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Industrie 4.0 auf Düsseldorfer Art

Über das verlängerte Wochenende mal zur Entspannung in den Kurzurlaub entfliehen? Zumindest am Flughafen Düsseldorf gab es vergangene Woche statt Entspannung erstmal bei der Fluggastkontrolle Stress, Frust und Ärger. Am Ende mussten die Fluggäste am Flugsteig C fast anderthalb Stunden warten bis endlich sie und ihr Handgepäck kontrolliert waren.

Den Spruch “das Taxi zum Flughafen ist teurer als der Flug” kann jetzt ergänzt werden: “Die Fluggastkontrollen dauern dafür länger als der Flug.” Weit ist es nicht mehr dahin. Wir geben den Zielgebieten schlaue Ratschläge, wie sie den Overtourismus in Barcelona, Venedig und Rom steuern sollen und produzieren schon vor dem Abflug den ersten “Overtourismus”, allerdings ohne Sehenswürdigkeit und ohne Gelegenheit zum Handyfoto – sonst werden die Damen und Herren Kontrolleure ganz schön sauer.

Eine Geschichte zum Zungenschnalzen

Was war da in Düsseldorf passiert. Eine Geschichte zum Zungenschnalzen. Seit Sommer hat man die Ermittlung der Fluggastzahlen outgesourct. Wenn ich dieses Wort “Outsourcing” schon höre, steigt mein Blutdruck in dringend behandlungsbedürftige Höhe. Outsourcing bedeutet: Kostensparen um jeden Preis, schlechtere Leistung danach und keiner übernimmt Verantwortung.

Konkret: Die Bundespolizei bekommt die zu erwartenden Passagierzahlen nicht mehr vom Flughafen, sondern eben vom angeheuerten IT-Dienstleister. Der haut mächtig auf die Pauke, dass er eine Software für diese Prognose nutzt, damit seien beim Flughafen keine Mitarbeiter mehr notwendig, die die Meldungen der Airlines bislang händisch auswerteten.

Keine Ahnung wie die Weiterleitung der Daten an die Bundespolizei erfolgte – digital, per Fax oder per Brieftaube – und wie zuverlässig diese Daten waren. Dem Mitarbeiter der Bundespolizei kamen die Zahlen jedenfalls laut Medien zu hoch vor und er änderte sie manuell nach unten. Das ist Industrie 4.0 auf Düsseldorfer Art. Statt händisch wird auf digital umgestellt, um dann wieder händisch zu ändern. Wer alles dabei Fehler gemacht hat? Im Ergebnis sei zuwenig Personal bereitgestellt worden, was zu der inakzeptablen langen Warteschlange an der Kontrolle geführt hat. Nehmen wir es so zur Kenntnis.

Ob sich daraus ein Lerneffekt ergeben hat, ist leider bis heute nicht überliefert.

Kaufen statt Komfort

Fast zeitgleich gibt der neue Chef des Flughafens Köln/Bonn, Johan Vanneste, seine eigenen Ãœberlegungen zu Sicherheitskontrollen am Flughafen zum Besten. Die könnten doch deutlich “effizienter und schneller” durchgeführt werden. Das kann man ohne Weiteres unterschreiben.

In seiner Begründung liegt der Leckerbissen. Er fordert dies nicht, damit die Fluggäste nicht unnötig an der Kontrolle herum hängen, sondern damit die Fluggäste die so gewonnene Zeit zum Konsum in den am Flughafen angegliederten Geschäften und Lokalen nutzen könnten. Aber auch dies wiederum nicht zur Erbauung der Fluggäste, sondern weil die “Mietzahlungen dieser Geschäfte für den Flughafen eine wichtige Einnahmequelle sind”. Deutlicher kann man es kaum formulieren, wie egal diesem Flughafenchef seine Kunden sind.

Ich erinnere mich an ein Interview des BDL-Hauptgeschäftsführers Matthias von Randow, oberster Flughafen-Lobbyist, der unter anderem neben “Effizienz” auch eine “kundenfreundliche” Abwicklung der Kontrollen anmahnte.

“Outsourcing” führt zu Kuriositäten

Dazu passt ein eigenes, gerade mal sechs Wochen altes Flughafenerlebnis. Schon am Vormittag konnte man auf Abflugseite von Tuifly sehen, dass der für 15.20 Uhr geplante Flug nach Lanzarote eine Stunde Verspätung haben würde. Beim Check in am Flughafen, einige Zeit später, wusste der outgesourte Tuifly-Abfertiger davon nichts, ebensowenig der Flughafen laut Abflugtafel. Erst eine halbe Stunde vor alter Abflugzeit kam am Gate die Durchsage, Flug verspätet mit Bekanntgabe des neuen Gates.

Es sollte noch besser kommen. Als am neuen Gate die aktuelle Abflugzeit erreicht war, war von der Abfertigungsgesellschaft niemand am Gate zu sehen. Passagiere da, Flugzeug da, aber kein Abfertigungsmitarbeiter. Das Telefon am Gate klingelte mehrfach, wie wir später erfuhren, wollte sich der Purser des anstehenden Flugs erkundigen, wo die Passagiere bleiben.

Kurze Zeit später hat man ihn persönlich mit fragendem Gesichtsausdruck an der Gatetür gesehen. Auf der einen Seite der Purser, auf der anderen Seite die Passagiere, dazwischen eine Glastür und kein Abfertiger der diese Tür öffnet. Dass ich das nach Jahrzehnten Flugreisen auch mal erleben “durfte”. Als sich dann endlich eine Mitarbeiterin mit mürrischem Gesichtsausdruck zur Arbeit bequemte, vergaß sie leider die zwingend notwendige Entschuldigung.

Der Vollständigkeit sei aber noch gesagt, dass die Crew des Tuifly-Flugs, sowohl Cockpit wie auch Kabine, an diesem 30.9. nach Lanzarote zeigte, wie man trotz Verspätung sehr positiv mit seinen Kunden umgehen kann. Eine Kolumne kann auch mal mit “Danke” enden.

 

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Direct4you in den Sturzflug

Es war einmal eine wunderbare Airline. Kunden, Mitarbeiter, fast eine ganze Nation waren stolz darauf. Ok, man war einst Staatsbetrieb. Dementsprechend „gut ausgestattet“ mit Personal, Einrichtungen, Hierarchien, Doppel-Abläufen usw. stürzte man sich in den Wettbewerb und merkte nicht (oder besser gesagt, man wollte nicht merken) wie sich der Wettbewerb veränderte. Hinzu kam, dass der vorherige Vorstandsvorsitzende in den damals „klassischen“ Fehler verfiel, sich stärker zu „internationalisieren“ und einige „Fußkranke“ des Marktes aufkaufte. Aber aus „Lahmen“ wird leider kein Leistungssportler, wenn man nur das Dach Lufthansa drüberstellt. Ausnahmen, siehe Swiss, bestätigen die Regel.
Dabei sollte man aber nicht nur den Vorstandsvorsitzenden hinterfragen, sondern auch jene, die dort „Aufsicht“ führten und noch führen. Die zu hinterfragende Liste ist nicht kurz.
Leider hat man sich auch nicht ausreichend gewehrt, als unsere Regierung eine Belastung nach der anderen den Airlines aufbürdete. Vielleicht weil man glaubte es würde die Konkurrenz stärker belasten?

