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Wer keine Alternative kennt, ist nur zu faul zum Nachdenken

Der Spruch „Wer behauptet, es gebe keine Alternative, ist nur zu faul nachzudenken“, ist sozusagen die Alternative zu Merkels „alternativlos“. Diesen Gedankengang machten sich einige der fast ausnahmslos defizitären Regionalflughäfen zu Eigen und glänzten mit jeweils außergewöhnlichen Alternativen zum (kaum vorhandenen) Flugbetrieb.

Fallbeispiel 1 Kassel-Calden:
Unter dem Motto „Kehr-Blas-Zug, Schneefräse, Flugzeugenteiser – was ist das?“ veranstaltete der Flughafen Kassel-Calden im Rahmen des „Erlebnis-Winterdienst-Tags“ am 25.1. ein attraktives Flughafenprogramm. Mit zusätzlich Bratwürsten vom Grill und Getränken wurde dem Flughafen kräftig Leben eingepustet. Ist doch eine prima Alternative zu sagen: „Wenn wir weder Schnee noch Flugverkehr haben, dann wollen wir Euch wenigstens zeigen, was wir zu bieten hätten, wenn wir Flugverkehr bei Schnee hätten“.

Fallbeispiel 2 Flughafen Magdeburg/Cochstedt
Die Ausgangslage ist vergleichbar mit Kassel, im Moment weder relevant Schnee noch Flugverkehr. Stattdessen Wintergeräte zeigen wie in Kassel, wäre langweilig gewesen und hätte „nachgemacht“ gewirkt. Da kam gerade recht, dass Braunlage mangels Schnee das dortige fast traditionelle Nacktrodeln abgesagt hatte. Also überlegte sich der Flughafen blitzschnell wie man eine Alternative zum Fliegen bieten könnte und rief zur Weltmeisterschaft im Nacktrodeln auf. 89 Tonnen Kunstschnee wurden zu einer 70 Meter langen Rodelstrecke angehäuft. Und das Erfolgserlebnis stellte sich prompt ein. Eine mehrere 100 Meter lange Warteschlange bildete sich vor dem Flugplatz. Dieses Erlebnis wird es an „Flugtagen“ in Cochstedt in den nächsten Jahren garantiert nicht geben. Falls es RTL-Fans unter den Leserinnen und Lesern der Bissigen Bemerkungen geben sollte, die aktuelle Dschungelcamp-Gewinnerin Melanie Müller wurde leider „nur“ Dritte.

Beide Flughäfen werden nur mit Steuermitteln am Leben gehalten. Wie man sieht, kann man dieses Geld auf verschiedene oder besser gesagt auf alternative Weise einsetzen.

Mal gespannt, mit welcher Alternative uns die anderen Regionalflughäfen demnächst überraschen werden. Mode Messen? Nein geht nicht, das ist ja schon 14 Tage lang der „Kracher“ in Tempelhof. Aber zum Beispiel für eine Tagung der Brieftaubenzüchter wäre so ein Regio-Flughafen doch ideal. Da wäre sogar die Kernkompetenz eines Airports, nämlich Flugverkehr, angesprochen.

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