem man es zuletzt erwartet hätte. Ausgerechnet jener, über den die BBBs regelmäßig lästerten. Genau, unser Peter „ich tu ja nichts, ich will nur spielen“ Ramsauer. Da war die Flugbranche schon in super action um die entsprechenden Vorbereitungen zur Überwindung des Fluglotsen-Streiks zu treffen, da meldete sich Ramsauer zu Wort und regte ein neues Treffen an, obwohl alle Signale bereits auf Streik standen. Was genau den Ausschlag für die Streikabwendung gab ist nicht bekannt. Es könnte Geld eine Rolle gespielt haben. Aber um es kurz zu machen, ich hätte nie geglaubt, dass dieser Satz jemals in den BBBs stehen würde: Danke Peter Ramsauer!

Ihr Feedback, Ihre Anregungen, Ihre Meinung ist gern gesehen. (hier klicken)

Aus für die Körperscanner, na endlich

Die BBBs sind nie müde geworden darüber zu lästern, die Körperscanner helfen nicht beim Sicherheitscheck. Ja, zu früh gefreut, liebe Körperscanner-Hersteller (siehe BBB vom 4.1.2010 „2010 – ein Jubeljahr für die Nacktscanner-Fetischisten“), es ist „aus und vorbei“ mit dem ganz großen Geschäft. „Zu hohe Störanfälligkeit“ lautet die offizielle Begründung. Selbst kleine Kleidungsfalten brachten die Geräte zum Piepsen (siehe auch BBB vom 19.9.2010 „Mein erstes mal ….mit einem Bodyscanner“).
Beim Testlauf am Hamburger Flughafen (übrigens auf ausdrücklichen Wunsch des damaligen Innenministers de Maizière) wurden sogar benutzte Papiertaschentücher und Schweißflecken zum nachhaltigen Störfaktor.
Die BBBs hatten schon bei der obligatorischen Saisoneröffnung des Travel Industry Club in Frankfurt am 11.1.2011 auf das offizielle Werbefoto von de Maizière hingewiesen. Der Minister hatte beim „Schaulaufen“ große Schweißflecken unter seinem rechten Arm. Was sagt uns das? Er stand offensichtlich nur zu Show am Scanner oder bei seinem Durchlauf war der Scanner nicht in Echtbetrieb, sonst hätte es damals schon ein großes „Piepsen“ geben müssen.

——————————-
Im Reiseradio (www.reiseradio.org) findet man diese Woche u.a. ein Interview mit Dr. Völker Böttcher, über die aktuelle Situation bei TUI Deutschland und mit Berlins Kulturstaatssekretär Schmitz über Kultur als Umsatzbringer.
Zum Thema Reiseradio noch eine persönliche Anmerkung. Auf der ITB 2010 war das eine spontane Idee, das neu geschaffene Reiseradio könnte doch zum jeweiligen Schluss noch einige akustische Bissige Bemerkungen präsentieren. Keine Sekunde hatte ich damals daran gedacht, dass daraus mehr als 70 folgende Sendungen werden könnten. Und das zusätzlich zu den klassischen Bissigen Bemerkungen.
Auf Dauer ist beides für mich am Sonntagabend nicht zu schaffen. Deshalb muss ich leider die Bissigen Bemerkungen im Reiseradio aufgeben. Schade eigentlich!
Wenn Sie liebe Leserinnen und –leser der BBBs aber in Zukunft trotzdem noch über das Radioprogramm informiert bleiben wollen, dann empfehle ich die wöchentliche Mail des Radios (siehe website) zu abonnieren.

Ihr Feedback, Ihre Anregungen, Ihre Meinung ist gern gesehen. (hier klicken)

Konfuzius sagt …….

„Der Mensch hat drei Möglichkeiten klug zu handeln:
erstens durch Nachdenken, das ist die edelste,
zweitens durch Nachahmen, das ist die leichteste,
drittens durch Erfahrung, das ist die bitterste.“

Die Leserinnen und Leser der bissigen Bemerkungen können in den nächsten Tagen in ihrem Umfeld mal überprüfen, wer nach welcher dieser „Möglichkeiten“ regelmäßig arbeitet. Diese Woche ist den BBBs mindestens zweimal aufgefallen, dass vorheriges Nachdenken nicht jedermanns Sache ist.

