Dieses Themenhotel hat noch gefehlt….
Es ist manchmal schwierig sich in der „neuen“ Hotelwelt zurechtzufinden. Früher war das einfacher. Von einem Golfhotel hatte man eine klare Vorstellung. Ebenso von einem Wellnesshotel, wenngleich dann oft Erwartung und Realität etwas auseinander lagen. Aber worin unterscheiden sich Themenhotel, Konzepthotel, Designhotel und Lifestylehotel? Da wird es im Detail schon schwierig. Natürlich wollen die Veranstalter da nicht zurückstehen, siehe Sensimar und Sentido. Ob jeder BBB-Leser auf Anhieb weiß, was ist TUI und was ist Thomas Cook? Und was ist genau der Unterschied zu Purivda, Smartline, Primasol, Sunprime oder Viverde?
Wer es etwas ausgefallener will, hat inzwischen eine fast unbegrenzte Auswahl: vom Unterwasserhotel, Gefängnishotel, Baumhotel, Weinfässerhotel, Heuhotel, zum Hotel für Hobbits oder Hotel in einer Boeing 747, in einer Kirche oder in einer Stierkampfarena.
Besonders Pärchen stehen dabei oft im Fokus der Hotelanbieter, z.B. Liebes- oder Lovehotels für Hochzeitspärchen oder solche die es noch werden wollen oder vergessen haben „wie es war“, mit entsprechendem Interieur bzw. Accessoires. Danach kommen die Angebote der Clubhotels für „Kinder die mit ihren Eltern“ verreisen. Einige Jahre später versprechen die „adult only“-Hotels genau das Gegenteil.
Aber in dieser Reihe hat bislang etwas gefehlt. Die Divorce-Hotelkette bietet jetzt Scheidungshotels an. Diese Hotels sind nicht so schrecklich, dass man sich nach einem Aufenthalt vor Schreck scheiden lassen will (bekanntlich ist der 3. Urlaubstag der gefährlichste), sondern richten sich gezielt an Paare, die sich in ihrem Scheidungswillen sicher sind. Sechs Hotels in den Niederlanden und neuerdings eine Luxusherberge in den USA scheinen das Geschäftsmodel zu bestätigen. Bei einem 3-Tage-Hotelaufenthalt wird eine Scheidung quasi über das Wochenende versprochen. Man reist am Freitag als Paar an und am Sonntagabend als Single wieder ab. Dieses Wochenende muss man aber bereit sein, gemeinsam zu verbringen. Natürlich stehen pro Paar zwei Einzelzimmer zur Verfügung. Wenn man dem Hotelchef glauben darf, haben aber auch schon welche im Doppelzimmer übernachtet, „wie es angefangen hat, wollen wir es auch wieder beenden“. Sicherlich nicht im Stil eines Loveroom-Hotels.
Eigentlich wäre doch auch eines der Gefängnishotels dafür geeignet: Gefängnisatmosphäre Freitag und Samstag, um dann am Sonntagabend „entlassen“ zu werden.
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