Die Grenzen von Crowdsourcing
Das sollten sich die Touristik-Unternehmen, die sich zur Zeit verstärkt liebevoll um ihre Facebook-„Freunde“ kümmern, zu Gemüte führen: Den Facebook Flop von Pril.
Da wollten die Marketingleute für die gute Spülmittelflasche Pril mal so richtig mit der Zeit gehen und verstärkt ihre Facebook-Gemeinde einbinden. Ein neues Motiv für die künftige Spülmittelflasche sollte „entworfen“ werden. Dafür wollte man sich der Schwarmintelligenz der Facebook-Gemeinde bedienen.
Aber die Kreativität der Facebook-Nutzer war dann doch nicht so „Firmen-like“ wie man sich erhofft hatte. „Schmeckt lecker nach Hähnchen“ und das noch in Krakelschrift geschrieben, war so ein Kreativ-Vorschlag. Der absolute Renner der Pril-Fangemeinde war jedoch eine „graue Fratze mit rotgeäderten Augen und gelben Stummelzähnen“. Aber das wollte man dem echten „Pril-Kunden“ dann doch nicht zumuten, sich von dieser Monsterfratze beim täglichen Griff zur Flasche erschrecken zu lassen.
Kurzum, ein konventionelles Motiv kam wieder auf die Flasche und der demokratische Ausflug in die Facebook-Gemeinde war damit brutal beendet. Danach sah sich die Firma Henkel (Hersteller von Pril) wüsten Beschimpfungen der Facebooker ausgesetzt und die Kampagne war damit mächtig nach hinten los gegangen..
Jetzt mit etwas Abstand kann man Fazit ziehen, ob der wütende Protest den Verkaufszahlen von Pril geschadet hat. Antwort: Nein!
Was sagt uns das? Kunden und Facebook-Fans müssen nicht hochgradig identisch sein.
Also liebe Touristiker, bevor ihr Eure Produkte über Facebook gestalten lasst, solltet ihr zuvor überprüfen wie stark deckungsgleich Eure Käufer und Eure Facebook-Gemeinde sind.
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