Erinnern Sie sich noch an die Einführung der Luftverkehrsabgabe vor ca. einem Jahr? Wir wollen nicht mehr besonders erwähnen, dass die Bundeskanzlerin auf der 30-Jahrfeier von Air Berlin im April 2009 versprochen hatte „es wird hier keinen nationalen Alleingang geben“ (siehe BBB vom 19.7.2010 Luftverkehrsabgabe – ein weiterer Wortbruch der Regierung). Wir wollen auch nicht mehr besonders erwähnen, dass die danach folgende Festsetzung weder gerecht noch ökologisch ausgefallen ist. Erinnern wollen wir hier an dieser Stelle nur, dass viele Experten vorhersagten, dass diese Steuer auch gesamtwirtschaftlich ein Flop werden würde (Erkenntnis abgeleitet aus der Erfahrung in den Niederlanden, wo eine ähnliche Steuer relativ schnell wieder korrigiert wurde). Selbst der damalige Wirtschaftsminister Brüderle soll sich zweifelnd geäußert haben („die Einnahmenminderungen wegen Passagierrückgang könnten größer als die zu erwartenden Mehreinnahmen sein“) und einige Verkehrsexperten von CDU und FDP äußersten sich ähnlich kritisch (siehe BBB vom 1.11.2010 „Undankbare Verkehrspolitiker?“). Trotzdem haben sie alle der neuen Steuer zugestimmt.
Jetzt liegen die ersten echten Zahlen vor und diese zeigen Passagierrückgänge, insbesondere auf den grenznahen Flughäfen, und entsprechende Zuwächse auf der holländischen Seite.
Jetzt kommen die ersten Erkenntnisse danach (siehe Konfuzius). Besonders schlau (im Nachhinein) äußert sich nun der Finanzexperte Frank Schäffler (FDP): „Es war abzusehen, dass die Luftverkehrssteuer ihr Ziel nicht erreicht“ und der CDU-Tourismusexperte Jürgen Klimke fordert „diese Steuer muss wieder weg“. Aber zugestimmt haben sie alle. Und nun?

Ähnlich ist die Situation beim Körperscanner in den sich so viele „Sicherheitsexperten“ so nachhaltig verrannt haben. Auch hier haben die BBBs mehrfach gelästert (siehe u.a. BBB vom 4.1.2010 „2010 – ein Jubeljahr für die Nacktscanner-Fetischisten?“). Dass diese Scanner vieles „nicht sehen“, aber im Gegenzug viel zu oft Fehlalarm anzeigen, ist allgemein bekannt (siehe auch eigene Erfahrungen in den BBBs vom 20.9.2010 „Mein erstes mal ….. mit einem Bodyscanner“). Der Flughafen Zürich hat seine Scanner schon längst wieder abgebaut. Grundsätzlichen Gegenwind für die Scanner gab es auch von mehreren deutschen Flughäfen. Nur der arme Flughafen Hamburg musste sich mit den Scannern „herumärgern“, weil der damalige Innenminister de Maiziere unbedingt „eigene Erfahrungen“ (siehe Konfuzius) sammeln wollte. Da die ersten Ergebnisse nicht wie gewünscht ausfielen, wurde statt entsprechende Schlussfolgerungen daraus zu ziehen, die Testperiode nochmals verlängert. Das Ergebnis lautet unverändert „unbrauchbar“ (auch wenn die offizielle Pressemitteilung das Ende mit viel Bla-Bla zu verschleiern versucht).

