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Die Lokomotivführer von Fraport

Erinnern Sie sich noch an den großen Streik der Lokomotivführer in 2007/2008. Eine Bedienstetengruppe an exponierter Stelle missbrauchte ihre Machtposition, benutzte „ihre“ Passagiere quasi als Geiseln, um sich einseitig (im Vergleich zur überaus großen Zahl der anderen Beschäftigten) erhebliche Vorteile zu verschaffen. Zusätzlich nervig war damals das andauernde „rein in die Kartoffeln/raus aus den Kartoffeln“. Mal wurde Streik angedroht, dann wieder unterbrochen zum Verhandeln, dann wieder gestreikt, dann wieder gedroht oder auch nicht. Kurzum eine Art neverending Streikstory, die alle Kunden zusätzlich die Zornesadern anschwellen ließen. Freunde schaffte man sich dabei nicht.
Die knapp 200 Vorfeld-Beschäftigten am Frankfurter Flughafen treiben es noch „doller“. Die Gruppe ist wesentlich kleiner (als damals die Lokomotivführer-Gruppe), dafür sind ihre Forderungen umso unglaublich größer. Und jetzt auch noch der Hickhack um Streik oder Nicht-Streik und dann wieder Streik. „Follow me“ steht normalerweise auf Ihren Fahrzeugen. Follow me? Nein, danke!

Zwei „Aufreger“ von letzter Woche sind noch nachzutragen, beides zu Themen die von den Bissigen Bemerkungen „gehasst werden wie die Pest“ (verwenden wir ruhig diesen Ausdruck).
Erst jetzt wurde bekannt, dass die Bonn-Berlin-Pendler im sog. Beamten-Shuttle nur 6 Euro Luftverkehrsabgabe zahlen, statt der normalerweise gültigen 7,50 Euro wie sie alle Fluggäste in Deutschland zahlen müssen. Das ist eine Unverschämtheit. Abgesehen davon, dass der ganze Zwei-Standorte (Bonn/Berlin) Quatsch so unnötig ist wie ein Kropf und nur unvertretbar die ohnehin klamme Staatskasse belastet, nimmt der Staat (nennen wir besser Namen: Ramsauer in Kooperation mit Schäuble) sich hier die unglaubliche Frechheit heraus, alle Kunden einer Branche zu belasten, aber sich selbst einen Preis-Nachlass zu geben. Spätestens jetzt ist auch das Märchen von der ökologischen Steuerungsfunktion dieser Abgabe ad absurdum geführt.

Zweiter Aufreger:
Ebenso durch Zufall wurde bekannt, dass bestimmte Politiker, wie z.B. die Parteichefin der Grünen, Claudia Roth, an den Warteschlangen beim Security-check vorbeigehen dürfen, ohne Handgepäck-Kontrolle und Abtasten (wer möchte letzteres in diesem Fall auch freiwillig machen). Zur Klärung: Es gibt einen „geheimen Erlass“ (geheimer Erlass? In was für einem Staat leben wir inzwischen?) des Bundesinnenministeriums, dass „Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens der Bundesrepublik Deutschland“ auf Wunsch von der Luftsicherheitskontrolle freizustellen sind. Die Bissigen Bemerkungen haben mehrfach klar gemacht, wie teilweise schwachsinnig die Art der Luftsicherheitskontrolle ist. Das stört aber die Verantwortlichen nicht, denn sie lassen sich ja davon freistellen.
Obwohl, nach scharfem Nachdenken, kommen die Bissigen Bemerkungen zu einer überraschenden Erkenntnis. Macht diesen „Persönlichkeiten“ in der Tat die Ausreise so leicht wie möglich, aber erschwert verdammt nochmal die Einreise (oder noch besser, macht sie unmöglich). Ach wäre das schön!
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In den BBBs von letzter Woche („Realsatire besser als jede Büttenrede“) war auch von der Vorsitzenden des Bundestagsausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Frau Dagmar Wöhrl und von dem Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl die Rede. Zu dieser Kolumne erreichte uns eine längere Email von Herrn Wöhrl. Fairerweise möchten wir daraus zwei Passagen wiedergeben (ohne eigene Kommentierung):