Auf die Bremse tritt man zumeist erst dann, wenn man sieht, dass die Uhr auf „Fünf vor Zwölf“ steht. Wenn man Pech hat, dann geht diese Uhr auch noch nach.

Aber der neue Vorstandsvorsitzende „will“ nun. Prima. Aber wie in vergleichbaren Fällen (entsprechende Namen kennt jeder) kommt die Ebene darunter, vor allem dann wenn es dort wenig „Kreative“ aber viele „Nachmacher“ gibt, auf absurde Ideen.

Kranke Idee Nr. 1: Wir „machen uns noch billiger“ als unsere billigste Konkurrenz.
„Direct4you“ als neuer Billigableger. Ja tickt Ihr noch richtig? Direkt4you, das ist billigste unterste Online-Schublade. Das sind jene pop-ups, die man findet, wenn man im Internet nach billigen Schuhen o.ä. sucht. Das sind jene Firmen, bei denen man die AGBs dreimal liest bevor man bucht. Das ist so schlimm wie der Schlecker-Claim „FOR YOU. VOR Ort“, nur auf Airline gemacht. Dabei hat man doch schon einen Preiswert-Ableger mit Germanwings. Ein Namen, der perfekt zu Lufthansa passt. Diese Airline etwas kapazitätsmäßig „aufgeblasen“ und für den Wettbewerb „schärfer positioniert“? Aber das wäre Arbeit und Mühe. „Direct4You“, selbst wenn es nur ein Arbeitstitel sein sollte, das ist die „falsche Denke“.

Kranke Idee Nr. 2: Wir verärgern unsere besten Kunden.
Die kurzfristige Umgestaltung der Miles & More-Regelung trifft die Lufthansa-Edelkunden. Waren das nicht jene, die im Fokus des LH-Marketings standen? Und wenn es stimmen sollte, was man in der financial times lesen konnte, dass es eine LH-interne Email geben soll mit dem Inhalt: „Die Kommunikation an die Kunden erfolgt ab dem 20. Dezember, nicht zu früh, damit die Kunden nicht vorab noch viele Tickets mit den günstigeren Meilenwerten buchen“ dann kennt man die wahren Gedanken über die Kunden. Gab es nicht schon einmal das Gerücht, bei LH würde hinter manchem Kundennamen „RAL“ stehen, für besonders nervige Kunden. Ausgeschrieben soll das eine Bezeichnung sein, die mit „Riesen…“ beginnt, dann kommt ein „A“ und es endet mit „..loch“ (siehe BBBs vom 28.11.2011).

Kranke Idee Nr. 3: Wir verärgern unseren stationären Vertrieb.
Genau jetzt, in der kritischen Umbauphase verärgere ich auch den stationären Vertrieb und kippe die Service Charge. Das gibt zwar mächtig Ärger, aber die Reisebüros werden kurz schreien und dann sich wieder beruhigen. Wie immer. Mit Letzterem, hat LH vielleicht sogar recht.

Kranke Idee Nr. 4: Jetzt demotivieren wir nachhaltig unser Personal
Unbestritten muss auch an dieser Stelle etwas getan werden. Aber der BILD-Artikel „die Hälfte des Personals wird gefeuert“ und „die verbliebene Hälfte wird in eine neue Gesellschaft ausgegliedert“ ist entweder ein gedanklicher GAU der Personalabteilung oder ein Kommunikationsgau, wahrscheinlich beides.

Schreck Nr. 5: Der Brief vom Passagevorstand Carsten Spohr an die Mitarbeiter
Abgesehen davon, dass ausgerechnet im Brief des Vertriebsvorstands das Wort Kunde nur einmal, und da nur en passant vorkommt. Der Schocker war ein anderer Satz: „Wenn möglich wollen wir kein Flugzeug älter als 25 Jahre einsetzen“. Oh weh. Über diese Marketingvorlage wird man sich bei Air Berlin, TUIfly u.a. angesichts derer junger Flotte so richtig gefreut haben.

Fazit:
Wie schrieb Carsten Spohr am Ende seines Briefes an die Mitarbeiter: „Das alles hat nur Erfolg, wenn es Ihnen gelingt unsere täglich 170.00 Gäste zu überzeugen, dass ihre Entscheidung für Lufthansa richtig war, ist und bleibt“.

Eine echte Herausforderung für diese Mitarbeiter:

Aber jedem, der einmal Lufthanseat war, blutet das Herz, wie hier eine Marke in den Sturzflug getrieben wird. Aber die Liste vergleichbarer Markenvergehen lässt sich locker fortsetzen.

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Lufthansa und „direct4you“ war schon das Thema der Woche. Deshalb mussten zwei andere Geschichten verschoben werden.

Ramsauer interpretiert den ihm u.a. anvertrauten Flugverkehr so, dass kein Minister soviel fliegt wie er. Was er von einzelnen Zielen lernen kann, bleibt
(s)ein Geheimnis. Aber vielleicht kann er überall dazulernen.

Und dieser Anblick darf nicht unerwähnt bleiben. Vollsperrung der Autobahn zwischen Hannover und Wolfsburg. Warum? Weil Frau Merkel mit dem chinesischen Staatspräsidenten im Bus von Hannover nach Wolfsburg gefahren ist. Die Bilder der Harmonie und des gegenseitigen Verstehens zwischen Merkel und dem chinesischen Staatspräsidenten („Merkozy light“) auf der Messe Hannover und die Fahrt mit dem Bus und ca. 20 Limousinen als Geleitschutz auf einer gesperrten Autobahn???? Alles normal? Wenn mir jetzt noch jemand kommt, liebe Leserinnen und Leser, Sie wissen schon was ich meine, und mir über Menschenrechte und Tourismus Vorhalte macht, dann drehe ich total durch. Versprochen.

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Politiker in die Touristik? Das gäbe ein Chaos!

Wären Politiker Veranstalter-Chefs, dann ginge es beim Veranstalter wohl so zu:
Aufregung in der TUI-Hauptverwaltung. Bei der Programmpräsentation fehlen überraschend 44 Produkte. Und es kommt noch schöner, diese 44 Produkte
tauchen zeitgleich in den Katalogen der Konkurrenz auf. Ist doch kein Problem, sagt der Polit-Veranstalter-Boss, dann wiederholen wir einfach die Präsentation. Große Spannung bei den Journalisten und tatsächlich überraschender Weise finden sich 15 Produkte in den Katalogen der TUI wieder, aber Thomas Cook verliert nur 9 Produkte. Wo mögen die anderen 6 Produkte gewesen sein? 2 Produkte hatten vorübergehend bei Alltours Asyl gesucht und 4 andere Produkte konnten sich überhaupt nicht entscheiden und haben erst mal abgewartet. Da wird der Polit-Veranstalter-Chef etwas böse (aber nur etwas) und sagt über die anderen 29 verschwundenen Produkten „eine Chance habt ihr noch, überlegt Euch wo ihr hingehört, sonst ist es bald aus, mit unseren Katalogen“.
Dummerweise kamen zeitgleich Thomas Cook und Alltours auf den verwegenen Gedanken ihre Produkte mal schnell zusammenzulegen um die TUI richtig vorzuführen. Das sprach sich schnell herum (obwohl Alltours nie im Leben daran dachte, etwas Gemeinsames mit Thomas Cook zu machen und schon gar nicht unter deren Führung). Da bekamen die abtrünnigen TUI Produkte aber ziemlich kalte Füße und sprangen schnell in die TUI-Kataloge zurück. Und der TUI-Chef war auch gar nicht mehr böse und meinte nur „so etwas darf aber nicht wieder vorkommen“. Das bejahten die TUI Produkte artig und überlegten zugleich, wie und wann sie wieder ausbüchsen könnten.