Aus Erfahrung lernen, wird auch eine Australierin. Ihr fiel beim Sex im Hotel ein Lampenschirm ins Gesicht und verletzte die Dame an Nase und Mund. Da der Vorfall während einer Dienstreise stattfand kam die Dame auf die nahe liegende Idee Entschädigung von der betrieblichen Unfallversicherung zu fordern. Leider hat sie Pech gehabt, der Richter sah das alles deutlich anders. Die Dame wird daraus lernen und das nächste Mal nur ihren Hinterkopf dieser Gefahr aussetzen.
——————-
Im Reiseradio (www.reiseradio.org) dreht sich diesmal alles um Salzburg, mit teilweise sehr überraschenden Erkenntnissen. Die Bissigen Bemerkungen im Reiseradio beschäftigen sich mit dem aktuellen Trendthema „Beschwerden“ mit ebenfalls überraschenden Erkenntnissen.

Ihr Feedback, Ihre Anregungen, Ihre Meinung ist gern gesehen. (hier klicken)

Was ist Aufgabe eines Flughafens?

Früher, in der guten alten Zeit, erzählte man sich über Lufthansa die Geschichte, wie in ferner, ferner Zukunft, von Archäologen die Firmenzentrale ausgegraben wird. Nach kurzem rätseln kommen die Forscher zum Ergebnis: Das muss eine riesengroße Papierfabrik gewesen sein, die war so groß, die hatten sogar eigene Flugzeuge.

Wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser, diese Geschichte auf die großen Flughäfen dieser Welt übertragen, könnte man vermuten, das sind riesige Shoppingzentren mit eigenem Flugzeuglandeplatz. So haben sich dort die Prioritäten verschoben. Auf der einen Seite werden die Fluggäste von den Airlines durch Ticketaufschläge immer mehr in die Richtung gedrängt mit weniger Gepäck zu reisen. Auf der anderen Seite bemühen sich die Airports unter Einsatz aller Marketingtricks, das eingesparte Gepäck durch Verkäufe in den Flughafenshops wieder „auszugleichen“.
Im Prinzip ist gegen die faszinierende Geschäftswelt an den Flughäfen nichts einzuwenden. Sie darf nur nicht zu Lasten des Hauptzwecks eines Flughafens gehen. An einigen Airports werden nämlich die Fluggäste, wie bei IKEA, über Umwege zu den Gates geführt, um auch den letzten unentschlossenen Fluggast noch zum Kaufen zu verführen (siehe auch Bericht im Reiseradio über den Flughafen Barcelona). Dass es auch anders geht, kann man am Flughafen Hannover sehen. Inzwischen gibt es auch hier die pralle Geschäftswelt, aber unverändert daneben der kurze direkte Wege zum Gate.

Unsere wie immer sehr geschäftstüchtige Schweizer Nachbarn sind dem Rest der Welt aber schon wieder ein Stück voraus: „Duty Free bei Ankunft“ heißt die neue Zauberformel. Nach einer Gesetzesänderung können seit 1. Juni auch ankommende Fluggäste in Duty Free-Läden an Schweizer Flughäfen zollfrei einkaufen. Das pervertiert zwar den Ursprungsgedanken von Duty Free, aber wenn es ums Frankenverdienen geht, darf man nicht so pingelig sein. Eine weitere Feinheit des Geschäfts heißt „collect on return“. Das bedeutet, die zollfreie Ware wird auf dem Hinflug ausgesucht, aber erst auf dem Rückflug mitgenommen. Es wird wohl nicht lange dauern, dann muss der „störende Flug dazwischen“ nicht mehr in Anspruch genommen werden.

Fast im Gegensatz dazu stehen unzählige Miniflughäfen in Deutschland, deren Bedeutung nur mit der Bedeutung des zuständigen Landrats begründet werden können. Betrachten wir uns (nur als Beispiel, es gibt noch so ein paar Kandidaten) den „Groß“-Flughafen Hof. Er ist so unnötig wie sonst etwas, wird aber seit Jahrzehnten dank starker Lobby-Arbeit mit Millionensubventionen am Leben gehalten. Die Süddeutsche Zeitung hat letzte Woche einen schönen Situationsbericht geliefert, wie sich sieben Personen fleißig um das Flugzeug bemühen und ein paar andere Beschäftigte gespannt aufs Rollfeld blicken. Und es steigt eine (repeat eine) Person aus dem Flugzeug aus. Leider ist das Gepäck des einzigen Fluggastes nicht im Flugzeug mitgekommen!!!. Aber mit der Stewardess des Fluges ist der Gast „per Du“. Ob die Annäherung auf diesem Flug passierte oder ob man schon auf früheren Flügen Zeit und Muße hatte sich kennen zu lernen, blieb leider unbeantwortet.