zum einen: “Vielleicht ist das für Sie (gemeint sind die BBBs) auch nicht weiter wichtig, denn schließlich habe ich den Pfad der Tugend verlassen und beim Kauf der INTERSKY nicht nur einen stolzen Betrag für die Anteile bezahlt, sondern mich auch zu einer nennenswerten Kapitalaufstockung bereit erklärt. Außerdem möchten wir dieses Unternehmen sogar ausbauen und im Bestand halten.”

zum anderen: “Was unsere Familienkasse anbetrifft so sei nur erwähnt, dass ich meiner Frau vor der Reise ein kleines Bündel 1,– $ Noten mitgegeben habe, weil ich weiß, wie wichtig es ist Kleingeld auf solchen Reisen zu haben. Es gibt sie also im Hause Wöhrl, aber wahrscheinlich hat meine Frau zuvor so viele “Einer” ausgegeben, dass zu diesem Zeitpunkt keine mehr übrig waren.“

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Realsatire besser als jede Büttenrede

Dieses Jahr wurde den Büttenrednern ganz schön die Show gestohlen, denn das „wahre Leben“ zeigte sich zuletzt von einer teilweise solch grotesken Seite, dass sich das kein Redner ausdenken konnte. Auch die Bissigen Bemerkungen stoßen an ihre Grenzen, wenn die „Wirklichkeit“ sich so verrückt darstellt, dass man verdammt viel Fantasie braucht um das karikaturistisch noch zu übertreffen.
Insbesondere in den letzten Tagen stolperte man über so viele Verrücktheiten, dass das Faschingsprogramm im TV im Vergleich dazu ausgesprochen langweilig war.

Im Folgenden wollen wir nur auf die „größten Kracher“ zurückkommen, z.B. wie „unanständig arm“ Herr Middelhoff ist, wie die CSU „Vorzeige“-Abgeordnete Wöhrl in Burma mit einem 100 Dollar-Schein bei Einkaufen „herumwedelte“, wie TUI ihren Aktionären statt einer Dividende nur alte Kekse schenkte, wie ein Bundespräsident Pech mit seinem letzten „Verteidiger“ Peter Hintze hatte und wie Angela Merkel genauso überraschend zum Gauck-Fan wurde wie Otto Rehagel zum Trainer von Hertha BSC Berlin.

1. Die BBBs haben schon oft zum Ausdruck gebracht was sie von dem Ex-Arcandor Manager Middelhoff halten, nämlich rein gar nichts. Man musste sich in der Vergangenheit nur ärgern wenn seinem permanentem „Ausstoß von heißer Luft“ auf verschiedenen Branchentagungen eine unberechtigt große Plattform geboten wurde (siehe u.a. BBBs vom 28.9.2008 „Wenn von einem Vordenker der Lack abblättert). Wie sehr er als Aufseher von Thomas Cook mit seinen Spesen „hauste“, wird inzwischen auch vom Arcandor-Insolvenzverwalter mit einer Rückforderung thematisiert. Jetzt klagte Middelhoff vor Gericht um die Freigabe seiner Festgeldanlage in Höhe von 23 Mio. Euro (!!!), welche das Bankhaus Sal. Oppenheim aus gutem Grund verweigert. Er versuchte glaubhaft zu machen, dass er ohne das Geld evtl. in eine „existenzielle Notlage“ geraten könnte und verwies darauf, dass er und seine Familie mehr als 70.000 Euro zum Leben bräuchten und diese Ausgaben „nicht in zumutbarer Weise reduzierbar“ seien. Damit es kein Missverständnis gibt, 70.000 Euro pro Monat wohlgemerkt. Das muss doch ein Schlag mitten in das Gesicht jedes redlichen Thomas Cook– oder Karstadt-Mitarbeiters sein. Zum Glück wurde der Antrag abgelehnt, das Gericht war der Meinung „er möge sich gefälligst an der Wirklichkeit orientieren”.

