Wechselt Andrea Ypsilanti jetzt in die Flugbranche?
Die hessische SPD-Frontfrau Ypsilanti hat aufgegeben und auf eine erneute Spitzenkandidatur für die nächste Wahl verzichtet. Da Ypsilanti früher Flugbegleiterin bei Lufthansa war (was auf ihrer Homepage diskret verschwiegen wird, warum eigentlich?), hat Stern Autor Wolfgang Röhl in einer Gastkolumne bei achgut.com eventuelle Einstiegschancen bei verschiedenen Fluggesellschaften analysiert. Die Bissigen Bemerkungen greifen diese Kolumne auf und setzen noch einige Aspekte in BBB-Manier drauf.
Fluggesellschaften, bei denen Ypsilanti wenig Chancen hat:
Air Berlin: Allein der Gedanke Ypsilanti und Air Berlin ist schon der Brüller des Jahres. Mit Sicherheit würde schon der Praktikant in der Personalabteilung diese Bewerbung aussortieren. Mit ihrer ausgeprägten Sozivergangenheit und als anerkannte Gewerkschaftsfreundin passt sie in das Firmenprofil von Air Berlin wie der Fuchs in den Hühnerstall. Spätestens den obligatorischen höchstpersönlichen Blicktest durch Air Berlin-Boss Achim Hunold würde sie nicht überstehen. Passt auch nicht in die selbst erlebte Fröhlichkeit von Air Berlin-Flugbegleiterinnen im Umgang mit Passagieren („Sie möchten auf die Toilette? Unsere Toilette ist heute geschlossen. Sie können nicht bis zur Landung warten? Dann machen wir bei Ihnen mal eine Ausnahme).
Lufthansa: Rückkehr unwahrscheinlich. Entspricht eher dem Zerrbild einiger früherer Flugbegleiterinnen (egozentrisch, frechforsch). Mit dem heutigen Anforderungsprofil „auf die Wünsche des Kunden hören“, hätte sie wahrscheinlich Probleme. Und wenn sie im Service nicht immer bringt was sie vorher dem Fluggast versprochen hat, ist Ärger schon vorprogrammiert. Außerdem könnte Ypsilanti bei ihrer bekannten Fraport-Allergie nicht auf Frankfurt-Flügen der LH eingesetzt werden.
Germanwings: Eher nicht. Ypsilanti kennt nicht die Bedeutung des Buchstabens s im Firmennamen. Germanwings-Boss Winkelmann müsste ihr beibringen, dass man zum Abheben neben einem linken Flügel auch einen rechten Flügel benötigt. Sehr fraglich ob sie das begreift.
TUIfly: Auf den ersten Blick mit Chancen. Mit den Irrungen und Wirrungen die diese Fluggesellschaft hinter sich hat, passt Ypsilanti eigentlich gut ins Profil.
Aber im Unterschied zu Ypsilanti gilt bei der TUI-Fluggesellschaft der strategische Ansatz „da wir immer zuerst die falschen Lösungen ausprobieren, finden wir im Ausschluss-Verfahren im Endergebnis dann doch noch die richtige Lösung“. Letztere Erfahrung fehlt Ypsilanti.
Dabei könnte Ypsilanti von TUI-Oberboss Frenzel eine Menge lernen. Im Unterschied zu ihr, weiß Frenzel wie man auch in eigentlich aussichtslosen Situationen noch erfolgreiche Last Minute-Koalitionen schmieden kann. Und gegenüber Wysser-Pratte und Frederiksen spielt sogar ein Roland Koch noch eine Liga tiefer. Außerdem könnte Frenzel Ypsilanti als einziger das Erfolgserlebnis schildern, wie es ist, mit dem Kopf zweimal auf die gleiche Stelle der Mauer zu rennen….und die Mauer gibt nach.
Ergebnis: Keine Chance als Flugbegleiterin, aber ein Job als TUI-Trainee in der TUI-Hauptverwaltung würde zumindest Ypsilanti weiterbringen.
Ryanair. Eigentlich Traumarbeitgeber für Ypsilanti. Täuschen, Tricksen, Verschleiern gehört auch zur Kernkompetenz dieser Airline. Ypsilanti könnte ins Management wechseln. Noch mehr Mogeln in die Webseite von Ryanair bringen („es kommt immer ein anderes Ergebnis raus, als in der Ãœberschrift versprochen“). Obwohl die zwei so gut zusammenpassen, wird Ypsilanti trotzdem nicht bei Ryanair landen können. Warum?
O`Leary braucht Ypsilanti nicht. Das Verbreiten von heißer Luft, Täuschen, Tricksen und Versprechen nicht einhalten: Das alles kann O`Leary eben noch besser.
Hier könnte Ypsilanti eventuell landen:
Condor: Beide haben die gleiche Kernkompetenz: Hartes Verhandeln über Koalitionen, präzises Beschreiben was man danach zusammen machen wird und das ganze 5 vor 12 in die Luft fliegen lassen. Danach mit gleichem Optimismus (und gleichem Ergebnis) neue Koalition in Angriff nehmen. Am Scheitern sind immer die anderen schuld. Leider können sich beide nicht auf ihre Oberaufseher verlassen; Condor-Chef Teckentrup genauso wenig auf Middelhoff wie Ypsilanti auf Müntefering. Im Gegenteil. Beide Oberbosse fragen jeden Morgen „sind Condor bzw. Ypsilanti immer noch bei uns?“.
Nur der Condor-Werbespruch „mit uns fliegen sie richtig“ könnte Ypsilanti zu sehr an ihr letztes Politikerlebnis erinnern.
LTU: Na endlich, da ist Ypsilanti zuhause. Eine fliegende Belegschaft die noch im Zeitalter der Sozialromantiker verharrt und den „Schuss noch nicht gehört hat“. „Wir leben unsere Sozialverträge aus den goldenen Zeiten, wie wenn sich nichts geändert hätte. Hauptsache wir sind uns innerhalb des fliegenden Personals einig. Und im Zweifel kommt immer einer, der die Hand über uns hält.“
Und so fliegen beide glücklich durch die Lüfte (und merken nicht, dass sie rückwärts fliegen).
Die Bissigen Bemerkungen wurden von dieser Kolumne inspiriert:
„Ypse in die Produktion! Eine Jobberatung“. Gastautor Wolfgang Röhl in www.achgut.com, 5.11.2008
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