Jetzt aber Halleluja, diese frohe Nachricht muss noch abgefeiert werden. Air Berlin und Condor klagen wegen der Aschewolke. Präzise gesehen, eigentlich nicht wegen der Aschewolke, sondern wegen der unnötigen Schließung des Luftraums, wegen einer vermeintlichen Aschewolke. Erstaunlich nur, dass nur „zwei“ Fluggesellschaften klagen. Uneinigkeit im Kreise der Airlines?

————————–

Im Reiseradio (www.reiseradio.org) geht es diese Woche insbesondere um die Programmpräsentation von airtours, aber auch um den Flughafen von Barcelona (siehe auch weiter oben). In den akustischen bissigen Bemerkungen geht es u.a. um eine Schulung der Bahn am Echtbetriebsautomaten, um zwei liebestolle Krähen die eine Bahnstrecke lahm legen, um 150 Schildkröten die nicht ganz so erfolgreich am New Yorker Kennedy-Flughafen agierten und darum, wie die Airlines immer mehr Arbeiten (unentgeltlich) auf ihre Kunden übertragen.

Ihr Feedback, Ihre Anregungen, Ihre Meinung ist gern gesehen. (hier klicken)

Diskriminierungs-Geschrei an der falschen Stelle

Der Weltluftfahrtverband IATA hat den Prototyp einer vollautomatischen Sicherheitskontrolle vorgestellt. Endlich, kann man nur sagen, wurden die Empfehlungen echter Sicherheitsexperten berücksichtigt. Die Passagierströme werden dabei durch drei unterschiedliche Tunnel geleitet, in denen die Fluggäste und ihr Handgepäck im Vorbeigehen gescannt werden. Dabei muss das Handgepäck bzw. der Laptop nicht mehr auf ein Laufband gelegt werden. Die Kontrolle erfolgt tatsächlich „im Vorbeigehen“. Das allein wäre schon ein Vorteil gegenüber heute.

Aber, und jetzt kommt der nächste und gravierende Vorteil. Die Tunnelgänge sind mit unterschiedlich hohen Sicherheitsstandards ausgestattet und können deshalb mit unterschiedlicher Geschwindigkeit passiert werden.
Vielflieger, die ihre persönlichen Angaben in einer Datenbank hinterlegt haben, werden anhand ihrer Pass- und biometrischen Daten erkannt und gehen sehr schnell durch die erste Röhre.
Wer anhand seines Passes als Passagier mit „normalem Risiko“ identifiziert wird, geht durch die zweite Röhre. Hier prüft ein Scanner, ebenfalls im Vorbeigehen, etwas intensiver, z.B. auch nach Sprengstoffspuren.
Die dritte Röhre ist für Risiko-Passagiere. Hier sind die Scanner darauf eingestellt schärfer zu kontrollieren.
Die IATA glaubt, dass dieses Modell in fünf Jahren Wirklichkeit werden könnte. Man geht davon aus, dass ein Drittel der Passagiere sich als Vielflieger (mit ihren biometrischen Daten) registrieren lassen würden und 60 Prozent der Passagiere als „Normalrisiko“ eingestuft würden. Dies würde zu einer wesentlichen Beschleunigung im „Durchfluss“ führen und vor allem sehr viel Stress und Ärger vermeiden.

