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„Dümmer geht´s nimmer“ und andere Superlative

1. Ryanair hat in einem Online Preisausschreiben um Vorschläge für neue Abzock-Gebühren gebeten. Hatte man dies als einen der üblichen Ryanair-Gags ohne tieferen Inhalt gleich wieder vergessen, wurde man von der hohen Teilnehmerzahl eines Besseren belehrt. Angeblich haben fast 100.000 Kunden Vorschläge eingeschickt:
Merke: Dümmer geht´s nimmer, nur „die dümmsten Kälber wählen ihre Schlächter selber“.
Die meisten Kälber, pardon Mitspieler, haben sich für eine „Fat-Tax“ entschieden. Ryanair prüft nun, wie eine solche Gebühr für Übergewichtige umgesetzt werden soll. Ein Wiegen der Gäste wird nicht möglich sein, denn demnächst soll es bekanntlich keine Ryanair-Abfertigungsschalter an den Flughäfen mehr geben. Wahrscheinlich muss man bei Ryanair über das Internet ein „No-Fat-Zertifikat“ erwerben, gegen Entgelt natürlich, ansonsten wird automatisch die Fat-Tax berechnet. Ein Gewichtsnachweis beim Zertifikat ist nicht erforderlich, wer bezahlt, hat automatisch kein Übergewicht.

2. Der Wirtschaftsforscher (?) Max Otte warnt vor Massenarmut und explodierenden Sozialausgaben. Sein Vorschlag zur Lösung des Problems: Urlaubsverbot für Deutsche im Ausland (Hatten wir das nicht schon einmal in Teilen Deutschlands?).
Merke: Unverschämter geht´s nimmer. Bei solchen ausgesprochenen Dumm-Gurus wie Otte hilft nur noch Flucht weit weg. Oder, als Alternative, wir schicken Otte weit weg, zusammen mit Prof. Sinn, siehe BBB vom 27.10.2008 „Mit und ohne Sinn“.
Schmerzhafter wäre allerdings, wenn das Zitat in Welt online von Reinhard Meyer, Präsident des Deutschen Tourismusverbandes und Chef der Schweriner Staatskanzlei, stimmen sollte. „Die Branche (welche? die Red.) hofft, dass die Bundesbürger in der Krise auf Fernreisen verzichten und ihren Urlaub vermehrt im eigenen Land verbringen“. Lieber Herr Meyer, der Weg zu mehr Urlaub in Deutschland führt nur über noch mehr „Service und Qualität“ und nicht über Aufspringen auf so populistische Forderungen wie jene von Otte. Sonst kommt demnächst noch ein „Oberschlauer“ und fordert als nächste Stufe „Generelles Urlaubsverbot“ um Deutschland zu retten. Was sagt dann Herr Meyer?

3. In 2012 jährt sich die verhängnisvolle Fahrt der Titanic zum hundertsten Mal. Der britische Veranstalter Miles Morgan Travel bietet nun auf der „The Balmoral“ eine Memorial Fahrt an. Es soll die identische Route mit exakt 1.309 Passagieren an Bord (wie damals) gefahren werden. Essen und Unterhaltungsprogramm an Bord sollen auf die Zeit vor 100 Jahren abgestellt sein. Am 15 April, nachts um 2.20 Uhr, soll die damalige Unglücksstelle erreicht werden.
Merke: Pietätloser geht`s nimmer. Man mag an dieser Stelle nicht spekulieren welche Events an und außerhalb des Schiffes wahrscheinlich geboten werden.
Und alle an Bord werden sehr entspannt sein, denn aufgrund der Klimakatastrophe muss man ja nicht mehr mit einem Eisberg an dieser Stelle rechnen.

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In eigener Sache:
Nächste Woche fallen ausnahmsweise die Bissigen Bemerkungen aus. Am 11. Mai erscheinen sie dann wieder mit neuem Biss.

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