Was soll der Tourist denn noch alles? Jetzt soll er während der Urlaubsreise auch noch Kinder zeugen!
Als Tourist sein Urlaubsziel auszuwählen ist nicht so einfach. Nicht nur, dass man die Wünsche von Frau/Mann unter einen Hut bringen muss, auch die „öffentliche Meinung“ übt einen gewissen Druck aus.
Nach dem Tsunami sollten wir alle nach Thailand reisen, totalitäre System sollen wir meiden (früher Südafrika, jetzt China – obwohl unsere Politiker massenhaft dahinströmen), deutsche Haushaltspolitiker meinen, wir sollten ohnehin nicht ins Ausland reisen und unser Geld lieber in Deutschland ausgeben, Finanzminister Steinbrück meinte vor einem Jahr wir sollten überhaupt auf Reisen verzichten (der Rente zuliebe), einige Jahre vorher wollte er noch einen Zuschlag auf Urlaubsflüge einführen, um zusätzliche Entwicklungshilfe zu finanzieren.
Und jetzt kommt weiterer Druck aus einer ganz anderen Ecke: Im Urlaub Kinder zeugen! Kinder wurden im Urlaub auch schon früher gezeugt (freiwillig und unfreiwillig), aber man bekam dafür keinen Preisnachlass! Neuerdings heißt es „ ……. für Rabatt” (ein Wort wurde von der Zensur gestrichen, die Red.).
TUI-Cruises fängt noch etwas eingeschränkt an. Man muss am 9.9.09 heiraten, seine Flitterwochen auf „Mein Schiff“ verbringen und dabei ein Kind zeugen. Wenn es geklappt hat und neun Monat später der Nachwuchs als Beweis schreiend in die Welt purzelt, gibt es den Reisepreis zurück. Da wird ganz schön Druck auf das junge Paar ausgeübt. Denn wer zu spät zeugt, hat zwar länger Ruhe zuhause, bekommt aber eben kein Geld zurück.
Hoffentlich läuft das alles auf dem Schiff konfliktfrei ab. Plötzlich wird die „schönste Nebensache“ einer Flitterreise zu einer kommerziellen Angelegenheit. Und das fröhliche Grinsen des Flitter-Paares beim Frühstück wird von den Mitreisenden jetzt nicht mehr mit „ach wie glücklich die jungen Leute“ kommentiert, sondern mit „die sind bestimmt die ganze Nacht wieder dem Geld hinterher gejagt“.
Und in manch anderer Kabine wird sich vielleicht ein Partner „verweigern“, weil ohne Prämie auch kein….
Und wie befürchtet, die Sache weitet sich aus. Im Nordic Hotel Astor in Kiel, heißt die Bedingung nur noch „wer in einem bestimmten Monat im Hotel wohnt und neun Monate später die Früchte dieses Besuches nachweisen kann“, bekommt 1.000 Euro Prämie. Für soviel Geld kann man sich schon mal ins Zeug legen. Zumal die Prämie auch für „Alt-Paare“ gilt. Obendrein gibt es für den neuen Erdenbürger noch eine garantierte Lehrstellenzusage für später. Vorausgesetzt der junge Mensch legt später noch Wert darauf. Wer will schon jeden Tag mit dem Ort seiner Zeugung konfrontiert sein.
Merken Sie meine verehrten Leserinnen und Leser worauf das ganze hinausläuft: Zeugungsprämie als Wettbewerbsvorteil. Na prima. Demnächst gibt es in den Veranstalterkatalogen ein Signet mehr. Mit einem „Storch“ werden alle Hotels ausgezeichnet die Zeugungsprämie zahlen.
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In eigener Sache:
Letzte Woche haben die BBBs das Thema Kundenorientierung hochgehoben. Jetzt müssen (dürfen) wir zeigen, wie ernst wir das selbst nehmen.
1. Entschuldigung, dass uns zwei Fehler unterlaufen sind. Erstens kamen die BBBs einen Tag zu spät und zweitens hatten wir in der Email den rechtlich zwingenden Hinweis auf die Abbestellmöglichkeit vergessen.
2. Diesen Hinweis haben wir zwar in einer weiteren Email nachgeliefert, das sah dann aber so missverständlich aus, dass einige Leser diesen Link als neue Nachricht ansahen, ihn anklickten und damit die BBBs stornierten.
3. Wir haben inzwischen alle Leser die storniert haben angeschrieben und gefragt, ob absichtlich oder versehentlich storniert wurde. Glücklicherweise hat die Mehrheit um weitere Belieferung gebeten, zumeist mit sehr freundlichen Kommentaren.
4. Nochmals Entschuldigung für die Verwirrung und Danke für Ihr „Nachsehen“ mit uns.
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