Mallorca auf einem Abstiegsplatz
So etwas nennt man Duplizität der Ereignisse. Hinter den Kulissen des Fußballclubs RCD Mallorca (er nennt sich auch der königliche Club) kracht es gewaltig. Nicht zuletzt auch deswegen steht er auf einem Abstiegsplatz und nur ein mittelgroßes Wunder wird ihn vor dem drohenden Abstieg retten können. Dabei war als Ziel des Clubs die Qualifikation zur Champions League ausgegeben worden.
Leider gilt ähnliches auch für den Tourismus auf Mallorca. Kleiner Unterschied, dieser „kommt aus der Champions League“. Aber vielleicht ist es auch keine zufällige Duplizität, sondern es ist eher auf vergleichbare inseltypische Ursachen zurückzuführen.
Erinnern Sie sich, liebe Leserinnen und Leser der Bissigen Bemerkungen, noch an den letzten Absatz der BBBs vom 17.7.2011 (“Müssen wir jetzt auch noch Mallorca retten?“). Da stand zu lesen:
„Was für ein starkes Zielgebiet ist doch Mallorca, dass alle politischen Tourismus-Dilettanten es nicht geschafft haben, Mallorca kaputtzumachen, obwohl sie sich Jahr für Jahr in wechselnder Besetzung aufs neue Mühe geben. Ein Mallorca ohne Politiker, das wäre ein Traum!“
Aber leider gibt es dieses Mallorca ohne Politiker nicht.
Lassen wir doch einmal die Presse-Ãœberschriften der letzten Wochen auf uns wirken:
– Mallorca plant Mietwagen-Steuer, Mehrkosten für Urlauber noch unklar.
– Mallorca plant Berg-Maut
– Ab Sommer sollen verpackte Getränke besteuert werden
– Mallorca erhebt „Deutschen-Steuer“ (BILD)
– Ökosteuer auf Mallorca
– Neue Abzocke auf Mallorca (WAZ)
– Gepäckwagen am Palma Airport künftig kostenpflichtig
– Mallorca sucht Geldquellen
– Urlaub auf Mallorca wird künftig deutlich teurer
– Mülltourismus auf Mallorca (wobei hier nicht die Touristen gemeint sind, sondern die Verbrennung von Festlands-Müll um zusätzliche Einnahmen zu erzielen).
Man muss kein Tourismusfachmann sein um zu ahnen, dass diese „Ideen“ für den Mallorca-Tourismus nicht gerade förderlich sind (vom ohnehin angespannten Preisbild auf Mallorca mal ganz abgesehen).
Erinnern Sie sich noch an die Diskussion, es solle künftig auf dem Ballermann disziplinierter zugehen (auch hier ein himmelweiter Unterschied zwischen angekündigt, dann geplant und schließlich realisiert).
Aber der wahre „Ballermann“ scheint die mallorquinische Regierung und das mallorquinische Parlament zu sein.
Und wenn man ganz ganz leise ist, hört man das vergnügte Lachen aus der Türkei.
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