Wowereit und Platzeck sind für BER (mit Recht) genügend geprügelt worden. Aber der dritte Gesellschafter Bundesrepublik, in Person des Bundesverkehrsministers Ramsauer, tat bislang so, als sei er vollkommen unbeteiligt. Insbesondere Ramsauer machte wieder kraftvoll was er am besten kann: „Nichts tun“. Aber das natürlich „in aller Entschlossenheit“.
Eine kurze Aufregung gab es, als der Ober-Nicht-Aufseher Wowereit zurücktrat, ein Nachfolger (in Person von Platzeck) gesucht werden musste und ein Abgeordneter der Union meinte „jetzt werde eine Pfeife durch eine andere Pfeife ersetzt“.

Jetzt musste sogar Ramsauer etwas tun. Die entsprechende Pressemeldung, nachzulesen auf der Seite des Bundesverkehrsministeriums, ist ein Musterexemplar für das Verbreiten von heißer Luft. Besser geht es wirklich nicht:

Hier die Pressemeldung im Wortlaut:
„Die Gesellschafter der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH (FBB) haben heute das weitere Vorgehen beraten. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer, Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble, der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit und der Ministerpräsident des Landes Brandenburg Matthias Platzeck, erklären:
Die Gesellschafter haben heute in einem Gespräch bekräftigt, die Probleme beim Flughafen Berlin-Brandenburg gemeinsam entschlossen anzugehen. Der Flughafen soll schnellstmöglich fertiggestellt und eröffnet werden. Alle dazu erforderlichen Entscheidungen im Aufsichtsrat sollen einvernehmlich getroffen werden. Es ist im gesamtstaatlichen Interesse das Flughafenprojekt erfolgreich zu Ende zu bringen.“

Das ist die komplette Pressemeldung. Geht’s noch? Nach vier Eröffnungsverschiebungen und einer Kostensteigerung um (bislang) 2,6 Mrd. Euro in einer Top-Krisen-Sitzung einen solchen Schwachsinn als Lösung zu verbreiten?

Aber Ramsauer kann tatsächlich noch besser! Am Sonntag erklärte er, das mit den Mehrkosten sei nicht so schlimm, diese würden den Steuerzahler nicht belasten, denn der Flughafen würde später (wenn er mal eröffnet sei), dieses Geld über höhere Gebühren wieder hereinholen. Entschuldigung, wer zahlt dann diese höheren Gebühren? Der liebe Gott? Im Endergebnis doch wohl die Fluggäste und das ist dann wieder der Steuerzahler.
Ist der Mann so doof oder glaubt er uns unbegrenzt vera….. zu dürfen?

Nachtrag: Dass ihn und seinen Staatsekretär im Aufsichtsrat keinerlei Schuld trifft, ist natürlich selbstredend.