Wären Politiker Airline-Chefs, dann ginge es wohl so zu:
Aufregung in der Condor-Hauptverwaltung. Der neue Polit-Airline-Boss hat als Umsatzerhöhungsmaßnahme beschlossen, die Preise durchgehend um 20 bis 50 Euro zu erhöhen. Und damit das schön aussieht, nennt er diesen Zuschlag Öko-Zuschlag. Seine Kollegen protestieren heftig, denn da die anderen Airlines das nicht machen, würden die Kunden zu diesen abwandern und am Ende wäre noch weniger Geld in der Kasse. Schließlich kenne man Beispiele von holländischen Airlines wo diese Nummer total in die Hose ging. Ja wenn das so ist, sagte der Polit-Airline-Boss, dann lasse ich das Öko-Label einfach weg, aber den Zuschlag verlange ich trotzdem. Jetzt mache ich es abhängig vom Flugtarif und als soziale Komponente müssen jene, die den höchsten Preis zahlen, keinen Zuschlag berappen! Das wäre doch mehr als gerecht. (zur Erläuterung für Nicht-Airliner: Die Höhe der geplanten Luftverkehrsabgabe soll sich danach richten ob man First, Business oder Eco fliegt. Millionäre die mit ihrem eigenen Flugzeug fliegen, sollen keine Luftverkehrsabgabe zahlen. Ist doch sozial ausgewogen, oder?)

Wären Politiker Chefs von Hotelketten, dann ginge es wohl so zu:
Aufregung in der Steigenberger-Hauptverwaltung. Der neue Polit-Hotel-Boss ändert täglich seine Meinung, wie und wieso und warum und wie hoch man die Mehrwertsteuer auf die Preise berechnen soll. Zuerst beschloss er in einer Nacht- und Nebel-Aktion, den Mehrwertsteuersatz zu halbieren, schließlich mache das die Konkurrenz im Ausland ebenso. Als endlich alle im Unternehmen kapiert hatten, welche Chancen darin liegen würden und entsprechende Investitionen starteten, konnte sich der Polit-Hotel-Boss plötzlich nicht mehr erinnern, warum und ob überhaupt er diese Anweisung gegeben hatte. Seine Claqueure im Planungsstab des Unternehmens schrieen noch lauter „die Mehrwertsteuer muss wieder hoch“. Die Manager der einzelnen Hotels waren fassungslos und fragten und „woher bekommen wir nun das Geld, das wir in Investitionen gesteckt haben“. Da lacht der Polit-Hotel-Boss nur kurz und sagt „selbst schuld, warum habt ihr mir auch vertraut“.

Und wo ist die Moral von der Geschichte? Die gibt es zwar nicht, aber die BBBs haben da so eine Idee.

Da haben doch zwei „Starpolitiker“, namens Peter Trapp, innerpolitischer Sprecher der Berliner CDU, und Markus Ferber, Chef der CSU-Europagruppe, doch tatsächlich gefordert, einen IQ-Test für Zuwanderer einzuführen. Die Bissigen Bemerkungen werden jetzt eine Initiative starten „Ja zum IQ-Test für Zuwanderer, wenn es den gleichen Test auch als IQ-Test für Abgeordnete gibt“. Letzteres natürlich nicht nur für neue Abgeordnete, sondern auch für die aktuellen Abgeordneten. Klasse Doppel-Effekt: Die größten Pfeifen wären weg und das Parlament nur noch halb so groß.

Ach ist das schön.
Dass ich das für möglich halte, muss wohl mit der Hitze zusammen hängen.
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Im Reiseradio (unter www.reiseradio.org ) äußert sich diese Woche u.a. Griechenlands Vizeminister Georgios Nikitiadis selbstkritisch über die Zukunft des Griechenland-Tourismus. Des Weiteren geht es auch um die richtige Reiseapotheke. Zwischen beiden Themen besteht aber kein Zusammenhang.
In den akustischen Bissigen Bemerkungen wird abgelästert über den Werbespot der russischen Fluggesellschaft Avianova und warum dieser eher sexistische Werbespot von der Branche so oft geklickt wurde. Neben den üblichen Aufregern gibt es noch tiefsinnige Betrachtungen zur Nachricht “Krokodil frisst Hai” und darf man Hai überhaupt essen. Merke, nicht jeder Hai steht unter Naturschutz (siehe Finanzhai).
Kleiner Hinweis für jene, die gefragt hatten, ob man auch zuerst die BBBs und dann die anderen Beiträge hören könne. Antwort: Das ist jedem selbst überlassen.

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Vulkanasche – die Schweinegrippe der Luftfahrt

Erinnern Sie sich noch an die Schweinegrippe im letzten Jahr? Auch da gab es ursprünglich ein echtes Problem, weit weg von uns in Mexiko. Danach jagten uns Pharmaindustrie und sensationsgeile Presse einen Schauer nach dem anderen über den Rücken. Die Politik ließ sich davon einlullen und bestellte für mehrere Millionen Euro Impfstoffe. Kaum waren diese eingelagert und die Industrie hatte ihren Riesen-Reibach gemacht, war die Schweinegrippe so plötzlich verschwunden wie aufgetaucht. Nur so zur Erinnerung.

Im Folgenden finden Sie die sechs wichtigsten Fragen zur neuen hausgemachten Katastrophe, der Luftraumsperrung, und ebenso zehn hammerharte BBB-Antworten darauf.

1. Wie viel Asche war wirklich in der Wolke und ab wann wird es gefährlich?
Die britische Luftfahrtbehörde CAA hat Folgendes offiziell verkündet: Wir haben uns mit den Herstellern von Triebwerken beraten und Messwerte von verschiedenen Institutionen ausgewertet und legen ab sofort einen Grenzwert von „2.000 Mikrogramm Vulkanasche in einem Kubikmeter Luft fest“. Na endlich. Selbst wenn diese Festelegung zu großzügig sein sollte (wie schon wieder gehetzt wird), gemessen haben die Briten bei Testflügen (!) nie mehr als 400 Mikrogramm pro Kubikmeter. Und als unser deutsches Forschungsflugzeug endlich aus dem Schuppen kam, konnte es nur einen Höchstwert von 60 Mikrogramm feststellen. Das war wohl auch der Grund warum die vorherigen Katastrophenpropheten plötzlich so leise waren.
(Der im Beitrag von fvw.de genannte Grenzwert von 2 Mikrogramm ist falsch. Schreib- oder Übertragungsfehler? Bei uns auf Erden sind schon normal 50 Mikrogramm Feinstaub vorhanden, der in der Silvesternacht in den Städten bis zum 6.000 fachen ansteigt. Interessiert aber niemand, nur weiterknallen.)