2. Zugegeben auf einer vollkommen anderen finanziellen Ebene, aber ebenso weltfremd, spielte sich der Fauxpas von Dagmar Wöhrl (CSU-Vorsitzende des Bundestags-Entwicklungsausschusses) ab. Während einer „Dienstreise“ mit Minister Niebel in das unsäglich arme Burma erfreute sie sich bei der Besichtigung eines Dorfes nicht nur „an der dörflichen Idylle“, sondern wollte auch einer armen Frau am Straßenrand eine bestickte Tasche für 2 Dollar abkaufen und mit einem 100 Dollarschein bezahlen. Unschuldig fragte sie danach ob man „wechseln könne“. Konnte man natürlich nicht. Ihr Ehemann, der Multiunternehmer Hans Rudolf Wöhrl, hatte schon mal für einen Euro gleich eine ganze Fluggesellschaft (dba) gekauft und musste sich damals von seinem Anwalt bei der Vertragsunterzeichnung exakt diesen einen Euro leihen. Kleingeld gibt es wohl nicht im Hause Wöhrl.
Im Moment ist Hans Rudolf Wöhrl wieder auf Einkaufstour und demnächst bestimmt dann auch wieder auf Verkaufstour, wenngleich sein früherer Stammabnehmer Air Berlin wohl nicht mehr zur Verfügung stehen dürfte. Die Wirtschaftswoche war letzte Woche in einem Bericht über Wöhrl so freundlich die Bissigen Bemerkungen zu zitieren, die Wöhrl vor einiger Zeit den Titel „GröFaz – größter Fluggesellschaften Verkäufer aller Zeiten“ verliehen hatten.

3. Von vergleichsweise unglaublicher Sparsamkeit präsentierte sich letzte Woche die TUI auf ihrer Hauptversammlung. Zwar gab es wiederum keine Dividende, dafür wurden die Aktionäre großzügig mit Keksen beschenkt. Dummerweise war darauf zu lesen „Merry Christmas TUIfly“. Das fanden die Aktionäre wenig spaßig zur Entsorgung alter Kekse eingesetzt zu werden.

4. Es ist nur schwerlich möglich an der „Affäre“ Wulff vorbeizugehen. In den BBBs vom 16.1.2012 (Reisen zum Weltuntergang) hieß es hinsichtlich des Weltuntergangs zwar schon „Halten Sie Abstand von Christian Wulff und Philipp Rösler. Bei denen wird der Weltuntergang garantiert noch früher stattfinden“, was zumindest bei Wulff schon in Erfüllung gegangen ist. Ausgerechnet sein letzter verbliebener öffentlicher Verteidiger, Peter Hintze, lieferte mit einem „hilfreich“ gedachten Hinweis auf eine Aktennotiz von Wulff, die „entscheidende Hilfe“ für die Staatsanwaltschaft für die Einleitung eines Verfahrens. Verrückter geht es kaum noch.

5. Und dass Angela Merkel mal wieder einen ihrer berühmten unerwarteten Haken, mit dem „Vorschlag Gauck“ schlagen würde, hätte nicht nur vor einem Monat niemand zu prognostizieren gewagt, offensichtlich wusste sie es selbst am Sonntagnachmittag noch nicht. Am Sonntagmorgen glaubte ich noch, dass die Verpflichtung von Otto Rehagel durch Hertha in Berlin die größte Abwegigkeit sei, aber da habe ich wohl Frau Merkel unterschätzt. Na ja, Wulff war schon so etwas wie ein politisches Fukushima. Warum den gleichen Trick nicht zweimal machen?
Bei dieser Haken-Technik könnte mancher Feldhase noch etwas dazulernen.

Es gab noch einiges Zitierenswertes aus dieser absurden Woche. Mehr dann in der nächsten Ausgabe der BBBs.

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Fliegender Holzfäller

„Fliegender Holzfäller“
Wirtschaftswoche, 18.2.2012

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Man mag es kaum glauben…….

