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Special zur Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Berlin

Neun Tage lang findet die Leichtathletik-WM in Berlin statt, das drittgrößte Sportereignis der Welt (nach Olympischen Spielen und Fußball-Weltmeisterschaft). Nicht nur sportlich ein echter Leckerbissen, sondern auch touristisch für Berlin ein Highlight mit Nachwirkung. Erstens passen Sport und Tourismus wesentlich besser zusammen, als Politik und Tourismus. Zweitens ist so ein Sportfest in der öffentlichen Wahrnehmung deutlich positiver belegt als ein Polit-Gipfel. Und im Unterschied zu diesen politischen Ein- bis Zwei-Tage-Veranstaltungen gibt die WM mit neun Tagen und insgesamt mind. 400.000 Besuchern viele Chancen die touristischen Möglichkeiten von Berlin zu erkunden. Wer da kommt hat Zeit mitgebracht. Kurzum: Eine großartige Chance für Berlin (und für Deutschland) in einer touristisch nicht einfachen Zeit.

Als passendes Schmankerl zu diesem sportlichen Großereignis ausnahmsweise mal eine „persönliche“ Sport-BBB:
Heiligabend (2008) um 18.29 Uhr war die Welt für mich noch in Ordnung. Um 18.30 Uhr erhielt ich mein Weihnachtsgeschenk: Eine bereits gebuchte Startkarte für einen 10 Km-Stadtlauf in Berlin. Na und?
Da gab es leider ein Problem oder genauer gesagt mehrere Probleme.
1. Problem Figur: Meinem Gewicht entsprechend, bin ich mindestens 30 cm zu klein.
2. Problem Trainingszustand: Wie der so ist, wenn man jeder Treppe konsequent durch Benutzung des Fahrstuhls aus dem Wege geht und mit ebensolcher Konsequenz mehrstöckige Häuser meidet, die keinen Fahrstuhl haben (von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen).
3. Problem Zeit bis zum Lauf: Nur noch 137 Tage (Restliche Weihnachtsfeiertage, Silvester, Ostern und div. Geburtstagsfeiern eingeschlossen).
Lösung: Professionelle Hilfe war notwendig.

Da begegnete mir zufällig Thomas Wessinghage (ehemaliger Europameister über 5.000m). Wir hatten früher einige gemeinsame Sporterlebnisse. Er besiegte im Stadion über 1500 m und 5000 m die Weltelite, während ich als Zuschauer im Sessel saß und ihn anfeuerte. Ihm schilderte ich mein Problem und er empfahl mir sein Laufseminar.

Laufseminar? Vor meinem geistigen Auge sah ich asketische Körnerfresser, die den ganzen Tag im Trainingsanzug umherlaufen und nur über ihre Erfolge und ihre Verletzungen reden. Trotzdem forderte ich die Unterlagen an. Ein „Highlight“ fiel mir sofort auf: Nüchternlauf am Sonntagmorgen. Bereits vor 8.00 Uhr laufen und ohne Frühstück? Dieser Tagesordnungspunkt war für mich schon „gelaufen“. Aber egal, für den Erfolg muss man Opfer bringen. Ab nach Bad Wiessee.

Von nun an gab es nur noch positive Überraschungen. Die Mitläuferinnen und Mitläufer waren überraschend ganz „normale Menschen“. Mit Videoanalyse, Puls- und Laktatmessung wurde die persönliche Fitness festgestellt. Abends wurden die Erkenntnisse vom Tag erläutert. Mein Laufstil war überraschender Weise vollkommen in Ordnung, aber mit dem bei mir festgestellten Laktat (Milchsäure im Blut, wegen schlechtem Trainingszustand), hätte ich noch drei andere Läufer versorgen können. Konsequenz daraus: Ich muss künftig etwas langsamer trainieren.

Schon am nächsten Tag, beim Long Jog-Erlebnislauf über 8,5 Km, setzte ich das Erlernte um. Bald merkte ich, wie das etwas langsamere Laufen mir gut tat. Nach der Hälfte der Strecke fühlte ich mich so gut, dass ich an Tempo zulegen konnte. Ein herrliches Gefühl soviel Reserven zu haben. Und es wurde immer noch besser. Zwar war das noch nicht der oft gerühmte „Runners High“, aber zumindest „Runners Flow“. Selbst die kleine Gemeinheit vom Veranstalter, dass der letzte Kilometer ein durchgehender Anstieg war, konnte mich nicht mehr schrecken.

Es wurde Sonntagmorgen. Ich stand nicht nur pünktlich um 7.30 Uhr und ohne Frühstück startbereit, sondern war erstaunlicherweise auch fröhlich. Ich erkannte mich nicht wieder. Der folgende Wendepunktlauf auf einer Teilstrecke um den Tegernsee, war kein Problem. Fast hätte ich gerufen: „Leute macht Platz, ich komme“.

Und die letzte Überraschung erwartete mich am Montagmorgen auf der häuslichen Waage. Ich hatte völlig unbemerkt 2,5 kg abgenommen. Das nicht durch weniger Essen, sondern nur durch leicht andere Ernährung, mehr Schlaf als normal und eben mehr Bewegung. So kam ich glücklich und hoch motiviert zum Laufen zurück. Der „Stein des Anstoßes“, der 10 Km Stadtlauf in Berlin, wurde kurze Zeit später locker und in geplanter Zeit absolviert. Einmal in Bewegung gekommen, inzwischen wieder im akzeptablen Gewichtsbereich, werden die Ziele nun höher gesteckt. Für den 2. Mai nächsten Jahres ist ein Halbmarathon in Hannover fest eingeplant. „Leute macht Platz, ich komme.“

Eine Kurzfassung dieser BBB findet sich im aktuellen Bordmagazin der Air Berlin. Der für den 2. Mai 2010 geplante Lauf ist der TUIfly-Halbmarathon. Immer schön auf Ausgewogenheit bei den Airlines achten.

Wer Interesse hat: für 2010 sind weitere acht Laufseminare mit Prof. Dr. Thomas Wessinghage in Bad Wiessee geplant. Näheres erfährt man unter s.fiss@medicalpark.de oder unter info@thomas-wessinghage.de.
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Eigentlich sollte das für heute genügen. Jetzt hat diese Woche die CDU ein Raumfahrtprogramm zum Mond angekündigt. Spiegel online titelte „Peter Hintze (Luft- und Raumfahrt-Koordinator der Bundesregierung) will zum Mond“. Sorry, da fällt den BBBs spontan ein „Ist der nicht ohnehin hinter dem Mond zuhause?“.
Interessant auch der Kommentar in der Frankfurter Rundschau: „Das ist reine Känguru-Politik. Große Pläne und kein Geld im Beutel.“

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