Bereits als ich die Nachricht las, war mir klar, dass zumindest zwei Personen mit ihrem üblichen „Geplärre“ die Nachrichten belästigen würden. Genauso war es auch. Der immer schon in den Morgennachrichten omnipräsente Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses Wolfgang Bosbach (CDU), (hat er evtl. Schlafstörungen?) beklagte sofort die „Gefahr der Diskriminierung“. Passagiere könnten fragen , warum sie anders behandelt werden als andere.
Verflucht und zugenäht, dann könnte ich auch jedes Mal fragen, warum ich am „Economy-Check in“ anstehen muss, wärend andere über rote Teppiche am First class-Schalter eingecheckt werden und natürlich beim Sicherheitscheck ebenso eine eigene Line haben. Also, über Geld darf man diskriminieren?? Aus Platzgründen wollen wir nicht die vielen ähnlichen Fälle des täglichen Lebens anführen, die uns spontan einfallen, bei denen „erlaubterweise“ mehr als deutlich „diskriminiert“ wird und zwar zumeist über den Faktor Geld.
Und dann noch unsere Bundesjustizministerin Sabine Leutheuser-Schnarrenberger, bei der man sich echt fragen muss, wie weit entfernt von der realen Welt sie eigentlich lebt. Sie sprach sofort von einer Stigmatisierung von Fluggästen, wenn man sie unter anderem planmäßig nach Religion einteile. Wer sich schon mal das Lufthansa First Class- und Business-Class-Publikum angeschaut hat, wird hier eine bunte Mischung aus allen Religionen, Hautfarben usw. feststellen. Und wenn es sich hierbei um Vielflieger, mit hinterlegten biometrischen Daten handeln sollte, würden diese alle durch Tunnel Eins gehen. Selbstverständlich.
Und wenn man sich nur mal die Mühe machen würde, das Profiling-System zu verstehen, dann würde man allerdings in der Tat erkennen, dass es in den weit überwiegenden Fällen gewisse „gemeinsame Merkmale“ gibt.

Heute fühle ich mich jedenfalls bei jeder Sicherheitskontrolle als potenzieller Terrorist diskriminiert und stigmatisiert.

———————————————-
Korrektur zur BBB von letzter Woche: Jetzt hatten wir endlich mal einen spuckenden Vulkan mit einem netten Namen, den Dubbi in Eritrea. Da kam schon die Korrektur des Vulkanbeobachtungszentrums. Es war nicht der Dubbi, sondernd der Nabro. Er war und jetzt kommt ein sehr schönes Zitat „seit Menschengedenken nicht mehr ausgebrochen, er schlief seit mindestens 10.000 Jahren“. Menschengedenken und 10.000 Jahre in einem Zusammenhang. Großartig.
Aber vielleicht war es auch nicht der Nabro. In der Nähe gibt es noch den Gufa, den Jalua und den Alid (nicht zu verwechseln mit Aldi).

Im Reiseradio (www.reiseradio.org) geht es um Urlaub auf dem Wasser, ein absolutes Trendthema. Und welche Gegend würde sich besser eignen als die Mecklenburger Seenplatte auf der es über 1000 Seen gibt? Reiseradio stellt ganz neue, innovative Möglichkeiten vor, wie man auch ohne Bootsführerschein langsam durch die Fluss- und Seenlandschaft dümpeln kann. In den akustischen Bissigen Bemerkungen wird darüber spekuliert was man alles verkaufen könnte um zu „Geld zu kommen“. Natürlich wird auch über den Ort Hallstatt gesprochen, aber nicht über jenen im Salzkammergut, sondern über das nachgebaute Hallstatt in China. Und zuletzt wird noch darüber nachgedacht, was man mit den abgestellten 300 Zügen machen könnte, bei denen sich das Eisenbahn-Bundesamt beharrlich weigert die Freigabegenehmigung zu erteilen (und das schon seit vielen Wochen).

