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Da möchte man nicht an Bord gewesen sein…

Mit dem Flugzeug zu reisen kann so schön sein, wenn da nicht immer auch noch andere Passagiere wären. Diese Woche wurde über (mindestens) drei Fälle berichtet, bei denen man nicht an Bord gewesen sein möchte.

Fall 1: Flug Thomson Airways von Tunesien nach Schottland (Edinburgh). Eine betrunkene britische Touristin (Achtung Klischee: betrunkene britische Touristen) flucht und bewirft das Bordpersonal mit Essen (Achtung Klischee: Qualität britisches Essen). Damit nicht genug Randale, griff sie eine Mitreisende an und attackierte das Personal mit ihrer Beinprothese (Achtung Klischee: alles kann zu einer Waffe missbraucht werden). Dann brüllte sie laut, sie möchte einen Fallschirm, um aus dem Flugzeug zu springen.
Da waren die anderen Urlauber nicht clever genug, man hätte ihr einen Rucksack in die Hände drücken sollten und behaupten, das sei ein Fallschirm (und dann noch gute Reise wünschen).
Der Pilot hatte dann ein Einsehen und entschied sich zu einer unplanmäßigen Zwischenlandung in London.

Fall 2: Ein kleiner Turboprop der Japan Airlines flog von Tokio in den Süden Japans. Das Besondere daran? An Bord waren 29 Sumo-Ringer auf dem Weg in ihr Trainingslager. Wäre man da als „normaler“ Passagier an Bord gewesen, hätte man nicht „Atemlos“ sondern „Atemnot“ vor sich hingemurmelt. Hoffentlich wusste der Flugkapitän vor Abflug Bescheid und hat genügend getankt. Was machen bei einer solchen Truppe ein paar Kilo Übergepäck aus. Das Team als solches war ein einziges Übergepäck. Und Bordverpflegung gab es garantiert nicht, wie sollte man da die Sitztische vom Vordersitz herunterklappen. Da hat man schon als Normalpassagier bei dem geringen Sitzabstand seine Probleme am Bauch vorbeizukommen.

Fall 3: Da die meisten Billigairlines außer Fliegen sonst nichts mehr bieten, denken einige darüber nach, wie sie sich doch von ihren Konkurrenten unterscheiden könnten. Die norwegische Neugründung Viking International will damit punkten, dass Familien mit Kindern in den hinteren Bereich der Maschine verbannt werden, damit die Senioren weiter vorne ihre Ruhe haben können. Intern bezeichnet man das vordere Compartment deshalb auch als „Alte-Griesgram-Klasse“.
Oh weh. Was ist schlimmer als Kindergeschrei? Nur von Alten umzingelt zu sein! Insbesondere wenn Sie womöglich den ganzen Flug über von ihren Krankheiten berichten.
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Sorry, ich wollte den Namen garantiert nicht mehr erwähnen. Es reicht jetzt eigentlich. Aber zwischen den vielen Berichten über die Staatspleite von Argentinien (Stress mit einigen Hedgefonds), schrieb ein Kommentator tatsächlich: Das ehemals stolze Argentinien ist der Thomas Middelhoff unter den Staaten.

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