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Keine Bücher mehr an Bord von Flugzeugen?

Es ist schon schlimm genug, dass man keine Wasserflaschen mit an Bord nehmen darf, es sei denn es schwimmt ein Fischlein im Wasser (siehe BBB vom 5.4.2009: „Wie man 5 Liter Flüssigkeit locker an der Flughafen-Sicherheitskontrolle vorbei kommt“). Bislang konnte man durch eine interessante Lektüre während des Fluges sein Durstgefühl einigermaßen verdrängen. Damit wird es bald vorbei sein.
Bekanntlich ist im Bundeskanzleramt ein Paket mit einem ausgehöhlten Buch als Inhalt eingetroffen. Die Leser kennen so etwas aus vielen Heimatfilmen. Zumeist versteckt dort der Familien-Opa in einem ausgehöhlten Buch seinen Cognac, den er laut Arzt nicht mehr trinken darf. Im Buchgeschenk, an Frau Merkel adressiert, war aber kein Cognac versteckt, sondern leicht entzündliches Material. Beim Öffnen des Paketes hätte es zumindest eine große Stichflamme gegeben. Überraschender Weise hat dieses Paket auf seiner Reise eine Röntgenkontrolle unerkannt überstanden, bevor es dann im Kanzleramt endlich auffiel.

Wie wir nun „den Laden“ kennen, muss das sofort Konsequenzen nach sich ziehen. Und das bedeutet in aller Regel, ab sofort ist die Mitnahme von Büchern im Handgepäck verboten, sie könnten ja ausgehöhlt und mit gefährlichem Material gefüllt sein. Natürlich wird es eine Anweisung geben, in welcher Minigröße ausnahmsweise doch Bücher mitgeführt werden dürfen. Im Duty Free wird kurz danach ein neuer Verkaufsbereich eröffnet werden: für Bücher. Da kann man sich dann nicht nur mit flüssiger, sondern auch mit geistiger Nahrung wieder eindecken.

Kurz zuvor, an Allerheiligen, hatten Sprengstoffpakete aus dem Jemen, eines davon wurde unerkannt in Köln umgeladen, für Aufregung gesorgt. Zum einen wurde dabei deutlich, wie lächerlich die intensive Suche nach zu großen Zahnpastatuben und ähnlichem bei Oma und Opa auf dem Ferienflug nach Mallorca war und ist, während sich im unteren Teil des Flugzeuges große Mengen äußerst schlecht oder sogar überhaupt nicht kontrollierter Fracht befinden. Aber genau so auffallend war, dass der von Amts wegen für die oberste Luftfahrtbehörde (und diese ist wiederum für die Überwachung des Luftfrachtverkehrs zuständig) verantwortliche Minister Peter Ramsauer, am „Feiertag Allerheiligen“ wieder mal „nicht präsent“ war (Sie, liebe Leserinnen und Leser, erinnern sich sicherlich, dass er auch am „Asche-Wochenende“ nicht aktiv war). Jeder leitende Angestellte einer Fluggesellschaft würde gefeuert, wenn ihm die Wochenend- bzw. Feiertagsruhe so heilig wäre. Zumal, das sei nur so nebenbei erwähnt, am Ramsauerschen Arbeitsplatz in Berlin kein Feiertag war. So bewegte sich Innenminister de Maizière nach Köln (obwohl nur für den Personenverkehr zuständig) und machte dabei den unverständlichen Kompetenzwirrwarr in dieser Sache deutlich. Aber jetzt kommt die echt gute Nachricht: Verkehrsminister Ramsauer hat inzwischen signalisiert, dass er bereit wäre, die Zuständigkeit des Luftfahrt-Bundesamtes für die Kontrolle von Luftfracht abzugeben. Klasse. Jetzt muss ihn nur noch jemand bewegen, den restlichen Teil des Verkehrsministeriums auch abzugeben, dann wird seine Feiertagsruhe auch in Zukunft nicht mehr gestört werden. Die Kontrolle der Bahnhofstoiletten könnte man ihm natürlich noch belassen (siehe BBB vom 10.10.2010 „Der Gipfel, der eine Grube war“ und BBB vom 18.10.2010 „Rückspiegel“).
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Im Reiseradio (www.reiseradio.org) geht es vor allem um die Sommer-Programmpräsentation der TUI in Istanbul, die guten Ergebnis von FTI und um den Deutschen Tourismustag. Dort überraschte der DTV-Präsident mit seiner positiven Einstellung zur Bettensteuer. In den akustischen Bissigen Bemerkungen werden die Wortungeheuer der Marktforschung etwas relativiert.
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In den nächsten Bissigen Bemerkungen müssen wir die Bettensteuer, Kulturabgabe oder wie sie immer heißen mag noch mal thematisieren. Unsinn und Perversion schießen hier mächtig ins Kraut. Die Stadt Köln unterstützt sogar eine Klage gegen sich selbst. Und der DTV-Präsident ist der erste aus dem touristischen Lager, der damit nur geringe Probleme hat (ok, er ist ja auch im Hauptberuf Politiker). Und es kommt täglich noch etwas hinzu.