2. Muss Sicherheit nicht über alles gehen?
Der arrogante Vorwurf von Minister Ramsauer in Richtung Fluggesellschaften war eine bodenlose Frechheit. Lufthansa ist in den letzten Jahrzehnten fast zum Synonym für Sicherheit in der Luftfahrt geworden. Air Berlin steht in Punkto Sicherheit bei allen weltweiten Statistiken auf einem der vordersten Plätzen (noch keinen Unfall in der gesamten Firmengeschichte) und auch die anderen deutschen Ferienflieger wie beispielsweise TUIfly, Condor und Germanwings stehen weltweit, außer bei Herrn Ramsauer, nicht im Verdacht bei der Flugsicherheit auch nur das geringste Risiko einzugehen.
Wer zu sehr Superlative bemüht hat zumeist nur wenig sachliche Argumente. Die penetrant vorgetragene „größtmögliche Sicherheit“ erinnerte sehr stark an die „brutalmöglichste Aufklärung“ eines gewissen Ministerpräsidenten.

Aber der Sprecher der CSU-Gruppe im EU-Parlament, Markus Ferber, hat sogar noch gesteigert: „Lieber ein unzufriedener Passagier, der lebendig ist, als einer der beim Flug von Frankfurt nach Mallorca abstürzt“. Dieser Satz ist an Naivität und geistiger Armut kaum zu toppen. Würde man dies ernst nehmen, dann müsste man nicht nur den Flugverkehr generell verbieten, sondern sofort feststellen:
Jeder Tote auf unseren Autobahnen ist ein Toter zuviel, „sperrt die Autobahnen“.
Jeder tote Raucher ist ein Toter zuviel, „sofortiges Verbot des Tabakwarenverkaufs“ (aber zynischerweise hat der Staat durch die Tabaksteuer sogar an jedem Toten mitverdient)
Jeder tote Alkoholiker ist ein Toter zuviel, „sofortiges Verbot des Verkaufs von Alkoholika” (aber zynischerweise hat der Staat durch die Alkoholsteuer sogar an jedem Toten mitverdient)
Und wenn man konsequent weiterdenkt ist auch jeder tote Soldat im Afghanistan -Krieg ein Toter zuviel (auf Klammersatz wird hier bewusst verzichtet).

3. Hätte der Krisenstab nicht beim Verkehrsministerium eingerichtet werden müssen?
Aber selbstverständlich. So etwas kann man nicht an Beteiligte übertragen, die die Konsequenz der Entscheidung nicht verantworten müssen. Als der erste Meteorologe im Fernsehen seine Theorie ausbreitete, dachte ich schon, ich hätte aus Versehen mich in einen Heidi-Film mit dem Alm-Öhi eingezappt. Und der Meteorologe bei Beckmanns fühlte sich gemüßigt in Zweifel zu ziehen, ob wir die Waren, die wir per Luftfracht beziehen, auch „wirklich brauchen dürften“. Aber Politik von solcher Tragweite zu machen kann nicht Sache von Meteorologen und Angestellten der Luftsicherheitsbehörde sein.

4. Wurden alle Touristen gleich behandelt?
Nein, die Pauschalreisenden waren besser dran und kamen schneller zurück. Wiederum wurde bestätigt, Krisen machen mehr Werbung für die Pauschalreise, als es die Veranstalter das ganze Jahr über machen.
Und auch hier nochmals ein Kompliment an die Mitarbeiter der Branche, die das ganze Wochenende und auch noch danach für ihre Kunden kämpften, als andere nur Sprechblasen produzierten.

5. Darf die Branche Staatshilfen beantragen?
Zum Abschluss der Krise hat Ramsauer mit seiner Entscheidung, dass die Inspektions- und Wartungsintervalle der Flugzeuge verkürzt werden sollen, den Airlines erst mal Mehrkosten aufgebrummt. Diese Entscheidung ist nun der Sache überhaupt nicht angemessen, sondern eher ein Fall von „Bestrafung der Unschuldigen, Belohnung der Schuldigen“.
Und gegen eine Staatshilfe ist er natürlich auch. Er meinte, Fluggesellschaften wüssten, dass sie vom Wetter abhängig seien. Aber getreu dem Verursacher-Prinzip haben die Airlines schon einen Anspruch. Denn der Verursacher war ja nicht das Wetter, sondern das Verkehrsministerium. Ich erinnere mich, dass in den 70er-Jahren die Condor Klage gegen die Bundesrepublik Deutschland erhob, wegen der Mehrkosten des Fluglotsenstreiks. Das ging vor das Oberverwaltungsgericht in Köln. Dann erfolgte ein Vergleich und die Condor bekam Geld. Den genauen Betrag habe ich vergessen.

6. Was kann der gestresste Tourist zum Frustabbau tun?
Die BBBs empfehlen wieder zu verreisen. Beispielsweise mit Wolters-Reisen zum Vulkanwochenende nach Island (6.-9. Mai), direkt zum Eyjafjallajökull. Dann vor Ort den Vulkan beschimpfen mit: „Du böser Vulkan, das machst du nicht noch mal mit uns“.
Oder mit Ameropa nach Berlin fahren (ab 89,00 Euro) und Ramsauer beschimpfen: „Du dummer Ramsauer tritt zurück und ab nach Bayern“.
Das Ergebnis wird zwar in beiden Fällen das gleiche sein (keinerlei Reaktion), aber es verschafft innerlich etwas Luft.
Letztlich sollten wir aber jede Nacht beten: „Lieber Gott verschone diese Republik vor weiteren Katastrophen, unsere Oberen sind unfähig damit umzugehen“.

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Zuletzt wie (fast immer) der Hinweis auf das Reiseradio (www.reiseradio.org), das in der aktuellen Ausgabe zu dem Thema Luftraumsperrung sehr viele interessante Interviews und Hintergrundberichte bringt. Die BBBs im Reiseradio beschäftigen sich u.a. mit den Flugabbrüchen von Merkel und Gutenberg. Und natürlich steht auch Ramsauer, der neue Lieblingsfeind der BBBs (nachdem Middelhoff abhanden gekommen ist), mit weiteren Betrachtungen im Mittelpunkt. Es lohnt sich reinzuschalten.

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Special zur Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Berlin

Neun Tage lang findet die Leichtathletik-WM in Berlin statt, das drittgrößte Sportereignis der Welt (nach Olympischen Spielen und Fußball-Weltmeisterschaft). Nicht nur sportlich ein echter Leckerbissen, sondern auch touristisch für Berlin ein Highlight mit Nachwirkung. Erstens passen Sport und Tourismus wesentlich besser zusammen, als Politik und Tourismus. Zweitens ist so ein Sportfest in der öffentlichen Wahrnehmung deutlich positiver belegt als ein Polit-Gipfel. Und im Unterschied zu diesen politischen Ein- bis Zwei-Tage-Veranstaltungen gibt die WM mit neun Tagen und insgesamt mind. 400.000 Besuchern viele Chancen die touristischen Möglichkeiten von Berlin zu erkunden. Wer da kommt hat Zeit mitgebracht. Kurzum: Eine großartige Chance für Berlin (und für Deutschland) in einer touristisch nicht einfachen Zeit.

