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Neue Flughafennamen und eine Idee für Frankfurt

Flughäfen nach verdienten Politikern zu nennen ist weltweit nicht unüblich. In Deutschland war man mit dieser Art der Namensgebung bislang sehr sparsam.

Bayern ist vor ein paar Jahren mit ihrem neuen Münchner Flughafen vorgeprescht und nannten ihn „Flughafen München Franz Josef Strauß“. Unter diesem Namen war er auch sofort bundesweit bekannt. Mit dieser Würdigung von Strauß war auch ein politisches Signal der regierenden CSU verbunden.

Als Gegenbeispiel sozusagen, wurde der neue Berliner Flughafen dann „Flughafen Berlin Brandenburg Willy Brandt“ genannt. Ob die never-ending-story um den skandalumwitterten Flughafen aber tatsächlich eine Ehrung für Willy Brandt ist, darf bezweifelt werden. Ihm würde es sicherlich nicht gefallen. Auf jeden Fall scheint es sicherer zu sein, nur bereits fertiggestellte Flughäfen mit einem Namenzusatz zu versehen.

Nur wenig bekannt ist, dass der Flughafen Köln/Bonn nach Konrad Adenauer benannt ist. Auf der Homepage des Flughafens findet man hierzu keinen Hinweis. Keine Ahnung, warum dies dort verschwiegen wird. Ursprünglich hieß der Flughafen, auf dem immer noch die Regierungsstaffel (also die Flugzeuge der Bundesregierung) stationiert ist, mal Köln-Wahn. Dieser Namen könnte auch heute noch passen, bei dem Wahn(-sinn) den sich die Bundesregierung hier leistet (viele Positionierungsflüge nach Berlin).

Jetzt kommt aber Schwung in die Diskussion um die Namensgebung unserer Flughäfen mit Politikernamen. Hamburg hat nun beschlossen den Flughafen nach Helmut Schmidt zu benennen. Das dürfte unstrittig sein.
Überraschenderweise ist nun auch Nordrhein-Westfalen wach geworden und will den bisher zusatzlosen Düsseldorfer Flughafen mit dem Namen des früheren Ministerpräsidenten Johannes Rau schmücken. Bisher hatte man keine Eile (Rau ist 2006 gestorben). Allerdings dürfte diese Namennennung nicht ganz so unstrittig werden, denn sein Name ist stark mit der WestLB-Flugaffäre verbunden. Streitigkeiten über die zulässige Nutzung, Abrechnungsprobleme und anderes mehr, führten teilweise zu einer besonderen Bedeutung des Begriffes „Luftverkehr“.

Die Erfahrung zeigt, wenn so etwas, wie die Vergebung von Flughafen-Zusatznamen erstmal in Mode gekommen ist, werden andere schnell nachziehen. Aber so einfach wird das nicht in jedem Fall werden.

Für Stuttgart würde sich sicherlich der Name des erfolgreichen Ministerpräsidenten Lothar Späth anbieten. Aber ein Späth-Airport, da sind die Unpünktlichkeitswitze direkt vorgegeben.

Aber der größte deutsche Airport Frankfurt, hat leider einen relativ langweiligen Namen. „Frankfurt Rhein-Main“ nannte er sich mal, aktuell wird der Namen „Frankfurt Airport“ verwendet. Aufregend klingt anders. Natürlich hat auch Hessen eine beeindruckende Liste früherer Ministerpräsidenten vorzuweisen, mit Georg-August Zinn, Holger Börner, Walter Wallmann und Hans Eichel. Aber wenn die Frankfurter wirklich mutig sein wollen, dann sollten sie sich für den Namen des ersten Ministerpräsidenten nach 1945 entscheiden: Karl Geiler. Der Namen „Geiler-Flughafen-Frankfurt“, das hätte etwas und würde auch zu der Stadt Frankfurt passen. Da wäre vielleicht sogar die „sexy Stadt“ Berlin neidisch.

Bescheidener Hinweis zum Schluss. Der Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden hat den 3-Letter-Code FKB. Ich war 1997 einer der Hauptredner zur Eröffnung. Wenn man ihm einen Namen verleihen wollte und man das F im 3-Letter-Code für „Flughafen“ verwenden würde, könnte ich mir für die beiden nächsten Buchstaben „KB“ schon einen Namen vorstellen. Für meine Begriffe wäre der Flughafen auch richtig schnuckelig dafür.

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