Laut Financial Times Deutschland werden bei Lufthansa bestimmte Kunden auf der Passagierliste gekennzeichnet. So bedeute ein Pluszeichen neben dem Namen, dass der Kunde besonders umsatzstark sei. So weit so gut. Aber ein Kunde will auch das Kürzel „RAL“ neben dem Namen entdeckt haben. Angeblich sei das ein Kennzeichen für „besonders nervige“ Kunden. Ausgeschrieben würde das Wort mit „Riesen..“ beginnen, dazwischen etwas mit „A..“ und mit „..loch“ enden. Aber das ist sicherlich nur eine Zeitungsente, oder doch nicht?

Vor dem Einsteigen in ein Flugzeug sollte man auch sicherheitshalber fragen, ob das Flugzeug vorher im chinesischen Xiamen zur Überholung war. Ein A340 der Air France wurde in Boston gegroundet, weil drei Dutzend (für nicht Mathematiker = 36) Schrauben an einem Teil der Außenverkleidung an der rechten Tragfläche fehlten. Immerhin hat es der Airbus trotzdem bis nach Amerika geschafft. Ein Glück, dass unsere „amerikanischen Freunde“ nicht nur bei der Kontrolle der einreisenden Menschen so rigide sind, sondern auch bei den „einreisenden“ Flugzeugen.

Von Ryanair-Boss O`Leary kennen wir den Spruch „Die Fluggäste mögen doch schon im Flughafen auf die Toilette gehen“, damit seine Airline Toiletten an Bord einsparen könne. Jetzt wurde O`Leary auf fast tragische Weise bestätigt. Ein 81-jähriger Passagier mit Blasendruck versuchte auf einem Flug nach Vietnam den Notausgang zu öffnen. In seiner „großen Not“ und offensichtlich „unter Druck“ verwechselte er die Türen zum Notausgang und zur Toilette. Gerade noch mal gut gegangen und auch ohne, dass der Fluggast „den Depardieu“ machen musste.

Aber nicht nur ältere Mitflieger sollten Sie im Auge behalten, sondern auch Flug-Neulinge. Ein 22-jähriger Student (was der wohl studiert?) wollte nach dem Start in Ho-Chi-Minh-Stadt den Notausgang öffnen um „die Aussicht besser genießen zu können“.

Und Sie sollten in Frankfurt keinen Flug nach 22 Uhr buchen, denn ab 23 Uhr gehen am Frankfurter Flughafen neuerdings die Lichter aus. Zumindest was Start und Landung betrifft. Und wenn es dann aus welchen Gründen auch immer etwas knapp wird mit dem Abfliegen vor 23 Uhr, dann heißt es „nichts wie weg“, notfalls auch ohne Koffer. So erging es 256 Passagieren der Condor auf dem Weg in die Dom.Rep. Also liebe Fluggäste, wenn Sie schon so spät fliegen, dann etwas mehr ins Handgepäck packen.

Dabei ist das grundsätzliche Schicksal der Condor ungewisser als die Zukunft des Nachtflugverbotes in Frankfurt. Die gute alte Condor hatte schon immer etwas Pech, entweder mit eventuellen Partnern (siehe BBB vom 14.7.2008 „Condor: die Braut, die keiner traut“) oder mit ihrer Muttergesellschaft Thomas Cook. Schon vor zwei Jahren suchten die Bissigen Bemerkungen verzweifelt „jemand“ der sich künftig um Thomas Cook kümmern würde (siehe BBB vom 7.9.2009 „Eltern gesucht“).
Und so wird neuerdings zum xten mal jemand gesucht, der die inzwischen 56-jährige Condor in eine sichere Zukunft führen könnte. Und da die Fantasie der Presse irgendwie auch begrenzt ist, fällt dann sofort der Name Hans Rudolf Wöhrl (so zuletzt in der Börsen-Zeitung). Würde gerade noch fehlen in Zusammenarbeit mit Achim Hunold.