Als passendes Schmankerl zu diesem sportlichen Großereignis ausnahmsweise mal eine „persönliche“ Sport-BBB:
Heiligabend (2008) um 18.29 Uhr war die Welt für mich noch in Ordnung. Um 18.30 Uhr erhielt ich mein Weihnachtsgeschenk: Eine bereits gebuchte Startkarte für einen 10 Km-Stadtlauf in Berlin. Na und?
Da gab es leider ein Problem oder genauer gesagt mehrere Probleme.
1. Problem Figur: Meinem Gewicht entsprechend, bin ich mindestens 30 cm zu klein.
2. Problem Trainingszustand: Wie der so ist, wenn man jeder Treppe konsequent durch Benutzung des Fahrstuhls aus dem Wege geht und mit ebensolcher Konsequenz mehrstöckige Häuser meidet, die keinen Fahrstuhl haben (von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen).
3. Problem Zeit bis zum Lauf: Nur noch 137 Tage (Restliche Weihnachtsfeiertage, Silvester, Ostern und div. Geburtstagsfeiern eingeschlossen).
Lösung: Professionelle Hilfe war notwendig.

Da begegnete mir zufällig Thomas Wessinghage (ehemaliger Europameister über 5.000m). Wir hatten früher einige gemeinsame Sporterlebnisse. Er besiegte im Stadion über 1500 m und 5000 m die Weltelite, während ich als Zuschauer im Sessel saß und ihn anfeuerte. Ihm schilderte ich mein Problem und er empfahl mir sein Laufseminar.

Laufseminar? Vor meinem geistigen Auge sah ich asketische Körnerfresser, die den ganzen Tag im Trainingsanzug umherlaufen und nur über ihre Erfolge und ihre Verletzungen reden. Trotzdem forderte ich die Unterlagen an. Ein „Highlight“ fiel mir sofort auf: Nüchternlauf am Sonntagmorgen. Bereits vor 8.00 Uhr laufen und ohne Frühstück? Dieser Tagesordnungspunkt war für mich schon „gelaufen“. Aber egal, für den Erfolg muss man Opfer bringen. Ab nach Bad Wiessee.

Von nun an gab es nur noch positive Überraschungen. Die Mitläuferinnen und Mitläufer waren überraschend ganz „normale Menschen“. Mit Videoanalyse, Puls- und Laktatmessung wurde die persönliche Fitness festgestellt. Abends wurden die Erkenntnisse vom Tag erläutert. Mein Laufstil war überraschender Weise vollkommen in Ordnung, aber mit dem bei mir festgestellten Laktat (Milchsäure im Blut, wegen schlechtem Trainingszustand), hätte ich noch drei andere Läufer versorgen können. Konsequenz daraus: Ich muss künftig etwas langsamer trainieren.

Schon am nächsten Tag, beim Long Jog-Erlebnislauf über 8,5 Km, setzte ich das Erlernte um. Bald merkte ich, wie das etwas langsamere Laufen mir gut tat. Nach der Hälfte der Strecke fühlte ich mich so gut, dass ich an Tempo zulegen konnte. Ein herrliches Gefühl soviel Reserven zu haben. Und es wurde immer noch besser. Zwar war das noch nicht der oft gerühmte „Runners High“, aber zumindest „Runners Flow“. Selbst die kleine Gemeinheit vom Veranstalter, dass der letzte Kilometer ein durchgehender Anstieg war, konnte mich nicht mehr schrecken.

Es wurde Sonntagmorgen. Ich stand nicht nur pünktlich um 7.30 Uhr und ohne Frühstück startbereit, sondern war erstaunlicherweise auch fröhlich. Ich erkannte mich nicht wieder. Der folgende Wendepunktlauf auf einer Teilstrecke um den Tegernsee, war kein Problem. Fast hätte ich gerufen: „Leute macht Platz, ich komme“.

Und die letzte Überraschung erwartete mich am Montagmorgen auf der häuslichen Waage. Ich hatte völlig unbemerkt 2,5 kg abgenommen. Das nicht durch weniger Essen, sondern nur durch leicht andere Ernährung, mehr Schlaf als normal und eben mehr Bewegung. So kam ich glücklich und hoch motiviert zum Laufen zurück. Der „Stein des Anstoßes“, der 10 Km Stadtlauf in Berlin, wurde kurze Zeit später locker und in geplanter Zeit absolviert. Einmal in Bewegung gekommen, inzwischen wieder im akzeptablen Gewichtsbereich, werden die Ziele nun höher gesteckt. Für den 2. Mai nächsten Jahres ist ein Halbmarathon in Hannover fest eingeplant. „Leute macht Platz, ich komme.“

Eine Kurzfassung dieser BBB findet sich im aktuellen Bordmagazin der Air Berlin. Der für den 2. Mai 2010 geplante Lauf ist der TUIfly-Halbmarathon. Immer schön auf Ausgewogenheit bei den Airlines achten.

Wer Interesse hat: für 2010 sind weitere acht Laufseminare mit Prof. Dr. Thomas Wessinghage in Bad Wiessee geplant. Näheres erfährt man unter s.fiss@medicalpark.de oder unter info@thomas-wessinghage.de.
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Eigentlich sollte das für heute genügen. Jetzt hat diese Woche die CDU ein Raumfahrtprogramm zum Mond angekündigt. Spiegel online titelte „Peter Hintze (Luft- und Raumfahrt-Koordinator der Bundesregierung) will zum Mond“. Sorry, da fällt den BBBs spontan ein „Ist der nicht ohnehin hinter dem Mond zuhause?“.
Interessant auch der Kommentar in der Frankfurter Rundschau: „Das ist reine Känguru-Politik. Große Pläne und kein Geld im Beutel.“

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Michael Frenzel räumt seinen Schreibtisch auf

So muss man es machen, wenn Kurzarbeit vor der Tür steht. Noch schnell den Schreibtisch aufräumen. Reederei Hapag-Lloyd schnell weg an jene in Hamburg, die unbedingt wollten. Zu mindestens am Anfang, jetzt weniger.
TUIfly schnell weg (wenn nicht ganz, dann zumindest ein Stückchen) an jemanden der sich gerne neue Probleme in die Firma holt, aber auch neue Gesellschafter (hoffentlich ohne Probleme, siehe weiter unten).

Aber Vorsicht, eventuell ist das Aufräumarbeit mit eingebautem Bumerang-Effekt?

Die Reederei wird wieder, wenn man genügend Zeit hat. Wahrscheinlich ist man damit auch Frederiksen los, der hat im Moment ohnehin größere Sorgen. By the way, gibt es eigentlich Guy Wyser-Pratte noch? (siehe BBB vom 8.10.2007 Wyser-Pratte: Böser Wolf oder braves Rotkäppchen?). Erstaunlicherweise hat so eine Finanzkrise auch etwas Gutes im Gefolge. Prima Heuschreckenvernichtungsmittel.

Und die Fliegerei? Das Germania-Modell überlebt seinen Schöpfer unter dem Dach der Air Berlin um viele Jahre. Germania-Flugzeuge bei dba, bei Air Berlin und bei Tuifly. Und alle fliegen jetzt (u.a.) für Air Berlin. Und wenn du eine Flugbegleiterin siehst musst du nicht unbedingt ihrer Uniform glauben, auf dem Firmenausweis steht eventuell ein anderer Arbeitgeber. Verrückte Fliegerwelt und deshalb so interessant, aber nur für Profis.
Apropos Gesellschafter bei Air Berlin. Erinnern Sie sich noch an die BBBs vom 23.9.2007 („Kuck´ mal wer da ein Cookie werden will“). Jetzt wird wohl aus einem ehemals angedachten „Drittel-Cookie“ ein „Fünftel-Hannoveraner“. Und bei der UBS in der Schweiz gammeln noch die Anteile von Blawatnik so vor sich hin. Irgendwann muss da mal Ordnung rein, da verliert man ja fast den Überblick.

