Ryanair hat nicht nur einen Ergebnisschaden, sondern muss auch noch Schadenersatz zahlen.
Zum Glück geht es nicht immer gut, wenn man in der Werbung jeglichen Anstand vermissen lässt. Und Ryanair glaubt auf diesem Gebiet öfters nach eigenen Spielregeln gegen die Chefs anderer Airlines oder gegen Flughäfen die nicht im Ryanair-Angebot sind, etwas flegelhaft werben zu dürfen.
So legten sie dem französischen Staatspräsident Sakorzy und seiner Frau Cala Bruni per Sprechblase in den Mund „Mit Ryanair kann meine ganze Familie zu meiner Hochzeit kommen“. Leider ist nicht überliefert worüber sich Sakorzy mehr geärgert hat, über die Dreistigkeit mit seinem Konterfei unerlaubt zu werben oder über die Aussicht, es kämen tatsächlich alle Familienangehörigen zur Hochzeit. Die vom Gericht dafür verhängte Geldstrafe war mehr als berechtigt.
Es war ohnehin nicht die Woche des irischen Großmauls O`Leary. Schließlich musste er einen dramatischen Gewinneinbruch von Ryanair um 27% für das letzte abgerechnete Quartal berichten und zusätzlich seinen Aktionären „beichten“, dass für das kommende Geschäftsjahr (beginnend ab 1.April) mit einem Gewinnrückgang um bis zu 50% zu rechnen sei. Neben einigen nachvollziehbaren Gründen (Treibstoffkostensteigerung), klingt die weitere Begründung „niedrige Ticketpreise“ direkt amüsant. Dass jemand der permanent Tausende von Tickets verschenkt irgendwie niedrige Ticketpreise hat, scheint auch ohne betriebswirtschaftliches Studium nachvollziehbar.
Und diese Logik wird auch noch gesteigert, durch seine Ankündigung in ein paar Jahren alle Tickets kostenlos abgeben zu wollen. Weit scheint es jedenfalls zur Beantwortung der eigentlich sarkastisch gemeinten Frage der Bissigen Bemerkungen „Wann führen die Billig-Airlines den Minus-Preis ein“ (siehe BBBs vom 11.11.2002) nicht mehr zu sein. Aber liebe potenzielle „Freiflieger“ nicht zu früh freuen. Die für solche Taten besonders verdächtige Ryanair, arbeitet schon an dem Projekt, in dem die „Nebenkosten“ stark steigen: permanente Gepäckgebühren-Erhöhung, steigende Kreditkartenkosten, eine sauteure Hotline in der man auch „geschickt gehalten“ wird und vieles mehr werden anscheinend nur noch von den „abgehärteten“ (oder nicht nachrechnenden) Ryanair-Kunden akzeptiert. Aber auch hier geht wahrscheinlich „der Krug (O`Leary) solange zum Brunnen bis er bricht“.
Da fällt einem doch sofort ein, wofür demnächst die nächste Ryanair-Gebühr fällig wird: für die Benutzung von Spuktüten.
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