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Ben Akiba: Alles schon mal dagewesen

Ob der Rabbi Akiba tatsächlich vor 2000 Jahren „alles schon mal dagewesen“ gesagt hat oder ob der Dramatiker Karl Gutzkow diesen Spruch nur „seinem Ben Akiba“ in den Mund gelegt hat, weiß niemand so genau. Aber wir alle stolpern manchmal über Ereignisse, bei denen uns spontan in den Sinn kommt „das war doch schon mal dagewesen“. Dabei muss das nicht 100% exakt gleich sein, sondern nur in etwa so erinnerbar.
Ein solches Déjà-vu hatten sicherlich viele Leserinnen und Leser der Wirtschaftswoche als sie direkt zwei Seiten hintereinander auf „alte Bekannte“ trafen.

Déjà-vu 1: Der Nürnberger Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl verkaufte seine erst im Juni erworbene Fluggesellschaft Flynext an die Unternehmerin Ingrid Bischoff, Mehrheitsgesellschafterin der Fluggesellschaft Germania und Witwe des legendären Germania-Gründers Hinrich Bischoff. Da erinnert man sich doch: Anfang 2005 verkaufte Wöhrl die Mehrheit der erst zwei Jahre zuvor erworbenen Fluggesellschaft dba an Hinrich Bischoff (der diese Anteile allerdings wenige Monate später wieder zurück gab). Erstaunlicher als diese „Wiederholung“ ist jedoch, dass jetzt schon die neunte von ihm gekaufte Fluglinie (sofern die Wirtschaftswoche richtig mitgezählt hat) wieder rasch über den Tisch an andere ging. Insofern hat Wöhrl den ihm von den BBBs in 2007 verliehene Titel GröFaZ, größter Fluggesellschaften-Verkäufer aller Zeiten, nachhaltig bestätigt. Aber noch erstaunlicher ist, dass Wöhrl in einer Mitarbeiterinformation (lt. Wirtschaftswoche) den Verkauf der Fluggesellschaft mit den „gegenwärtigen Verwerfungen in der deutschen Luftfahrt“ begründete und abschließend meinte „Flynext habe keine dauerhaft gute Perspektive“. Nicht diese Analyse als solche ist verwunderlich (sie ist sicherlich absolut zutreffend), sondern die Tatsache, dass trotz dieser „öffentlichen Analyse“ Hans Rudolf Wöhrl einen Käufer für genau diese „Airline ohne gute Perspektive“ gefunden hat.
Da er nach eigenen Worten im Moment über den Kauf einer europäischen Airline, „die sich in einer schwierigen Lage befindet“ verhandelt (ich glaube nicht, dass es jene Airline ist an die jeder jetzt denkt), können wir uns kurz danach sicherlich über Deal Nr. 10 freuen.

Déjà-vu 2: Thomas Middelhoff, auch in der Touristik hochgelobter Superstar vergangener Zeit, hat einen neuen Aufsichtsratsjob. Er wurde zum Aufsichtsratsvorsitzenden der Marseille Kliniken gewählt. Vorstandchef der Marseille Kliniken ist Stefan Herzberg, der vor wenigen Wochen dieses Amt von dem zuletzt wegen Bestechung verurteilten Ulrich Marseille übernommen hat. Und bei der Kombination Middelhoff und Herzberg fällt einem schnell ein, dass die beiden schon mal in gleicher Aufstellung „gespielt“ hatten. Auch bei Arcandor war Middelhoff Aufsichtsratsvorsitzender und Herzberg wurde von ihm zum Vorstandschef Karstadt berufen. Und es gibt noch eine weitere Gemeinsamkeit: Beide werden gegenwärtig vom Arcandor-Insolvenzverwalter auf Schadenersatz in Millionenhöhe verklagt. Zumindest letzteres muss sich ja bei den Marseille-Kliniken nicht unbedingt wiederholen. Aber bei einem Aktienkurs der vor wenigen Tagen auf 1,33 Euro sank, blinzelt manch professioneller Insolvenzverwalter schon mal vorsichtig hinter der Ecke hervor, um zu schauen ob es bald „Arbeit geben könnte“.