Ihr Feedback, Ihre Anregungen, Ihre Meinung ist gern gesehen. (hier klicken)

Die Bissigen Bemerkungen fordern: Aschefetischist Ramsauer muss zurücktreten

„Wir haben ein verlässliches Messwertnetz, sodass wir wissen, dass in den und den Lufträumen die und die (Asche-) Konzentration herrscht“, feierte sich Verkehrsminister Ramsauer im ARD-Morgenmagazin. Sich selbst feiern, ist ohnehin seine Lieblingsbeschäftigung, wenn er z.B. eine renovierte Bahnhofstoilette oder einen neuen Bahnübergang einweihen kann (insbesondere in seinem Wahlkreis). Zugegeben, beim Einweihungsbändern durchschneiden und leere Worthülsen in den Äther schicken, ist er große Klasse. Aber wenn es konkret werden muss, sieht es düster aus. So war seine vollmundige Ansage im TV auch schlicht unrichtig, denn die so stolz gepriesenen 52 Stationen des Wetterdienstes können nur messen, ob sich überhaupt Partikel in der Luft befinden, aber wie konzentriert sie sind (das eigentliche Problem), können sie nicht erfassen. So korrigierte später ein Sprecher des Wetterdienstes den Minister.
Ebenso von Unwissenheit geprägt war am Dienstag seine Ankündigung über den Einsatz des Messflugzeuges Falcon 20E des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt. In Wirklichkeit stand das Flugzeug überhaupt nicht zur Verfügung, weil es für das Verteidigungsministerium unterwegs war. Und das DLR wollte diesen Auftrag bis Donnerstag erledigen und „frühestens Sonntag oder Montag darauf könne man die Asche messen“.

So war seine durch ihn zu verantwortende Anordnung den Luftraum über Bremen, Hamburg und Berlin zu schließen absolut von keiner tatsächlichen Sachkenntnis getrübt. Zwar betonte der Minister, wie immer voller Stolz, dass er einen Grenzwert von 2mg Aschepartikel pro Kubikmeter, verfügt habe. Aber weder er, noch seine Hilfstruppen, wussten zum Zeitpunkt der Schließung des Luftraumes ob und in welcher Konzentration Asche in der Luft war. So war der Luftraum im Norden unserer Republik geschlossen, während rundum Deutschland, nämlich in Frankreich, Niederlande und Dänemark, die Verkehrsflugzeuge lustig ihre Flugbahnen durch den besonders klaren Himmel zogen.

Inzwischen hat das Forschungszentrum Jülich erklärt, dass die Aschekonzentration bei etwa einem Zehntel des Grenzwertes von 2mg gelegen habe. Zwar ist auch dieser Wert nicht durch einen Mess-Flug untermauert, aber „wir können mit Sicherheit sagen, dass die Konzentration deutlich unter dem Grenzwert lag“. Wenn man dann noch bedenkt, dass der französische Grenzwert (es lebe die EU-Vereinheitlichung) doppelt so hoch wie der deutsche liegt, dann kann man ermessen, mit welch gutem Gefühl die dortigen Airlines geflogen sind. Man liegt nicht falsch, wenn man Ramsauers Entscheidung, den Luftraum für einige Stunden zu sperren, als „überhastet, schlecht vorbereitet und völlig überzogen“ (siehe Zitate in der FAZ vom 27.5.) bezeichnet. Nicht zu vergessen, dass nach fast einem Jahr (!) das Deutsche Zentrum für Lauft- und Raumfahrt hoch offiziell verkündet hat, dass selbst nach den besonders niedrigen deutschen Grenzwerten, vor einem Jahr beim Ausbruch des Eyjafjallajökull kein einziger (repeat kein einziger) Flug hätte ausfallen müssen.

Island hat noch mehr als 20 Vulkane, die in den nächsten Jahren spucken können. Wollen sich die deutsche Wirtschaft, insbesondere die Airlines, immer wieder aufs Neue der verqueren Willkür von Ramsauer ausliefern? Wobei man den Airlines schon den Vorwurf machen muss, dass sie in den letzten 12 Monaten auch keinen massiven Druck in dieser Angelegenheit ausgeübt haben.