Das Billigflug-Abenteuer ist damit für TUI wohl erledigt. War ohnehin eine Falschmeldung was einige Bosse von HLX in die Welt gesetzt hatten. „Damit käme Traffic auf die Webseite der TUI“. Quantitativ ja, aber das waren keine potenziellen TUI-Kunden. Sozusagen verirrte Verkehrsteilnehmer.
Wenn TUIfly die Versprechen hält, die ihre neue Werbung verspricht, das würde passen. Schon hört man erste Hoffnungen aus den Reihen des Personals. Können wir nicht wieder „Hapag Lloyd-Flug“ heißen, das waren doch unsere schönsten Zeiten. Wie sagt der Volksmund: „Kalten Kaffee und alte Liebe soll man nicht aufwärmen“. Fügen wir hinzu: „und alte Firmennamen noch weniger“.

Aber kaum zu glauben, die Überraschungs-Meldung der Woche war diese. Der designierte Chef des Frankfurter Flughafens soll doch tatsächlich in einem Interview gesagt haben: „bei den Sicherheitskontrollen am Flughafen soll künftig mehr gelächelt werden“. Er habe die Aktion „Mit Sicherheit ein Lächeln“ gestartet.
Kann man sich denn auf gar nichts mehr verlassen. Arme BBBs, so langsam geht der Stoff aus. Wie hieß es in den BBBs vom 5.12.2005 „Warum müssen die Sicherheitskontrollen an den Flughäfen so nervig sein?“ und im Text war zu lesen: „Warum müssen die Kontrollen so kundenunfreundlich sein. Kann man mit Unfreundlichkeit Terroristen abschrecken? Bestimmt nicht. Man kann damit nur harmlose Reisende ärgern.“ Ende des Zitats.

Was in letzter Zeit so alles an BBB-Geschreibsel in Erfüllung geht, ist ja nicht zu glauben. Minus-Preis, Gebühr für Flugzeugtoilette, die Namensarien bei Condor und Geschichtchen über TUI-Fluggesellschaften um einiges zu nennen.
Konsequenz: Jetzt sage ich einen riesigen Lottogewinn für mich persönlich voraus. Wenn eine der nächsten BBBs von den Bahamas kommt, dann wissen Sie Bescheid.

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ITB-Bemerkungen: Die Branche darf nicht die gleichen Fehler wie 2002 machen und wieso kommt dieses Jahr Knecht Ruprecht schon im März.

Bis vor kurzem noch war zu befürchten, dass die größten ITB-Aufreger die „Neuvorstellungen“ von Gabun, Tadschikistan und Turkmedistan sein würden. Aber da haben wir nicht mit dieser Branche gerechnet, im Guten wie im Schlechten. Kurzarbeit, Kapazitätsreduzierungen, geht TUIfly zu Air Berlin, gibt Air Berlin die LTU ab und kauft REWE jetzt Thomas Cook. Das werden wieder lange Nächte auf dieser ITB.

Wobei die Themen überhaupt nicht lustig sind. Aber das Allerschlimmste ist: die Branche ist dabei ihren historischen Fehler von 2002 zu wiederholen. Erinnern Sie sich noch? Unter dem Schock des 11. September 2001 stehend, von Buchungszurückhaltung anfangs des Jahres 2002 beeindruckt, gab die Branche im Frühjahr das Reisejahr 2002 schlichtweg verloren. Harte Sparmaßnahmen wurden durchgezogen. Lag der aktuelle Buchungsstand um 10% zurück, wurden beispielsweise die Anzahl der Check In-Schalter im Flughafen gleich um 15% reduziert usw. Jene, die noch reisten, traf die „volle Härte der Anbieter“. Zu Lasten der Buchenden wollte man unbedingt das Ergebnis retten. Die Noch-Nicht-Reisenden zum Buchen zu animieren, wurde zu keiner Zeit als ernsthafte Option verfolgt. Das Ergebnis ist bekannt: Die bis dato geltende ungeschriebene Regel „der Deutsche will auf seine Urlaubsreise nicht verzichten“, wurde erstmals und zwar ohne Gegenwehr der Industrie, außer kraft gesetzt.

Und genau das geschieht wieder, das Reisejahr 2009 wird schon heute verloren gegeben. Das fast göttliche „Gebot der Marge“ wird erneut der Börse auf den Altar gelegt. Kapazitätsreduzierungen anzudenken ist eine Sache, dass es die Branche jetzt als „die Nachricht“ verkündet, ist eine andere. Die Nachricht kann höchstens als Botschaft für die Börse von Wert sein, nur die Börse bucht keine Urlaubsreisen. Wer in der Krise zuvorderst die Marge will (muss), schwächt die Zukunft! (Eigentlich müsste hier stehen: „Versündigt sich gegenüber der Zukunft“).

Was ist das aktuelle Problem. In der Urlaubsbranche (anders als im Bereich der Geschäftsreise – man beachte dies bitte), haben wir es im Moment mehr mit Verunsicherung als mit bereits erfolgtem Verzicht zu tun. Da sitzen im Moment Millionen potenzieller Urlauber herum und denken total verunsichert, aber mit Sehnsucht, über Urlaub nach. Wenn potenzielle Kunden verunsichert sind, brauchen Sie „neue Anreize“ um zum Buchen zu kommen. Die gepriesene „Verlängerung des Frühbucherrabattes“ (womöglich noch mit dem Zusatz des „großen Erfolges wegen“) ist kein neuer Anreiz. Wollen wir wetten, dass die Marketing-Budgets der Reiseanbieter schon drastisch runtergefahren sind? Es lebe antizyklisches Verhalten!

Dieses Jahr hat alle Chancen ein Spätbucherjahr zu werden. Wer hat sich dafür mit welchen Mitteln vorbereitet? Alle warten anscheinend nur, wie das Kaninchen vor der Schlange, welcher „Böse“ jetzt den ersten Stein (= gleich Preisschlacht) wirft.

Aber ungestraft lässt man sog. Experten, die ihre Unglaubwürdigkeit bereits bewiesen haben, ihre Schreckenvisionen präsentieren. Ein Norbert Walter, der vor wenigen Monaten noch „gesichertes Hosianna“ verkündete, predigt jetzt mit gleicher Überzeugungskraft sein „Höllenszenario“. Zum Dank darf er dieses auf der ITB präsentieren, damit es noch mehr verbreitet wird.
Im Gegenteil dazu, kommt das Trendbarometer der Dresdner Bank zum Ergebnis, dass die Reiseausgaben der Deutschen in 2009 um 1% sinken werden. Aber diese Zahl 1% wird in der öffentlichen Darstellung mit einem Unterton versehen, nur vergleichbar mit einer 8,5 auf der berühmten Richterskala für Erdbeben.

Aber das ist beileibe nicht das einzige ITB-Thema. Da haben wir noch das grandiose Fluggesellschaft Theaterspiel. Air Berlin-Boss Achim Hunold in der doppelten Knecht Ruprecht-Rolle. Einmal bei TUIfly, da zeigt es bereits Wirkung und jetzt neuerdings in der gleichen Rolle bei LTU. Achtung. Das LTU-Personal ist hartgesottener als das in Hannover. Da wird die Ankündigung nicht genügen, da muss schon die Rute raus (wie immer diese heißen mag).