Um jegliches Missverständnis zu vermeiden, zwischen den genannten Personen zu 1 und 2 soll von den BBBs nicht der geringste Vergleich gezogen werden. Nur die Déjà-vus in sich sind bemerkenswert.

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Täglich grüßt das Murmeltier…

Wahrscheinlich kennen Sie den preisgekrönten Film in dem Phil Connors alias Bill Murray immer wieder den gleichen Tag erlebt. Höchst vergnüglich für den Zuschauer, weil er (fast) immer vorher weiß was demnächst passieren wird.

Der Phil Connors des deutschen touristischen Flugverkehrs heißt Hans Rudolf Wöhrl ex LTU-„Retter“ und DBA-„Sanierer“. Die Anführungszeichen stehen nicht ohne Grund da, denn die Meinungen wie inhaltlich erfolgreich diese Sanierungen waren gehen etwas auseinander. Finanziell war es für Wöhrl auf jeden Fall ein Erfolg.

Und dieser Hans Rudolf Wöhrl hat nun schon wieder eine Airline gekauft: Alpha Exec. Und sofort wurde der typische Wöhrlsche Murmeltiertag gestartet, indem er seinen langjährigen Weggefährten aus alten DBA- und LTU-Tagen Peter Oncken zu Alpha schickte. Nach Murmeltiermanier müsste jetzt bald Jürgen Marbach anheuern. Nachdem dieser nicht DRV-Präsident wurde, hat er sich aus Langeweile an einem zweitklassigen Handballverein beteiligt. Das kann es ja wohl nicht gewesen sein. Dann werden alle bei Alpha ein bisschen rumfummeln und jeden Tag verkünden was das für eine tolle Airline ist. Und zur Krönung wird danach die Airline an Air Berlin verkauft werden, dafür gibt es ein einstudiertes Muster.

Ist das nicht schön, wenn man schon vorher weiß was passiert?

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Im Reiseradio (ww.reiseradio.org) steht natürlich die Rückholaktion der Urlauber aus Tunesien im Vordergrund, geschildert aus Sicht von Thomas Cook. Danach 2x TUI, einmal zur neuen Hotelmarke Puravita und dann zu den Marktchancen von Magic Life. Besonders hörenswert ein Interview mit dem ehemaligen Strahlemann der Zehnkampfszene Frank Busemann über Sport Clubs im Urlaub.
Die akustischen Bissigen Bemerkungen kommen natürlich an dem Thema Tunesien auch nicht vorbei. Neben ernsthaften Bemerkungen wird natürlich auch gelästert darüber wie sehr Anwälte sich jetzt mit dem Thema entgangene Urlaubsfreude in Tunesien beschäftigen werden. Und zuletzt noch die Frage was ist wichtiger im Hotel: Gratis Minibar oder Gratis (Porno-)Film.
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Zuletzt möge man den BBBs etwas Lokalpatriotismus verzeihen mit der Frage:
Wer steht auf einem Champions League-Platz in der Fußball-Bundesliga?

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Neuester Plan bei RTL: Dschungelcamp für Touristikbosse

Kaum ist die vierte Staffel des Dschungelcamps mit Rekord-Einschaltquoten zu Ende, planen die RTL-Bosse schon einen neuen Coup: Dschungelcamp für Touristikbosse.

Es war fast zu erwarten, dass die Fernsehmacher auf die Touristikbranche stoßen würden. Die Überlegung war schließlich einfach und zwingend. Wer leidet im Moment etwas an Publicity und könnte dringend zusätzliches Einkommen brauchen?

Da die Bissigen Bemerkungen als Berater für die neue Show angeworben wurden, bitten wir Sie liebe Leserinnen und Leser um Vorschläge: Wen möchten Sie im Dschungelcamp sehen? Und bitte mit Begründung warum?

Sollen insbesondere touristische Altstars ausgesucht werden? Sie bräuchten schließlich neue Publicity besonders und Altstars scheinen ja beim Publikum „in“ zu sein.

Oder denken Sie mehr an aktuelle Touristikmanager?

