Das Thema zur ITB: CO2- und anderer Schadstoff-Ausstoß
Da haben einige Politiker ja ein richtig schönes Thema kurz vor der Internationalen Tourismus Börse (ITB) angestoßen: Verzicht auf Fernreisen um die CO2-Emissionen zu verringern.
Der dabei erzeugt sprachliche Schadstoff-Ausstoß ist allerdings nicht weniger drastisch. Überraschender Weise vergaloppierte sich auch der Direktor der ITB, Martin Buck, in besonderer Weise. Er sieht ebenfalls ein Urlaubsproblem wegen CO2 und empfiehlt Urlaub in Deutschland. Sorry, lieber Herr Buck, wozu dann noch die ITB, wenn alle nur noch Urlaub im eigenen Land machen.
Außerdem ist die ITB unter diesem Gesichtspunkt, durch die Tausende aus aller Welt anreisenden Teilnehmer, ja eine richtige CO2-Schadstoff Vollversammlung.
Das passt zur ITB wie die Faust aufs Auge: Klimaschutz und Verzicht auf Urlaubsreisen, insbesondere Fernreisen. Vor kurzem sollten wir alle noch nach Ostasien fliegen, weil wir die durch den Tsunami-geschädigten Menschen durch unser Urlaubsgeld unterstützen sollten.
Die armen Entwicklungsländer, auf der ITB wieder prominent mit sehr schönen Messeständen vertreten, rechnen mit den Touristen als Haupteinnahmequelle.
Jetzt sollen wir plötzlich alle wieder zu Hause bleiben?
Das kennen wir doch schon; Politikerpopulismus der Urlaubsverzicht fordert, bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit. „Man könne ja mal ein Jahr zwischendurch auf seine Fernreise verzichten!“ Klingt gut, haben Sie in Ihrem Bekanntenkreis jemanden der jedes Jahr eine Fern-Urlaubsreise macht? „Warum immer Urlaub in Asien, Deutschland ist doch auch schön.“ Pennen die alle? Das bestreitet doch niemand: Deutschland ist heute schon das Urlaubsland Nr. 1, vor allen anderen Ländern, vor Spanien, Türkei usw.. Und die Fernreisenden machen 5% aller Urlauber aus!
Ja, der verbale Schadstoff-Ausstoß ist schon gewaltig. Schauen wir uns doch mal an, wem zuletzt der größte Schadstoff-Ausstoß entwichen ist.
Auf Platz 1 steht leider der Direktor der ITB, Martin Buck. Ein ansonsten ganz netter und besonnener Zeitgenosse, vielleicht jetzt etwas stressgeschädigt, ist ihm am Wochenende zu diesem Thema folgendes Zitat entwichen: „Es setzt ein Bewustseinswandel ein (das Wort könnte von unserem Bundespräsidenten stammen). Heute ist Rauchen nicht mehr chic und in wenigen Jahren wird es in weiten Kreisen der Bevölkerung nicht mehr chic sein, während seines Urlaubs die Umwelt mit CO2 zu vergiften.“ Danach kommt dann noch ein Appell auf Urlaub im eigenen Lande.
Ist ihm klar was das bedeutet? Wenn alle Urlaub im eigenen Land machen (und das muss ja dann für alle Länder der Welt gelten), bedarf es keiner Internationalen Tourismusbörse mehr. Und die weitere Frage muss erlaubt sein: Ist dann heute schon chic (und nächstes Jahr) solch gigantische CO2-Emissionen zu verbrennen, nur um an der ITB teilzunehmen. Wurde die ITB früher als „Internationale Trinker Börse“ verspottet, ist sie heute die „Vollversammlung der touristische bedingten Schadstoff-Verursacher“.
Auf Platz 2 finden wir unseren Bundesumweltminister Sigmund Gabriel. Sein permanenter verbaler Schadstoff-Ausstoß ist schon legendär. Natürlich stößt er auch zu diesem Thema aus. Dabei ist er ein soooo großes Vorbild! Wann immer es geht fährt er mit der Bahn. Bis dummerweise vor kurzem bekannt wurde, dass parallel dazu sein („dicker“) Dienstwagen fährt, damit er am Ziel angekommen, sofort einsteigen kann. Sorry, so einer kann sich gerne aus unseren Urlaubsdispositionen heraushalten.
Auf Platz 3 finden wir dann den bayrische Umweltminister Schnappauf. Er will uns „lieber am Main entlang radeln sehen will, als im Fernreisejet“. Aber Achtung, Gefahr! Er war derjenige, der Bruno den Bär erschießen ließ, als dieser Urlaub in Deutschland machen wollte.
Auf Platz 4 des größten verbalen Schadstoff-Ausstoßes finden wir Frau Künast unsere ehemalige Ministerin für Verbraucherschutz. Ungefragt klärt sie uns auf, „dass es auch in Deutschland schöne Urlaubsregionen gibt“ (hält die uns für total unwissend?) und fordert „Pauschalreise muss künftig bedeuten: Halbpension mit Klimaschutz“. Zum Glück haben wir ein gutes Gedächtnis und erinnern uns an das Jahr 2003 (noch nicht lange her) als Frau (Ministerin) Künast und Herr (Bundesumweltminister) Trittin sich vor einem Ausschuss verantworten mussten, weil es ihnen nicht zumutbar erschien einen Linienjet zu benutzen und unbedingt mit einer Challenger der Bundeswehr fliegen wollten. Auf Druck der Öffentlichkeit hatten sie den bereits im Leerflug nach Brasilien beorderten Jet unterwegs wieder abbestellt. Klimaschutz vom Feinsten.
Direkt danach folgt dann unserer Tourismusbeauftragter (besser bekannt als Bayernbeauftragter) Hinsken, der meinte „es würde uns Deutschen nicht schaden (welch putziges Wort an dieser Stelle), mal zwischendurch Urlaub im eigenen Land (sprich Bayern) zu machen“. Dabei hat er ganz vergessen, dass er uns das schon vor kurzem empfohlen hatte, „bis der internationale Terrorismus vorbei sei“.
Alles falscher Alarm, das Thema erledigt sich von alleine. Bei der aktuellen Politik, die dafür sorgte und weiterhin sorgt, dass das frei verfügbare Einkommen der breiten Bevölkerungsschicht immer weniger wird, kann sich ohnehin kaum noch einer eine Fernreise leisten.
Das größte Urlaubsmotiv heißt „Flucht vor dem Alltag“. „Leute kratzt die letzten Mücken zusammen“ für einen Fernflug in die Südsee. Aber nur one way!
Und in 20 Jahren gehen wir dort mit dieser Insel unter.
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