Und fast hätten wir es vergessen. Das mächtigste Marktverschiebungs-Potenzial steckt in der Geschichte „kauft REWE Thomas Cook?“. Interessant, wie in einem Fachzeitungs-Blog diese Meldung runtergespielt wird. Aber ein Norbert Fiebig verplappert sich nicht so einfach, auch nicht in einem „Hintergrundgespräch“ mit Journalisten.

Sorry liebe Leserinnen und Leser, dass aus den in der letzten Woche angekündigten Geschichten für heute nichts geworden ist. Aber diese Branche tickt eben schneller als im Wochenrhythmus.

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Abwrackprämie und Stress bei TUIfly

Das Konjunkturpaket 2 ist beschlossen, aber die Reiseindustrie wurde nicht bedacht. Im Gegenteil, die Abwrackprämie für alte Autos schadet tendenziell eher den Flugreiseanbietern. Wer die Abwrackprämie in Anspruch nehmen will und sich ein neues Autos kauft, hat zwangsläufig kurzfristig etwas weniger Geld zur weiteren Verfügung. Und außerdem neigen Neuwagen-Besitzer dazu, ihr Gefährt für die Urlaubsreise zu nutzen (vorzuzeigen). Das ist wiederum gut für den „Urlaub in der Nähe“, sprich für die Anbieter von Deutschlandurlaub.

Der Erfolg der Abwrackprämie (vorerst ist es allerdings nur der Anschein, ob der tatsächliche Erfolg wirklich so groß sein wird steht noch nicht fest), spricht jetzt kreative Köpfe in anderen Branchen an. Ein Vertreiber von Telefonanlagen und ein Softwarehersteller für Intranets bieten jeweils 2.500 Euro Abwrackprämie für die alten Anlagen an. Ein Online-Versandhaus für Erotikspielzeuge zahlt beim Kauf eines neuen Vibrators eine „Abwrackprämie“ (Originalton) für den alten Vibrator (Betrag unbekannt).
Und jetzt ist die Abwrackprämie auch in der Reiseindustrie angekommen. Ein Reisebüro in Iserlohn zahlt beim Kauf einer Reise ab 2.500 Euro für einen alten Koffer eine Abwrackprämie in Höhe von 150 Euro. Die abgewrackten Koffer werden später zu Gunsten einer Kinderklinik versteigert. Anreiz dafür: In zwei Koffern sind Reisegutscheine versteckt. Na, geht doch!

Liebe Leserinnen und Leser der Bissigen Bemerkungen, wen oder was möchten Sie abgewrackt sehen? Machen Sie Vorschläge. Wir erstellen daraus eine Hit-Liste für die ITB.
Beispiel: Die Kempinski-Hotels würden sich sicherlich über eine Abwrackprämie für das „berühmte G-8-Hotel“ in Heiligendamm freuen. Offensichtlich war der Zaun drum herum doch die größere Attraktion als das Hotel selbst. Jedenfalls hat die „Hütte“ große Auslastungsprobleme, womit die touristische Bedeutung solcher Veranstaltungen mal wieder bewiesen wäre.

Hat Arcandor eigentlich eine Abwrackprämie für Middelhoff bekommen? Die vielen vorherigen „Hochlober“ müssten eigentlich zusammenlegen für die zu zahlende Prämie.

Übrigens haben Sie das mitbekommen, dass Mitarbeiter von TUIfly gewaltsam befreit werden mussten. Vier Geiselnehmer hatten extremen Druck ausgeübt. In der Branche wurden schon deren Namen kolportiert……. Zum Glück war es nur falscher Alarm, die GSG 9 übte Geiselbefreiung.
Offensichtlich ist der Druck bei TUIfly doch noch nicht so groß wie in den Medien berichtet, wenn Bedarf an zusätzlichem Stress in der Freizeit besteht. Oder sind die schon süchtig danach?

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Albträume in einer Vollmond-Nacht

Liebe Leserinnen und Leser der BBB, haben Sie eigentlich eine Vorstellung wie jeden Sonntagabend die Bissigen Bemerkungen entstehen? Da werden um 20.00 Uhr die gesammelten Notizen der vergangenen Woche auf dem Schreibtisch ausgebreitet, parallel dazu die ARD-Nachrichten geschaut und danach im Internet gegoogelt ob es noch etwas Aktuelles gibt. Dann wird geschrieben, mehr oder weniger bissig, je nach Stimmung und Nachrichtenlage. Manchmal geschieht auch stundenlang überhaupt nichts, weil es nichts Bissiges gibt. So wie heute, beim 392. BBB – Sonntag.

Da liegt zwar einiges auf dem Tisch.
– – Condor-Vorstand Debus soll zu Air Berlin gehen (die haben ja erst 5 Vorstände)
– – Dagmar Wöhrl, Staatsekretärin und Ex-Miss-Bundestag wird als Nachfolgerin des amtsmüden Michel Glos gehandelt
– – Lars Windhorst schon wieder pleite
– – ITB-Meldung: Es ist nicht richtig, dass Lufthansa der ITB den Rücken kehre, sie habe nur keinen Messestand mehr. Dafür kehren Gabun, Tadschikistan und Turkmenistan zurück. Zusätzliche deutsche Destinationen drängen auf die ITB
– – Ein Sun-Express – Pilot wird nach Streit mit Passagier verprügelt
– – TUI senkt die Preise mit der Aktion „Da schlag ich zu“. Die Zukunft von TUIfly bleibt unklar.
– -Wowereit vermietet im Alleingang den kompletten Flughafen Tempelhof für die nächsten 10 Jahre, dummerweise nur für jeweils 2 Monate im Jahr. Es soll sich um eine „angesagte“ Modemesse handeln, die komischerweise „Bread & Butter“ heißt.
– – Das Land Rheinland-Pfalz übernimmt die Hahn-Anteile von Fraport für 1 Euro.
– – Stewardessen von Ryanair werden in einem Pin-Up-Kalender abgebildet. Mehrere Frauenorganisationen protestieren. Männliche Gäste protestieren auch mit der Begründung „wir haben noch nie eine von diesen abgebildeten angeblichen Ryanair – Stewardessen an Bord gesehen“.

Aber für so eine richtig bissige Bemerkung reicht keine dieser Meldungen. Wissen Sie wie ermüdend es ist, stundenlang auf ein weißes Blatt Papier zu starren ohne eine konkrete Idee zu haben? Und draußen ist auch noch Vollmond.