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„Dümmer geht´s nimmer“ und andere Superlative

1. Ryanair hat in einem Online Preisausschreiben um Vorschläge für neue Abzock-Gebühren gebeten. Hatte man dies als einen der üblichen Ryanair-Gags ohne tieferen Inhalt gleich wieder vergessen, wurde man von der hohen Teilnehmerzahl eines Besseren belehrt. Angeblich haben fast 100.000 Kunden Vorschläge eingeschickt:
Merke: Dümmer geht´s nimmer, nur „die dümmsten Kälber wählen ihre Schlächter selber“.
Die meisten Kälber, pardon Mitspieler, haben sich für eine „Fat-Tax“ entschieden. Ryanair prüft nun, wie eine solche Gebühr für Übergewichtige umgesetzt werden soll. Ein Wiegen der Gäste wird nicht möglich sein, denn demnächst soll es bekanntlich keine Ryanair-Abfertigungsschalter an den Flughäfen mehr geben. Wahrscheinlich muss man bei Ryanair über das Internet ein „No-Fat-Zertifikat“ erwerben, gegen Entgelt natürlich, ansonsten wird automatisch die Fat-Tax berechnet. Ein Gewichtsnachweis beim Zertifikat ist nicht erforderlich, wer bezahlt, hat automatisch kein Übergewicht.

2. Der Wirtschaftsforscher (?) Max Otte warnt vor Massenarmut und explodierenden Sozialausgaben. Sein Vorschlag zur Lösung des Problems: Urlaubsverbot für Deutsche im Ausland (Hatten wir das nicht schon einmal in Teilen Deutschlands?).
Merke: Unverschämter geht´s nimmer. Bei solchen ausgesprochenen Dumm-Gurus wie Otte hilft nur noch Flucht weit weg. Oder, als Alternative, wir schicken Otte weit weg, zusammen mit Prof. Sinn, siehe BBB vom 27.10.2008 „Mit und ohne Sinn“.
Schmerzhafter wäre allerdings, wenn das Zitat in Welt online von Reinhard Meyer, Präsident des Deutschen Tourismusverbandes und Chef der Schweriner Staatskanzlei, stimmen sollte. „Die Branche (welche? die Red.) hofft, dass die Bundesbürger in der Krise auf Fernreisen verzichten und ihren Urlaub vermehrt im eigenen Land verbringen“. Lieber Herr Meyer, der Weg zu mehr Urlaub in Deutschland führt nur über noch mehr „Service und Qualität“ und nicht über Aufspringen auf so populistische Forderungen wie jene von Otte. Sonst kommt demnächst noch ein „Oberschlauer“ und fordert als nächste Stufe „Generelles Urlaubsverbot“ um Deutschland zu retten. Was sagt dann Herr Meyer?

3. In 2012 jährt sich die verhängnisvolle Fahrt der Titanic zum hundertsten Mal. Der britische Veranstalter Miles Morgan Travel bietet nun auf der „The Balmoral“ eine Memorial Fahrt an. Es soll die identische Route mit exakt 1.309 Passagieren an Bord (wie damals) gefahren werden. Essen und Unterhaltungsprogramm an Bord sollen auf die Zeit vor 100 Jahren abgestellt sein. Am 15 April, nachts um 2.20 Uhr, soll die damalige Unglücksstelle erreicht werden.
Merke: Pietätloser geht`s nimmer. Man mag an dieser Stelle nicht spekulieren welche Events an und außerhalb des Schiffes wahrscheinlich geboten werden.
Und alle an Bord werden sehr entspannt sein, denn aufgrund der Klimakatastrophe muss man ja nicht mehr mit einem Eisberg an dieser Stelle rechnen.

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In eigener Sache:
Nächste Woche fallen ausnahmsweise die Bissigen Bemerkungen aus. Am 11. Mai erscheinen sie dann wieder mit neuem Biss.

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