Himmelfahrt
Da sind dann auch die letzten kleinen Hoffnungen der Meilenbesitzer bei Topbonus gen Himmel gefahren. Aus Topbonus ist endgültig Nullbonus geworden. Zu lange haben sich Management und offensichtlich auch Insolvenzverwalter Christian Otto an einen seidenen Faden „Goldener Investor mit Traumlösung fünf vor zwölf“ geklammert. Leider gilt auch hier die Regel, je schöner desto unwahrscheinlicher. Der Flughafen Hahn bzw. der Flughafen Lübeck können ein Lied von solchen dubiosen Investoren singen. In den Verhandlungen ist „Geld kein Thema“ (man hat genug) und wenn es dann ums Zahlen der vertraglichen Summen geht, ist leider „Geld auch kein Thema“ mehr.
Dubioser Investor
Bei topbonus soll es sich beim Investor gerüchteweise um die „Airlogix Loyalty Group“ handeln, anscheinend mit zypriotischen Wurzeln. Die von ihm vorgelegte Finanzierungsbestätigung einer Bank in zweistelliger Millionenhöhe ist anscheinend tatsächlich nicht viel mehr wert als die alten Topbonus Karten, die man im Februar noch mit dem Logo Oneworld im Keller gefunden hatte. Unter dem Zwang der letzten Hoffnung gab es dann noch einen nutzlosen Zahlungsaufschub bis sich die alte Indianerregel durchsetzt: „wenn du auf einem toten Pferd sitzt, steige ab“. Jetzt ist der Insolvenzverwalter „abgestiegen“ und hat in die „Regelinsolvenz“ übergeleitet.
Zusagen von Investoren sind nicht immer das, was sie scheinen, insbesondere wenn sie nicht deutscher Rechtsprechung unterliegen. Schmerzhaft erinnert man sich an die noch größere „Scheinzusage“ von Etihad im Geschäftsbericht der Air Berlin zur Weiterführung der Geschäftstätigkeit. Von angeblich heute auf morgen war diese nicht mal mehr das Papier des Geschäftsberichtes wert. Klar, dass jetzt der Insolvenzverwalter der Air Berlin, sich zuerst auf diesen großen Brocken stürzen will. Aber ohne Regierungsunterstützung wird da nichts zu holen sein. Ich schätze mal, das wird letzten Endes auf einen Kompromiss hinauslaufen. Auf eine im Vergleich zur Forderung kleine Summe, gerade noch groß genug, um den Kredit der Bundesregierung vollständig zurückzuzahlen.
Grand Cru Airlines statt Germania
Auf ein Geschenk des Himmels dagegen hofften kurzzeitig Passagiere von Germania, die am Wochenende nach Fuerteventura fliegen wollten. Da stand plötzlich ein Subcharter mit dem traumhaften Namen „Grand Cru Airlines“ am Flughafen. Zwar kannte niemand diese Airline, aber einige Optimisten wetteten schon darauf, ob sie in Burgund oder Bordeaux beheimatet sein könnte. Und vor allem, ob es dem Namen entsprechend vielleicht auch ein kostenloses Schnuppergetränk aus dieser Gegend geben könnte.
Aber, Wahrheit kann bitter sein, siehe oben! Der Ersatzflieger hatte noch nie eines der beiden französischen Weinbaugebiete gesehen, weil sein Heimatflughafen Vilnius leider mehr als 2.500 Km nordöstlich vom guten Wein entfernt liegt. Ob es ersatzweise den typischen „litauischen Met“ gab, ist leider nicht überliefert. Garantiert gab es aber nichts umsonst. Leider auch keine topbonus Meilen mehr.
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