Irgendwann muss ich am Schreibtisch eingeschlafen sein:

– – Plötzlich wollte Condor-Debus für 1 Euro TUIfly übernehmen und Dagmar Wöhrl wurde 6. Geschäftsführer(in) bei Air Berlin
– – Michel Glos und Ernst Hinsken tauschten die Jobs und kein Mensch hatte den Unterschied bemerkt
– – Lebedew wollte jetzt bei Air Berlin (statt bei Öger) einsteigen, aber Hunold bestand auf Vorlage einer Schufa-Auskunft.
– – Messe-Chef Buck verkündete voller Stolz die Teilnahme von Molwanien auf der ITB und mit Vordertupfing und Hintertupfing seien Vorverträge abgeschlossen worden
– – Ich sah die TUI-Werbung „Da schlag ich zu“ und dahinter eine Prügelei zwischen TUIfly Piloten und TUI Managern. Welt.online zog daraufhin die Meldung über den verprügelten SunExpreß – Piloten als Falschmeldung zurück.
– – Das Land Rheinland-Pfalz freute sich über die kostengünstige Ãœbernahme des Fraport-Anteils für nur 1 Euro und Hans Rudolf Wöhrl ärgerte sich tierisch, dass er diesmal zu spät kam.
– – Wowereit präsentierte ein Buch über „Moderne Auslastungssteuerung“ und änderte den Namen der Modemesse in „Champagner & Kaviar“. Danach klärte ihn jemand auf, dass auf dieser „angesagten“ Messe nur Alltagskleidung gezeigt wird. Daraufhin gab Wowereit eine Regierungserklärung ab, die nur aus einem Satz bestand: “L`etat cèst moi”. Die linken Abgeordneten glaubten es sei ein Zitat aus der französischen Revolution, dachten an die Guillotine und applaudierten vorsichtshalber heftig.
– – Aber die schlimmste Stelle im Traum war, als DRV-Präsident Läpple den Pin-up-Kalender des DRV präsentierte und nur (männliche) Bosse der großen Veranstalter abgebildet waren (mit Feigenblatt an den entsprechenden Stellen natürlich).

Irgendwann bin ich wieder aufgewacht, der Vollmond war verschwunden und im Unterbewusstsein musste ich diesen Albtraum wohl niedergeschrieben haben. Egal, jetzt mal 3 Stunden schlafen und dann gut frühstücken.

Ach ja, und ein Satz ist mir noch in Erinnerung. Den muss ich wohl auch in irgendeiner Notiz gelesen haben. Auf einem Symposium für Tempelhof, nichts ahnend, dass Wowi bereits Fakten geschaffen hatte, betonte eine Schweizer Referentin schlauerweise: „Die Planung beschäftigt sich mit der Zukunft“.
Um allein das zu wissen, war der Abend dann doch nicht umsonst.

Und noch eine letzte (echte) Meldung: Australische Wissenschaftler haben eine bahnbrechende Diagnose für Demenz bei Personen unter 65 gefunden. Die Betroffenen seien daran zu erkennen, dass Sie eindeutig ironisch und sarkastisch vorgebrachte Äußerungen nicht als solche erkennen. Sollten Sie also obige Bissige Bemerkungen für ernst nehmen, sollten Sie schleunigst einen Arzt aufsuchen.

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Neuester Plan bei RTL: Dschungelcamp für Touristikbosse

Kaum ist die vierte Staffel des Dschungelcamps mit Rekord-Einschaltquoten zu Ende, planen die RTL-Bosse schon einen neuen Coup: Dschungelcamp für Touristikbosse.

Es war fast zu erwarten, dass die Fernsehmacher auf die Touristikbranche stoßen würden. Die Überlegung war schließlich einfach und zwingend. Wer leidet im Moment etwas an Publicity und könnte dringend zusätzliches Einkommen brauchen?

Da die Bissigen Bemerkungen als Berater für die neue Show angeworben wurden, bitten wir Sie liebe Leserinnen und Leser um Vorschläge: Wen möchten Sie im Dschungelcamp sehen? Und bitte mit Begründung warum?

Sollen insbesondere touristische Altstars ausgesucht werden? Sie bräuchten schließlich neue Publicity besonders und Altstars scheinen ja beim Publikum „in“ zu sein.

Oder denken Sie mehr an aktuelle Touristikmanager?

Wie wäre es zum Beispiel mit Michael O`Leary? Den würden die Zuschauer (und mancher Flughafenboss) bestimmt zu jeder Dschungelprüfung schicken und bis zuletzt im Dschungel lassen, damit er lernt wie man sich als Ryanair-Passagier fühlt.

Wie wäre es zum Beispiel mit Hans Rudolf Wöhrl? Seinem Publicity-Drang würde es sicherlich gut tun. Wenngleich hier die Gefahr wäre, dass er RTL anschließend das Camp für 1 Euro abkaufen würde um es dann für viel Geld weiter zu verscheuern. Auch nicht schlimm, nach dieser Staffel könnte es ohnehin keine bessere mehr geben.

Wie wäre es mit Willy Verhuven? Seine Senkung des Treibstoffkostenzuschlages finden die Kunden toll. Aber die Konkurrenten wünschen ihn dafür in den Dschungel.

Oder wie wäre es mit den Firmenbossen, denen gerade ein russischer Investor abhanden gekommen ist? Frisches Geld wäre ja nicht schlecht. Aber da gibt es auch Bedenken.
Achim Hunold von Air Berlin würde schon nach der ersten Folge rufen: „Hilfe holt mich raus, ich bin ein Star“. Schließlich wird er noch in Hannover als Knecht Ruprecht gebraucht um die Mitarbeiter von TUIfly von einer (eigentlich ohnehin sinnvollen) neuen Strategie zu überzeugen.
Vural Öger hat auch seinen Russen verloren. Aber wenn man Öger fragen wird, was im Moment schlimmer sei: russischer Investor weg oder Dschungelcamp oder SPD-Abgeordneter sein? Die Antwort kennen wir wahrscheinlich.

Oder können Sie sich Ernst Hinsken, den Tourismusbeauftragten der Bundesrepublik im Dschungel vorstellen? Warum nicht, bringt er doch eine Menge Erfahrung aus dem Berliner Polit-Dschungel mit.

Oder denken wir an Prof. Gerd Stöwer vom Flughafen Münster/Osnabrück. Sorry, dass wir seinen Namen hier erwähnen, weil er von der Person her nun wirklich nicht in das Dschungelcamp passen würde. Aber bei seiner Erfahrung mit Bachneunaugen und Fledermäusen hat er wahrscheinlich mehr Fachkenntnisse als alle anderen zusammen.

Für jemanden aus der Hotelbranche könnte es auch interessant sein. So schnell wie man hier zu 5 Sternen kommen kann!

Aber bitte niemanden von Condor vorschlagen. Beim nächsten Aschermittwochs-Fischessen würde ich mir nicht trauen etwas vom Fisch-Buffet zu nehmen.

Und zuletzt noch die aller heikelste Frage. Wer soll das Luder im Camp sein?

Auch da haben die Bissigen Bemerkungen schon eine Idee, denn unabhängig von Ihren Leser-Vorschlägen hat der Autor dieser Zeilen sich schon mal zehn Namen notiert und denkbare Gespräche und Diskussionen zwischen den Kontrahenten aufgeschrieben. Eine echte Hammer-BBB. Beim nochmaligen Lesen dieser Bissigen Bemerkungen wurde die inhaltliche Brisanz deutlich und damit die Gefahr als realistisch gesehen, danach zehn (allerdings evtl. ohnehin nicht vorhandene) Freundschaften zu verlieren. Deshalb wurde das Manuskript in einen Tresor gelegt und darf erst nach dem Tode des Verfassers (zusammen mit anderen aus den gleichen Gründen dort liegenden bislang unveröffentlichten Kracher-BBBs) der Leserschaft zur Kenntnis gebracht werden.
Aber vielleicht kommen Sie verehrte Leser und Leserinnen zu ähnlichen Erkenntnissen, die würden wir dann vollkommen skrupellos veröffentlichen und die eigenen Gemeinheiten dabei unterschmuggeln.

Die Bissigen Bemerkungen freuen sich auf Ihre Post.

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