Mit einem „besonderen Humor“ erfreute uns der Flughafen Berlin. Während der Flugverkehr auf den Berliner Flughäfen ruhte, überraschte uns der Flughafen mit der Veröffentlichung einer Studie über Honig, Bienen und Waben im Flughafengebiet. Schön zu wissen, dass wenigstens die Bienen uneingeschränkt durch die Berliner Flughafenlüften kreisten. Aber sie sind in ihrem Flugverhalten auch nicht den Anweisungen des Verkehrsministers ausgeliefert. Sonst hätten die armen Tiere garantiert auch ihre Honigsuche einstellen müssen. Glückliche Flughäfen Berlins, die wenigstens noch kleinen Flugverkehr hatten und deren Stolz darüber zu einer offiziellen Pressemitteilung reichte. An keinem anderen Tag hätte es auch irgendjemand interessiert.
——————————–

In dieser Woche erscheint aus technischen Gründen keine neue Ausgabe des Reiseradios. Ersatzweise dafür gibt es einen Hinweis auf die nur im Internet erscheinende und permanent aktualisierte Zeitung „Social Media in der Touristik“ meines Kollegen Prof. Harald Bastian (http://paper.li/werni60/1305722753#).

In persönlicher Angelegenheit:
Vielen Dank an meine sympathischen neun Mitläuferinnen und Mitläufer von Ameropa beim Staffelklassiker „Lauf zwischen den Meeren“ von Husum nach Damp (96,6 km). Immerhin haben wir mehr als 100 Staffeln hinter uns gelassen.

Ihr Feedback, Ihre Anregungen, Ihre Meinung ist gern gesehen. (hier klicken)

Sie simulieren weiter, statt zu handeln

Ein Jahr ist seit dem Vulkanausbruch des Eyjafjallajökull vergangen. Der Flugverkehr ruhte, weil vermeintliche Experten eine hohe Aschekonzentration in den Wolken festgestellt hatten. Oder besser gesagt, sie hatten es durch eine Simulation festgestellt, also nicht tatsächlich. Jene, die diese Vorgehensweise bemängelten, wurden heftig „abgewatscht“. Sie erinnern sich sicherlich noch an das so unglaublich schlaue Politiker-Zitat: „Nur e i n toter Mallorca-Fluggast ist schon zuviel“. Wobei schon damals offen blieb, wie das praktisch passieren soll, mit dem „einen“ toten Mallorca-Fluggast.
Die BBBs hatten gegen die Vorgehensweise heftig gelästert (siehe BBBs vom 26.4.2010 „Vulkanasche – die Schweinegrippe der Luftfahrt“). Und mit dem Schweinegrippe-Vergleich (sie erinnern sich noch an den gigantischen Gesundheitsalarm, der genau solange anhielt, bis die Pharma-Industrie ihre Impfprodukte verkauft hatte) lagen die Bissigen Bemerkungen nicht falsch. Ganz kleinlaut, und in der Öffentlichkeit kaum hörbar, „flüsterte“ jetzt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, dass aus heutiger Sicht „an keinem Tag im April 2010 ein Flugverbot notwendig gewesen sei“. Bravo, gut gemacht.

Jetzt denkt der naive potenzielle Fluggast, dass die für die damalige Luftraumsperrung Verantwortlichen in der Zwischenzeit alles Mögliche unternommen hätten, um auf einen künftigen Vulkanausbruch besser vorbereitet zu sein. Weit gefehlt!. Was machen diese weltfremden Träumer? Sie simulierten jetzt zum Jahrestag einen neuerlichen Vulkanausbruch. „Unheimlich wichtiges“ Ergebnis: Es wird künftig drei verschiedene Flugzonen geben, mit wenig Aschekonzentration, mit mittlerer Aschekonzentration und mit sehr starker Aschekonzentration. Positive Konsequenz daraus wäre, so die EU-Experten, dass jetzt nicht mehr der komplette Luftraum gesperrt werden müsste.
Bevor Sie, liebe BBB-Leser, jetzt versehentlich in Beifall ausbrechen, muss man leider auf folgendes hinweisen. Es fehlen immer noch verbindliche Grenzwerte, ab wann nun Fliegen gefährlich sein könnte. Und wenn diese nicht vorliegen, dann bleibt der Wert von drei verschiedenen Flugraumzonen auch nur reine Theorie. Aber da haben die EU-Verantwortlichen nicht mit der „Tatkraft“ unseres Verkehrsministers Peter Ramsauer gerechnet. Der beschimpfte die EU, dass es immer noch keine europaweite Regelung geben würde. Brav, Herr Minister. Aber sind Sie schon mal auf die Idee gekommen, dass dann eben Deutschland einen konkreten Vorschlag für diese europaweite einheitliche Regelung vorlegen könnte?
Zitieren wir doch zuletzt den verantwortlichen EU-Verkehrskommissar Siim Kallas (zitiert nach travel tribune): Er glaube nicht mehr an einheitliche EU-Werte in den kommenden Jahren. Man beachte den Plural!

