19. Sep 2011
So lautete die Überschrift im wöchentlichen Newsletter „early bird“ von eins-a-kommunikation (in einem Bericht über die Sperrung der A38 wegen des Papst-Besuches im Eichsfeld). Damit gelingt dem Papst endlich, zumindest temporär, worum er sich in der Vergangenheit auf „anderem Gebiet“ oft bemühte.
Gerüchteweise wollen auch die Spitzenmanager der „traditionellen“ Reiseveranstalter anreisen und mit weißem Benedikt-Seidenschal in der ersten Reihe sitzen und „Gottes-Stellvertreter“ um Hilfe bitten. Was ist in den letzten Jahren geschehen?
In den BBBs vom 6.12.2010 („Als der liebe Gott auf die Reisebürobranche sauer war – (k)eine Weihnachtsgeschichte“) anlässlich der DRV-Tagung in Marokko, wurde über die Reisebranche gelästert, weil sie fast ohne Gegenwehr der etablierten Branchenführer, die „Preisvergleichssysteme“ zum Goldenen Kalb erhoben hatten.
In jener Parabel hieß es weiter: “So schuf Gott im Zorn die X-Angebote. Die Erzengel meinten das sei zu plump…“ usw. usw.
Diese BBBs kann man nicht oft genug lesen, wenn man sich die kritische Entwicklung dieser Branche vor Augen halten will.
Aber die Branche setzte jetzt sogar noch einen drauf. Die führenden Manager/-innen der Reisebranche wählten Jasmin Taylor, die Chefin von JT-Touristik, die neue Ikone der Dynamischen Angebote und X-Angebote, nun zur Tourismusmanagerin des Jahres.
Echt großartig diese Branche, wie sie fast ohne Gegenwehr einer Fehlentwicklung applaudiert. Oder ist das schon Galgenhumor? Es ist allerdings zu befürchten, dass (auch) hier der Papst nicht mehr helfen kann.
Nur damit keine falsche Schlussfolgerung aufkommt. Gesamthaft hat Jasmin Taylor als Person, diese Ehrung absolut verdient. Eine tolle unternehmerische Leistung. Wer sonst hätte in diesem Jahr diesen Titel bekommen sollen? Deshalb auch an dieser Stelle ehrlichen herzlichen Glückwunsch.
Aber ein Branchenphänomen bleibt es. Oder kennt noch jemand ein vergleichbares Beispiel aus einer anderen Branche? Wenn ja, bitte mitteilen, dann korrigieren wir (vielleicht) unsere Meinung.
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14. Sep 2008
Pech gehabt liebe Leser. Sie denken nicht am meisten an das, woran Sie gedacht haben, dass sie denken. Also nicht Sie (großgeschrieben) als Leser, sondern sie (kleingeschrieben) die Deutschen.
Nach einer Umfrage von lastminute.de denken 93% der Deutschen einmal oder mehr am Tag an Urlaub und nur 83% der Deutschen denken einmal und mehr am Tag an Sex. Hierbei gibt es einen kleinen Unterschied zwischen den Geschlechtern. Bei den Frauen denken demnach „nur“ 77% täglich einmal oder mehr an Sex (?), aber 93% gehen in Gedanken einmal und mehr pro Tag in Urlaub. Allerdings gab die Befragung keinen Hinweis darauf, wie gewertet wurde, wenn beides gedanklich zusammen fällt.
Bei den Männern dagegen, so zumindest die Umfrage, denken 91% der Männer täglich mindestens einmal an Sex, aber sensationelle 94% angeblich täglich mindestens einmal an Urlaub (dazwischen liegt wahrscheinlich noch Fußball und Auto). Kann sein, muss aber nicht sein.
Angesichts dieser hohen Bedeutung von Urlaub im Kopf der Deutschen, ist die Reiseindustrie noch immer in der Öffentlichkeit etwas unterrepräsentiert. Dies zu ändern hat sich der Travel Industry Club vorgenommen, ein sehr löbliches Unterfangen. Um die Arbeit des Clubs noch öffentlichkeitswirksamer zu machen, wird am 15.9. wieder das Ergebnis der Wahl zum „Travel Manager des Jahres“ bekanntgegeben. Der Preis ist so eine Art Reise-Oscar und in der öffentlichen Bedeutung soll er auch irgendwann mal dahin kommen.
In der Hauptkategorie, Travel Industry Manager des Jahres, stehen 30 Kandidaten zur Wahl, von denen 29 die Wahl für nicht so wichtig halten. Logisch. Vielleicht muss man vorher nochmals unterteilen und zur Wahl die Nominierten (also die ersten Drei) etwas mehr herausstellen.
Besonders witzig, dass bei den Juroren neben der Gruppe der Journalisten noch unterteilt wird in Branchenvertreter und in Experten. Ok, nur ein kleine sprachliche Petitesse, wenn man ein klein wenig über die Branche lästern will.
Eine andere Beobachtung ist wesentlich bedeutender. Unter den 30 Nominierten befindet sich nur eine Frau!! Da hat die Branche (oder der Travel Industry Club) noch einen großen Nachholbedarf. Zum Glück sieht es in der Kategorie Vertrieb und Marketing Manager etwas besser aus und in der Kategorie Business Travel Manager ist das Verhältnis schon fast ausgeglichen. Geht so die Karriereleiter für Frauen?
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