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Prosit Neujahr – alles wird besser

Sorry, aber das war natürlich nur ein kleiner BBB-Scherz in der Überschrift. Nichts wird besser. Es sei denn es wird draußen wärmer. Dann hat die Bahn keine Probleme und die Flughäfen auch nicht. Es ist aber auch wirklich ärgerlich, wie überraschend es jedes Jahr Winter wird und vor allem wie wörtlich der Winter sein Versprechen „Winter“ nimmt.

Über das Zugfahren hat sich die Medienwelt schon ausreichend ausgelassen. Wobei bei den vielen „klugen Ratschlägen“ manchmal vergessen wird, dass die Bahn pro Tag 27.000 Fahrten abspult. Rein zahlenmäßig müsste der Winter bei den Flughäfen leichter zu bewerkstelligen sein. Wie pflegte Radio Eriwan zu sagen: „Im Prinzip ja, aber…..“ Die Flughäfen oder besser gesagt die entsprechenden Abfertiger für die Enteisung (wie z.B. GlobeGround Berlin) haben natürlich vorgesorgt. Sagen sie zumindest. Sie haben die Lager vergrößert und vor allem tolle Verträge für ausreichende Nachlieferungen geschlossen. Aber die liebe Globalisierung hat dafür gesorgt, dass bei den Lieferanten für Enteisungsmittel kein Wettbewerb mehr herrscht. Und die Schlaumeier dort (wie z.B. Clariant) haben natürlich auch schon etwas von „just in time-Lieferung“ gehört und wenden es auch an. Und wenn dann einmal ein einziger Bestandteil dieses Enteisungsmittels fehlt, dann wird es verdammt eng. Und jetzt fehlt Glykol!
Ja, das gute alte Glykol, das die Österreicher mal vor Jahren in ihren Wein geschüttet haben damit sich die Aromastoffe besser entfalten? Genau. Übrigens ist der Skandal damals aufgeflogen weil ein Winzer auffällig große Mengen von Frostschutzmittel in seiner Steuererklärung geltend machte. In den Glykol-Skandal war auch der Berliner Wirtschaftssenator Pieroth verwickelt, der im Neben- (Hauptberuf?) Chef einer großen Weinfirma war, die ebenfalls große Mengen Glykol in ihren Wein schütteten. Von „zuviel Glykol“ wie bei dem damaligen Wirtschaftssenator träumt nun die Berliner GlobeGround.

Ok, was ist zu tun? Glykol muss her. Und wo gibt es genügend? In den USA! Liebe Fluggäste, die Ihr zur Zeit gerade in den USA seid. Bitte auf dem Rückflug soviel Glykol mitbringen wie ihr tragen könnt und in Eure Koffer passen. Das kann man dann bei uns zu einem ordentlichen Preis an die Enteiser-Fuzzies verkaufen.

Der Scherz mit „alles wird besser“, betrifft natürlich auch das große Wahlversprechen „mehr Netto vom Brutto“. Ab sofort wird vieles richtig teurer. Die sog. Flugabgabe (von 8 – 45 Euro), die Krankenkassenbeiträge, die Tabaksteuer, die Spritpreise an den Tankstellen, die Strompreise und als Konsequenz weiterer Aufgabenverlagerungen an die Kommunen auch viele kommunale Abgaben. Und warum? Nur weil bei der Weitergabe des Merkelschen Versprechens „Wir wollen intelligent sparen“ an die Mitarbeiter der Bundesverwaltung ein klitzekleiner Schreibfehler passierte. Statt „wir wollen intelligent sparen“, stand da geschrieben „wir wollen Intelligenz sparen“. Noch nie zuvor wurde mit so großer Begeisterung eine Aufforderung befolgt.
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In eigener Sache.
Dann loben wir uns mal selbst, denn in 2010 sind die Rekorde nur so gepurzelt.
429.000mal wurden die BBBs gelesen (keine Klicks, sondern auf der Seite gewesen, entweder bei den 3.841 Newsletter-Abos oder direkt auf der Homepage!). Danke an die lieben Leserinnen und Leser.
Und was steht 2011 an? Am 1.3.2011 werden die BBBs 10 Jahre alt. Nicht zu fassen, aber es stimmt: 10 Jahre BBBs. Dann denkt schon mal über ein nettes Geschenk nach.

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Im Reiseradio (www.reiseradio.org) geht es diese Woche in den Norden. Island, Finnisch Lappland und die teuerste Kreuzfahrt der Welt, sind die Ziele. Und dann noch etwas Traumschiffschelte. In den akustischen Bissigen Bemerkungen wird dann über das Traumschiff auf andere Art abgelästert. Außerdem geht es wie so oft um unser Lieblingsthema Sicherheit beim Flug.

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