Nur schwer zu verstehen ist, dass die Fluggesellschaften dabei so ruhig bleiben und den Verantwortlichen nicht mehr Feuer unter dem Allerwertesten machen, denn sie müssen den wirtschaftlichen Schaden am stärksten ausbaden.
——————————————————————
Das Reiseradio (www.reiseradio.org) berichtet diese Woche, dass von der steigenden Zahl ausländischen Gäste in Deutschland, die östlichen Bundesländer nur unterproportional profitieren. Warum? Außerdem gibt es einen Bericht über den mittelständigen Reiseveranstalter Ameropa, der demnächst 60 Jahre alt wird und sich immer wieder aufs Neue gegen die „Großen“ behaupten muss.
In den akustischen Bissigen Bemerkungen geht es vor allem um das „weltbewegende“ Thema „wie viel Liegestühle muss ein Hotel haben“. Zusätzlich wird noch über den Dauerbrenner „Sicherheit im Luftverkehr“ gelästert und zwar in verschiedenen Variationen.

Ihr Feedback, Ihre Anregungen, Ihre Meinung ist gern gesehen. (hier klicken)

Mehr Begleitservice im Verkehr

Wegen Familienfeier ist heute nur Zeit für einen Quickie. Die dafür passende Nachricht lautet “Mehr Begleitservice im Verkehr”. Nanu, nana, diese Nachricht unter Verkehr/Berlin? Das wird ja immer doller was in Berlin heutzutage unter Stadtnachrichten steht. Nur aus Gründen der Allgemeinbildung mal schnell nachschauen, wer solche Leistungen anbietet. Anbieter ist der Verkehrsverbund Berlin. Das ganze sei Teil eines Entschuldigungspakets, “mit dem die S-Bahn ihr Bedauern über die eingeschränkten Verkehrsleistungen zum Ausdruck bringt”. Drehen die jetzt total durch?
Die genaue Lektüre trägt dann doch zur Entspannung bei (Entschuldigung, das ist auch nicht der ideale Ausdruck in diesem Zusammenhang).
Der “Begleitservice” besteht aus 100 Mitarbeiter, die sich um ältere Menschen, Behinderte, Mütter mit Kinderwagen oder auch Fahrgäste mit schwerem Gepäck kümmern. Im Begleitservice haben insbesondere Langzeitarbeitslose nach einer Fortbildung eine neue Aufgabe gefunden. Die Mitarbeiter begleiten Fahrgäste in Bahn und Bus zu Theater-, Kino-, Arztterminen oder etwas zu einem Besuch bei Familie und Bekannten.
Ist doch nett von der S-Bahn so etwas zu finanzieren. Sie kommt zwar in Berlin weiterhin verspätet oder in vielen Fällen überhaupt nicht, aber wenigstens steht man jetzt nicht mehr alleine am Bahnsteig.
—————————–
Wer diese Woche mehr Lust auf Touristik hat, dem sei dringend das Reiseradio (www.reiseradio.org) empfohlen. Auch in den akustischen Bissigen Bemerkungen geht es richtig zur Sache. reinhören lohnt sich.

Ihr Feedback, Ihre Anregungen, Ihre Meinung ist gern gesehen. (hier klicken)