Wie wäre es zum Beispiel mit Michael O`Leary? Den würden die Zuschauer (und mancher Flughafenboss) bestimmt zu jeder Dschungelprüfung schicken und bis zuletzt im Dschungel lassen, damit er lernt wie man sich als Ryanair-Passagier fühlt.

Wie wäre es zum Beispiel mit Hans Rudolf Wöhrl? Seinem Publicity-Drang würde es sicherlich gut tun. Wenngleich hier die Gefahr wäre, dass er RTL anschließend das Camp für 1 Euro abkaufen würde um es dann für viel Geld weiter zu verscheuern. Auch nicht schlimm, nach dieser Staffel könnte es ohnehin keine bessere mehr geben.

Wie wäre es mit Willy Verhuven? Seine Senkung des Treibstoffkostenzuschlages finden die Kunden toll. Aber die Konkurrenten wünschen ihn dafür in den Dschungel.

Oder wie wäre es mit den Firmenbossen, denen gerade ein russischer Investor abhanden gekommen ist? Frisches Geld wäre ja nicht schlecht. Aber da gibt es auch Bedenken.
Achim Hunold von Air Berlin würde schon nach der ersten Folge rufen: „Hilfe holt mich raus, ich bin ein Star“. Schließlich wird er noch in Hannover als Knecht Ruprecht gebraucht um die Mitarbeiter von TUIfly von einer (eigentlich ohnehin sinnvollen) neuen Strategie zu überzeugen.
Vural Öger hat auch seinen Russen verloren. Aber wenn man Öger fragen wird, was im Moment schlimmer sei: russischer Investor weg oder Dschungelcamp oder SPD-Abgeordneter sein? Die Antwort kennen wir wahrscheinlich.

Oder können Sie sich Ernst Hinsken, den Tourismusbeauftragten der Bundesrepublik im Dschungel vorstellen? Warum nicht, bringt er doch eine Menge Erfahrung aus dem Berliner Polit-Dschungel mit.

Oder denken wir an Prof. Gerd Stöwer vom Flughafen Münster/Osnabrück. Sorry, dass wir seinen Namen hier erwähnen, weil er von der Person her nun wirklich nicht in das Dschungelcamp passen würde. Aber bei seiner Erfahrung mit Bachneunaugen und Fledermäusen hat er wahrscheinlich mehr Fachkenntnisse als alle anderen zusammen.

Für jemanden aus der Hotelbranche könnte es auch interessant sein. So schnell wie man hier zu 5 Sternen kommen kann!

Aber bitte niemanden von Condor vorschlagen. Beim nächsten Aschermittwochs-Fischessen würde ich mir nicht trauen etwas vom Fisch-Buffet zu nehmen.

Und zuletzt noch die aller heikelste Frage. Wer soll das Luder im Camp sein?

Auch da haben die Bissigen Bemerkungen schon eine Idee, denn unabhängig von Ihren Leser-Vorschlägen hat der Autor dieser Zeilen sich schon mal zehn Namen notiert und denkbare Gespräche und Diskussionen zwischen den Kontrahenten aufgeschrieben. Eine echte Hammer-BBB. Beim nochmaligen Lesen dieser Bissigen Bemerkungen wurde die inhaltliche Brisanz deutlich und damit die Gefahr als realistisch gesehen, danach zehn (allerdings evtl. ohnehin nicht vorhandene) Freundschaften zu verlieren. Deshalb wurde das Manuskript in einen Tresor gelegt und darf erst nach dem Tode des Verfassers (zusammen mit anderen aus den gleichen Gründen dort liegenden bislang unveröffentlichten Kracher-BBBs) der Leserschaft zur Kenntnis gebracht werden.
Aber vielleicht kommen Sie verehrte Leser und Leserinnen zu ähnlichen Erkenntnissen, die würden wir dann vollkommen skrupellos veröffentlichen und die eigenen Gemeinheiten dabei unterschmuggeln.

Die Bissigen Bemerkungen freuen sich auf Ihre Post.

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