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Weniger Hotel geht nicht

Seit Wochen wollten wir darüber berichten, aber immer gab es etwas besonders Aktuelles, dabei ist es wie geschaffen für die Bissigen Bemerkungen. Das erste Null-Stern-Hotel wurde eröffnet. Wohlgemerkt null Stern mit Vorsatz und nicht null Stern wegen Aberkennung vorhandener Sterne aufgrund von Schlechtleistung. Null-Stern-Hotel als die ultimative Hotel-Form nach dem Grundgedanken der EasyJets und anderen Billigfliegern dieser Welt. Eröffnet wurde diese „wegweisende“ Hotelvariante in einem ehemaligen Zivilschutzbunker (und diese Atmosphäre strahlt es auch aus) in Teufen in der Schweiz (richtig gelesen „Teufen“ und nicht „Teufel“ und ebenso richtig gelesen in der „Schweiz“ – der traditionellen Schweizer Hotelkultur sei es geklagt).
Versprochen wird eine „lustvolle Erweiterung des gängigen Hotelangebotes in Form einer Kulturinstallation“. Und die Beschreibung des Hotels verschafft auch schon dieses lustvolle Erlebnis. Zitat: „Das Hotel ist weitgehend serviceneutral“. Der Begriff „weitgehend serviceneutral“ könnte bei einigen Lesern natürlich auch Erinnerungen an manches Sterne-Hotel hervorrufen.
Eine an die Wand montierte Fahrradfelge, dient als Art Glücksrad und bestimmt wer in welchem Bett schläft und in welcher Reihenfolge geduscht werden kann. Die Gemeinschafts-Waschanlage dient gleichzeitig als Empfangsraum. Die Temperatur im „Hotel“ liegt bei 15 Grad. Heiße Gummi-Bettflaschen sind eine „lustvolle Alternative gegen die Kälte“. Von 14 bis 17 Uhr ist das Hotel als Museum geöffnet (kleiner Hinweis für jene, die es länger als eine Nacht aushalten sollten).
Wer glaubt hier eine nachdenkenswerte Übernachtungsmöglichkeit gefunden zu haben, sei auf www.zero-star-hotel.com verwiesen. Dabei bitte auch diesen Hinweis auf der Homepage beachten: „Zero Star Hotel als Institution ist work in progress, worin der Gast einerseits und die gesellschaftlichen Veränderungen andererseits ins Zentrum eines fortlaufenden kreativen Prozesses gestellt werden“.
Kurzum: Ãœberraschungen nicht ausgeschlossen.

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