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Das trifft den Griechenlandtourismus heftig.

Vor kurzem hatten die BBBs noch über die Ähnlichkeiten von Troika und Treuhand gelästert (siehe BBB vom 29.6.2015 „Troika, die Wiederauferstehung der Treuhand“). Schon hat die Wirklichkeit die Satire überholt und zwar mit einer sehr unschönen (peinlichen) Variante. Vollkommen überraschend hat ausgerechnet der deutsche Finanzminister Schäuble auf die Einrichtung eines Treuhandfonds bestanden. Klar, mit Treuhand hat er im Zuge der deutschen Wiedervereinigung Erfahrung gesammelt. Für viele Betroffene waren es überwiegend schlechte Erfahrungen. Das Wort Treuhand ist seitdem belastet.

Jetzt hat Schäuble den Treuhandfond quasi als letztes Unterwerfungsmittel eingesetzt. Man muss nicht sehr schwarzsehen, wenn man annimmt, dass auch dieses Mal einige Vermögenswerte auf nicht immer eindeutig nachvollziehbare Art und Weise und öfters unter Wert versilbert werden.
Für den Griechenlandtourismus wird sich dies (Privatisierung von Flughäfen u.ä.) erst auf längere Sicht auswirken.

Wesentlich heftiger wird der ohnehin gebeutelte Griechenlandtourismus von den Steuerbeschlüssen getroffen werden. Für Hotelübernachtungen soll der reduzierte Steuersatz aufgehoben werden. Die Mehrwertsteuer soll generell erhöht werden. Steuererleichterungen für die Inseln sollen reduziert bzw. aufgehoben werden. Wenn man zynisch wäre, könnte man dagegen rechnen, dass der Mindestlohn gesenkt werden soll.
Jetzt mag man generell zu dem ganzen Griechenland-Komplex unterschiedlicher Meinung sein. Das kann man nachvollziehen. Aber unbestritten muss man festhalten, dass durch die oben beschriebenen Beschlüsse ausgerechnet jener Wirtschaftszweig heftig betroffen wird, der bislang noch am besten funktionierte und einen wesentlichen positiven Beitrag zu den griechischen Steuereinnahmen leistete. Das wird zweifelfrei, und da muss man kein großer Prophet sein, negative Auswirkungen auf den Tourismus haben.

Dass die deutschen Verhandlungspartner dies in ihren Überlegungen berücksichtigt hätten, war nicht zu erwarten. Tourismus wird auch in Deutschland von der Regierung stiefmütterlich und nicht nach seiner wirtschaftlichen Bedeutung (insbesondere für Arbeitsplätze) behandelt. Siehe hierzu auch die späte Berufung einer Staatssekretärin für Tourismus (und dies auch nur quasi als Halbtagsjob).

Wenn darauf noch Bürokratie trifft, dann „Gute Nacht“. Letztes Schmankerl der deutschen Steuerfritzen: Künftig 19% Mehrwertsteuer für Saunabesuch in Hotels. War die mühsame Trennung der Steuersätze beim Frühstück schon ein bürokratisches Meisterstück, muss jetzt jeder Hotelier quasi Aufzeichnungen führen, wer von seinen Gästen die Sauna besucht. Bisher konnte jeder Gast nach Belieben, wann immer er wollte und ohne Anmeldung die Sauna benutzen.
Aus Erfahrung ist zu befürchten, dass dieser Beschluss nicht deren (Steuerbehörde) letzter Streich war.
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Anmerkung: Durch die in dieser Woche anstehenden Beschlüsse in Athen und in anderen europäischen Hauptstädten, kann sich die Lage noch dramatisch ändern. Sicherlich nicht zum Besseren.

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